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1354 - Höllenflucht

1354 - Höllenflucht

Titel: 1354 - Höllenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verändert, und doch war es nicht so geblieben wie bei meinem Eintritt. Ich spürte es mit jeder Faser meines Körpers und merkte auch, dass es mir kalt den Rücken hinunter rann.
    Kein Überfall, keine Stimmen. Kein Schuss. Nur diese für mich seltsame Stille.
    Ich ging von den Ruinen weiter weg und schlug einen kleinen Bogen. Der Weg brachte mich auch um den Ford herum, sodass ich den Van besser sah.
    Dort hätte eigentlich Godwin de Salier auf mich warten müssen.
    Ich schaute hin und war komischerweise nicht mal überrascht, als ich ihn nicht sah.
    Godwin de Salier war verschwunden. Wobei sich jetzt die Frage stellte, ob es freiwillig geschehen war oder nicht. Vorwürfe machte ich mir keine. Dass das Leben aus zahlreichen Überraschungen besteht, wusste ich schließlich.
    Leider konnten sie auch böse enden, wenn jemand wie van Akkeren seine Hände mit im Spiel hatte. Der Rasen, auf dem ich stand, hatte einen besonderen Glanz bekommen. Ich verfolgte ihn weiter und sah dann auch die filigranen Schnitte der nicht sehr hohen Bäume, die sich um den kleinen See oder Teich herum gruppierten.
    War das ein Versteck?
    Alles war möglich. Ich dachte nicht daran, nach Godwin zu rufen.
    Wer hier lauerte, der wollte alles möglichst lautlos hinter sich bringen. Und wenn er einen von uns gefasst hatte, dann würde er es auch beim zweiten versuchen.
    Ich hatte mir einen Plan zurechtgelegt. Es würde mir wohl nicht viel einbringen, wenn ich jetzt damit anfing, jede Ecke der Ruine zu durchsuchen. Ich wollte, dass die andere Seite etwas tat. Aber zuvor musste ich einen Blick in den Van werfen.
    Ich trat an den Wagen heran. Dann brachte ich mein Gesicht dicht an die Heckscheibe.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    Die Truhe war noch da. Nichts hatte sich an ihrer Lage verändert.
    Selbst die dunklen Gurte lagen noch über der Decke.
    Dass man den Schatz nicht geraubt hatte, ließ darauf schließen, dass sich die andere Seite sehr sicher fühlte. Sie wollte zuerst den Widerstand aus dem Weg räumen, um sich dann mit den Fundstücken beschäftigen zu können.
    Ich trat vom Wagen weg. Irgendwann musste sich jemand zeigen, das stand fest.
    Es zeigte sich niemand.
    Doch es war jemand da, denn ich hörte das trockene und abgehackt klingende Lachen.
    Genau dieses Lachen kannte ich. So lachte nur einer. Vincent van Akkeren, der Grusel-Star…
    ***
    John Sinclair war verschwunden, als hätte es ihn nie zuvor gegeben.
    So war der Templerführer Godwin de Salier allein zurückgeblieben und fühlte sich alles andere als wohl. Nie hätte er gedacht, dass die Reise eine solche Unterbrechung erfahren würde, doch wenn er ehrlich war, dann musste er sich eingestehen, dass die Dinge bei ihm oder John Sinclair eigentlich nie glatt über die Bühne gingen.
    In der Gegend bewegte sich nichts. Eine große Stille umgab ihn.
    Der leichte Wind strich über das Land und schien die Dunkelheit immer mehr voranzutreiben.
    Auch die Vögel segelten nicht mehr über seinen Kopf hinweg.
    Trotz der Freiheit kam sich der Templer eingeschlossen vor.
    Bisher hatte er sich nach Johns Verschwinden nicht viel bewegt.
    Die Mauern der alten Ruine kamen ihm mehr wie eine unheimliche Kulisse vor, in der sich jemand versteckte, der ihn nicht aus den Augen ließ.
    Godwin wollte nicht immer an einer Stelle stehen bleiben. Er brauchte Bewegung und umrundete einige Male sein Fahrzeug. So gut wie möglich warf er einen Blick in das Innere des Vans und war jedes Mal froh, die Decke über der Truhe zu sehen.
    Als er die leisen Stimmen hörte, blieb er starr stehen. Sie waren aus Richtung der Ruine an seine Ohren gedrungen. Zuerst war er leicht irritiert, dann beruhigte er sich, denn er hatte die des Geisterjägers erkannt. Dann stutzte er. Auch eine Frauenstimme war ihm aufgefallen. Sie sprach nicht laut, auch nicht zusammenhängend, und das machte ihn stutzig.
    Hatte John die Verfolger gefunden? Gehörte zu ihnen etwa eine Frau? Das konnte sich Godwin nicht vorstellen. Er wollte nicht annehmen, dass die fremde Frau etwas mit den Personen zu tun hatte, die mit dem Ford gekommen waren.
    Er hätte gern gewusst, wo die sich versteckt hielten. Sie waren in der Nähe. Möglicherweise hatten sie auch den Bereich der Ruine verlassen und waren zu einem anderen Ort gegangen, um dort etwas zu erledigen.
    Es war so vieles möglich, und es ließ sich leider nichts berechnen.
    Der Templer hatte sich einige Schritte von seinem Van entfernt, um in das flache Land zu schauen. Er sah die dunkle

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