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1350 - Im Wald der toten Gesichter

1350 - Im Wald der toten Gesichter

Titel: 1350 - Im Wald der toten Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meines nicht mehr, sondern zwei andere. Ich hatte bereits Erfahrung sammeln können und brauchte nicht mal so aufmerksam hinzuschauen, um die Gesichter zu erkennen.
    Wieder erfasste mich das große Staunen. Es war kaum zu fassen, doch die zwei anderen Gesichter in den Baumstämmen kannte ich auch.
    Sie gehörten Bill und Suko!
    ***
    Ich wollte nicht behaupten, dass die Überraschung größer war als bei der ersten Entdeckung, aber die Bilder bildete ich mir nicht ein, und erst recht nicht das Motiv.
    Ich trank erneut von meinem Whisky.
    »War das dein Kommentar, John?«
    »Nein, bestimmt nicht«, sprach ich leise. »Nur habe ich Probleme damit. Erst sehe ich mein Gesicht in den Baum geschnitzt und anschließend deines und das von Suko. Verdammt, was wird hier gespielt?«
    »Das möchte ich auch gern wissen.«
    Ich deutete auf den Monitor. »Und wer, bitte schön, ist der Künstler gewesen?«
    »Den Namen kenne ich nicht. Der Kollege hat ihn mir gesagt. Er ist ein Deutscher und heißt Korbinian.«
    »Wie?«
    Bill wiederholte den Namen.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Tut mir Leid, aber mit dem Namen kann ich nichts anfangen.«
    »Das habe ich mir gedacht. Mir ist er auch fremd. Warum er herkam, weiß ich nicht. Ich habe mich erst mal mit diesen Informationen zufrieden gegeben.«
    »Und wo finden wir ihn?«
    »Nicht hier in London, sondern in einem kleinen Kaff in Kent. Irgendwo in der Prärie in einer einsamen Gegend. Er wohnt praktisch bei seinem Arbeitsplatz.«
    »Ist auch am besten.«
    Bill stellte sein Glas weg, das er leer getrunken hatte. »Wenn du mich fragen willst, ob ich das Kaff kenne, muss ich leider passen. Ich weiß nur den Namen.«
    »Wie lautet er?«
    »Braming.«
    »Nie gehört.«
    Bill winkte ab. »Ich habe mich kundig gemacht. Der Ort liegt am Rand eines Wildparks. Er heißt Howletts Wildlife Park. Ich war dort noch nie. Da muss ich mich auf die Informationen des Kollegen verlassen. Das ist zweitrangig. Ich frage mich nur, warum unsere drei Gesichter von diesem Korbinian in die Bäume eingeschnitzt worden sind. Dass mehr dahinter steckt, das steht für mich einfach fest.«
    Der Überzeugung war ich auch und sagte mit leiser Stimme:
    »Das sieht wohl nach einer Reise aus.«
    »Finde ich auch.«
    Meine Überraschung hatte ich in der Zwischenzeit verdaut.
    »Hast du denn mehr über den Künstler herausgefunden?«
    »Nein, leider nicht. Das Internet ist nicht allmächtig. Er hat dort keine Spuren hinterlassen.«
    »Dann werden wir also hier kaum etwas herausbekommen«, murmelte ich. »Das ist schade.«
    »Erst wenn wir dort sind.«
    »Ja, bestimmt.«
    »Hast du denn Zeit?«
    Ich winkte ab. »Für so etwas immer. Außerdem müssen wir Suko noch ins Boot holen. Aus welch einem Grunde hat ein uns unbekannter deutscher Schnitzer diese kleinen Kunstwerke hinterlassen? Da muss doch etwas dahinter stecken. Er kennt mich nicht, ich kenne ihn nicht. Warum hat er das getan?«
    »Er wird es uns sagen müssen.«
    »Ja.«
    Ich kümmerte mich um den Computer und holte mir noch mal mein Bild auf den Monitorschirm.
    Es war schon erschreckend, wie deutlich der Künstler mein Gesicht in den Baumstamm geschnitzt hatte. Und das, obwohl er mich nicht kannte. Zumindest wusste ich nichts von einer Bekanntschaft. Einen derartigen Namen hatte ich noch nie gehört. Er wäre mir auch im Gedächtnis haften geblieben.
    »Korbinian«, murmelte ich.
    Bill nickte. »Ich bin ebenfalls überfragt, und mein Kollege wusste auch nicht viel über ihn. Er hat ihn als Meisterschnitzer erlebt und als einen Menschen, der sehr stolz auf sein Werk ist.«
    Das konnte er auch sein. Wenn ich mir mein Gesicht im Baumstamm anschaute, dann stimmte dort jedes Detail. Bei Bill Conolly und Suko erlebte ich das Gleiche.
    Ich schaute aus dem Fenster. Aus den Wolken rieselten noch immer die weißen Flocken. Die Rückfahrt würde spaßig werden.
    Ich dachte auch daran, dass wir Suko informieren mussten.
    »Kannst du dir vorstellen, John, woher dieser Künstler so gut über uns Bescheid weiß?«
    »Nein, das kann ich nicht. Jemand muss ihn informiert haben. Da gibt es ja einige, die dafür in Frage kommen.«
    »Der Schwarze Tod? Der Teufel, wenn man das mal so locker sagen darf?«
    »Möglich. Ich frage mich allerdings, was dieser Korbinian mit seinen Kunstwerken bezweckt.«
    »Darüber habe ich auch schon nachgegrübelt und keine Antwort gefunden. Es läuft alles irgendwie an mir vorbei. Dass der Kollege die Gesichter entdeckt hat, war wirklich Zufall. Da

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