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1354 - Höllenflucht

1354 - Höllenflucht

Titel: 1354 - Höllenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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– oder nicht?«
    »Das weiß ich nicht so genau.«
    »Komm, Sinclair, hier sind wir unter uns. Ich habe dafür gesorgt. Du weißt, was ich meine.«
    Großartig nachzudenken brauchte ich über seine Worte nicht.
    Klar, ich wusste Bescheid, denn ich stand ihm allein gegenüber.
    Wäre alles normal gelaufen, dann hätte auch Godwin de Salier in meiner Nähe sein müssen. Von ihm sah ich weit und breit nichts, und so blieb eigentlich nur eine Folgerung.
    »Du hast Godwin de Salier?«
    Der Grusel-Star amüsierte sich köstlich. Er gab die Antwort lachend. »Ich konnte einfach nicht widerstehen, verstehst du? Da musste ich zugreifen.«
    »Wo ist er?«
    »In meiner Sicherheit.« Er hob die Schultern. »Das muss eben so sein. Jeder rückversichert sich doch. Ich denke, dass dies normal ist. Du solltest es akzeptieren.«
    De Salier und van Akkeren hassten sich. Der eine war der Anführer der Templer, der andere wollte es erst noch werden. Und deshalb standen sich beide als Todfeinde gegenüber.
    Trotzdem rechnete ich damit, dass Godwin noch lebte. Einen so guten Trumpf gab niemand aus der Hand, da war auch ein van Akkeren Realist genug.
    »Gut. Und weiter?«
    Der Grusel-Star breitete seine Arme aus. »Was denkst du dir denn, Geisterjäger?«
    Mir lagen verschiedene Fragen auf der Seele. »Es würde mich interessieren, wie ihr uns gefunden habt.«
    »Ein Vögelchen auf zwei menschlichen Beinen hatte es mir gesungen. Leider ist es für immer verstummt. Ich habe der Person ein kaltes Grab im Moor verschafft.«
    Ich musste hart schlucken. Ich musste auch an mich halten. In meinen Händen zuckte es, und so ballte ich sie zu Fäusten. Nur mühsam behielt ich die Beherrschung.
    »Wer ist es gewesen, van Akkeren?«
    »Lilian Dexter hieß die Frau!«
    Ruhig bleiben. Tief durchatmen. Ich war nicht mal so stark überrascht. Nicht Rose hatte etwas verraten, sondern Lilian. Einen Vorwurf konnte ich ihr nicht machen. Es war leicht vorstellbar, unter welch einen Druck sie gesetzt worden war. Sie hatte van Akkeren verraten, dass wir den Schatz besaßen, wann wir abfahren würden und welche Route wird dabei nahmen. Ja, sie kannte alles, und sie hatte geglaubt, mit der Preisgabe ihr Leben zu retten, aber jemand wie van Akkeren war einfach gnadenlos.
    Ich verengte die Augen. Die Frage quälte mich. Sie musste einfach raus. »Warum hast du sie umgebracht?«
    »Sie war nicht mehr wichtig für mich.«
    Genau diese Antwort hatte ich erwartet. Nicht mehr wichtig für mich. Dieser Mensch war kein Mensch mehr. Ich konnte davon ausgehen, dass sein Inneres verfault war. Abgestorben. Er hatte kein Herz, er hatte auch keine Seele. Das Menschliche war ihm fremd, denn ihm ging es einzig und allein um den eigenen Vorteil.
    Ich atmete heftig. Ich spürte den Drang, van Akkeren niederzuschlagen, aber das würde mich nicht weit bringen. Es war sehr wichtig, die Ruhe zu bewahren.
    »Dann sind ja einige Fragen geklärt«, sagte ich und nickte. »Nur weiß ich noch nicht, was dich hergetrieben hat, van Akkeren. Woher hast du gewusst, dass wir uns in Cove aufhalten?«
    Er kicherte fast wie ein Mädchen. Doch bei ihm hörte es sich einfach widerlich und hässlich an. »Du solltest mich kennen. Du weißt auch, wer mein Gott ist und wer in mir steckt, Sinclair.«
    »Ja, Baphomet.«
    »Genau – er. Er hat es mir gesagt. Ich muss nur auf ihn hören, dann kann ich meinen Weg gehen. Leider sind wir zu spät gekommen, haben wir erst gedacht, aber dann merkte ich, dass wir doch nicht zu spät sind. Ihr habt mit denen aufgeräumt, die aus der Vergangenheit kamen, weil sie überlebten. Sie waren nicht mehr wichtig für mich. Ich verlasse mich lieber auf die Gegenwart, und damit bin ich gut gefahren.« Er deutete auf den Van. »Es ist doch wunderbar, was ihr für uns getan habt. Ihr seid voll in unsere Falle getappt. Und es wird kein Entkommen mehr geben. Jeder bekommt irgendwann seinen Platz zum Sterben präsentiert. Das hier wird euer Sterbeplatz sein. In der freien Natur.«
    Er wollte mich verhöhnen. Er hätte es nicht getan, wenn er nicht die große Sicherheit im Hintergrund gehabt hätte. Und in die hörte auf den Namen Godwin de Salier, das stand fest. Nur hätte ich gern gewusst, wo sie ihn hingeschafft hatten. Viele Alternativen gab es nicht. Zwischen den Mauern der Ruinen steckte er nicht, und ich ging auch nicht davon aus, dass sie ihn bewusstlos in den Ford gelegt hatten.
    »Ich will den Schatz der Templer, Sinclair! Ich will, dass er endlich wieder zu seinen

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