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135 - Der schreckliche Pakt

135 - Der schreckliche Pakt

Titel: 135 - Der schreckliche Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sich von den unmenschlichen Strapazen zu erholen.
    Da war ein schabendes, kratzendes Geräusch. Im nächsten Moment spürte er einen starken Druck auf seinem linken Bein. Er sah hinüber. Das mäßige Sternenlicht zeigte ihm eine kopfgroße Spinne, die jetzt auf seinem Knie kauerte. Deutlich konnte er die Freßzangen sehen, die ich langsam bewegten und gegeneinander rieben.
    „Ich bin eine Nummer zu groß für dich", murmelte der Dämonenkiller erschrocken. Er wußte nicht, ob die Spinne aus ihren Beißwerkzeugen Gift verspritzte, aber er wollte es auch nicht darauf ankommen lassen. Bei seiner Körpermasse würde es mit Sicherheit tödlich enden.
    „Verschwinde", fuhr er die Spinne an. „Los! Ich bin ungenießbar."
    Natürlich ließ das Insekt sich davon nicht beirren. Unbeweglich hockte er da, die starren Punktaugen auf Dorians Gesicht gerichtet. Er wagte nicht, sich zu bewegen, um die Spinne nicht zum Angriff zu reizen.
    Wieder mußte er an den Puppenmann Don Chapman und dessen Gefährtin Dula denken. Erst jetzt vermochte er sich wirklich in beider Lage zu versetzen, jetzt, da er noch kleiner war als sie und all den Gefahren und Bedrohungen, denen sie ausgesetzt waren, noch hilfloser ausgeliefert.
    Und wieder griff die Angst nach ihm, daß der Schrumpfprozeß nicht wieder rückgängig zu machen sei.
    Mit einem Ruck setzte sich die Spinne wieder in Bewegung und erklomm Dorians Oberkörper. Auf seiner Brust verharrte sie erneut. Er sah sie jetzt ganz dicht vor sich, sah jede Einzelheit ihres Körpers, die Chitinborsten, die Freßzangen, das gezackte Maul… Er wagte kaum zu atmen. Wenn die Spinne zubiß, war es mit ihm aus.
    Wieder bewegte sie sich. Sie marschierte über sein Gesicht weiter und entfernte sich durch das Gras. Erleichtert atmete er auf, setzte sich auf die Knie und schaffte es, sich endgültig hochzustemmen.
    Er lauschte in die Nacht. Er mußte sich irgendwo in der Wildnis befinden. Vielleicht noch in unmittelbarer Nähe seine Ausgangspunkts, vielleicht am anderen Ende der Welt. Er konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen. Der Sternenhimmel war zu unklar, um Rückschlüsse auf den Standort zuzulassen. Auch der Schmerz, den er beim Transport gespürt hatte, war kein Hinweis. Es war das erste Mal, daß er etwas bemerkt hatte, und es lag wahrscheinlich an seiner geringen Größe und seiner Schwächung. Normalerweise waren die Übergänge schmerzfrei.
    Er dachte wieder an Coco. Wie mochte es ihr jetzt ergehen? War sie auch in einen Kampf auf Leben und Tod verwickelt worden? Oder suchte sie nach ihm, weil er sein Ziel nicht erreicht hatte? Wahrscheinlich würde sie ihn nicht finden. Er war irgendwo verschollen, und es rechnete auch niemand damit, daß er so klein war.
    Solange er nicht wußte, wo er sich befand, konnte er auch nicht feststellen, wohin ihn das Magnetfeld transportieren würde. Er konnte allenfalls versuchen, den Weg in umgekehrter Richtung zu wiederholen. Dann würde er im Haus des Dämons Rene d'Arcy auftauchen. Damit war ihm aber im Moment auch nicht gedient.
    Trotzdem …
    Er überließ sich wieder dem Feld. Das war besser, als hier untätig abzuwarten, bis der Jüngste Tag anbrach.

    „Ich glaube Ihnen, daß Sie sich nicht an das Aussehen des Entführers erinnern können, Monsieur Melville", sagte Kommissar LeBlanc. „Mir wäre es wahrscheinlich auch nicht anders ergangen. Aber erfreulicherweise haben wir eine genaue Personenbeschreibung von Zeugen, die das Geschehen auf der Straße gesehen haben. Wir haben bereits mit diesen Zeugen gesprochen."
    Armand horchte auf.
    „Ein Mann, etwa einen Kopf größer als Sie, mit einem Schnurrbart, hat Ihre Frau in den Mercedes gezerrt, Ihren Wagen absichtlich gerammt und fahruntüchtig gemacht, und ist dann verschwunden." LeBlanc präzisierte die Personenbeschreibung noch. Armands Augen wurden groß, und er schüttelte den Kopf.
    „Das ist unmöglich, Kommissar", widersprach er. „Die Beschreibung ist falsch. Ich kenne den Mann, und meine Frau kennt ihn. Wir sind befreundet. Der Mann, den Sie da beschrieben, ist Dorian Hunter. Aber Dorian Hunter wird seit dem Nachmittag vermißt."
    „Dorian Hunter", überlegte LeBlanc. „Das kann stimmen. Wir haben nach dem Kennzeichen des Mercedes geforscht. Er gehört einem Autoverleih in Tours und wurde von einem Dorian Hunter gemietet. Zudem wurde heute schon einmal nach diesem Fahrzeug gefragt."
    Armand nickte. „Ja. Ich hatte nachforschen lassen, weil Dorian nicht hierher kam, obgleich er es

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