1355 - Jagd auf den Grusel-Star
riskieren, einer Streife aufzufallen. Nicht dass er sich davor gefürchtet hätte, mit den Beamten nicht fertig zu werden, aber das musste ja nicht sein. Es war immer besser, wenn man den Problemen aus dem Weg ging, denn ihn sollte nichts aufhalten. Das Ziel musste erreicht werden, und es war nicht die Küste. Es war kein Hafen, von dem er übersetzen würde.
Innerlich lachte er, wenn er an seine Verfolger dachte. Er konnte sich zwar nicht hundertprozentig in Sinclair und den verdammten Templer hineinversetzen, aber die beiden würden toben. Sie würden auch die Verfolgung aufnehmen. Sie konnten bereits näher gekommen sein, und sicherlich fuhren sie auf der gleichen Straße, aber das alles störte ihn nicht. Er steckte voller Optimismus, denn er würde sein Ziel noch in dieser Nacht erreichen, und davon ahnten seine Verfolger nichts.
Der Schatz gehört ihm, und so würde es auch bleiben. Bei diesem euphorischen Gefühl, hatte er den Eindruck, die ganze Welt zusammenpressen zu können.
Exeter war nahe. Er dachte daran, dass aus dieser Stadt die Rettungswagen gekommen waren. Er hatte sie unterwegs gesehen.
Sie waren ihm mit Blaulicht entgegengefahren. In der Nacht war der brennende Wagen sicherlich meilenweit zu sehen gewesen.
Vor der größeren Stadt verdichtete sich der Verkehr. Er musste mit dem Tempo herab. Sehr genau beobachtete er die Umgebung. Seine Augen versuchten, jeden Wagen zu erwischen, der ihn überholte oder ihm entgegenkam. Möglicherweise waren die Bullen unterwegs, und das nicht nur in ihren Streifenwagen, sondern auch mit zivilen Fahrzeugen.
Würden sie ein Netz spannen?
Er dachte nach. Sinclair musste etwas tun. Er war gezwungen, etwas aufzubauen. Und er wusste, in welch einem Wagen er, van Akkeren, unterwegs war. Leider standen ihm die entsprechenden Möglichkeiten zur Verfügung, eine Fahndung einzuleiten. Die konnte auch bestehen, wenn er keine Wagen mit Blaulicht sah. Die Bullen verließen sich immer mehr auf zivile Fahrzeuge.
Exeter lag vor ihm.
Van Akkeren sah auch die ersten Hinweisschilder. Für ihn war wichtig, dass er die Zufahrt zur M5 fand.
Kein Problem. Alles klappte wie am Schnürchen. Zudem brauchte er bei diesem dünnen Verkehr nicht einmal anzuhalten. Alles lief wie geschmiert, und er konnte das Lachen nicht unterdrücken, als er sich auf der Autobahn befand.
Der Grusel-Star gab Gas.
Auf seinem Gesicht zeigte sich ein breites Grinsen. Die Augen funkelten, er war siegessicher, und er glaubte nicht mehr daran, dass ihn seine Verfolger jetzt noch einholen würden.
Er blieb auf der rechten Seite. Überholen war jetzt angesagt. Die meisten anderen Autos fuhren langsamer. Der schwarze Wagen mit der Schatzkiste im Laderaum schaffte sie alle, und wer einen Blick in den Wagen warf, hätte hinter dem Lenkrad nur einen Schatten gesehen.
Das Ziel war nahe. Er würde es nicht verfehlen. Und da konnte man ihn suchen bis zum Ende der Welt.
Alles war bisher problemlos verlaufen, und van Akkeren hatte keinen Grund sich zu beklagen. Bis zu diesem Zeitpunkt, als plötzlich die Warnleuchte anzeigte, dass es mit dem Sprit zu Ende ging.
Genau daran hatte er nicht mehr gedacht!
Für einen Moment hatte van Akkeren das Gefühl, auf den Sitz festzufrieren. Er fluchte, er starrte die Lampe an, als wollte er sie hypnotisieren und ihr dann befehlen, die Botschaft zu stoppen.
Die Lampe leuchtete weiter.
Er fluchte wieder, und erst dann kann ihm in den Sinn, eine Tankstelle aufzusuchen.
Aber wo befand sich die nächste?
Das wusste er nicht. Darauf hatte er nicht geachtet. Van Akkeren hatte auch keine Ahnung, wie weit er noch mit dem Rest an Sprit fahren konnte.
Die Tankstelle war wichtig. Plötzlich wurde er mit einem Problem konfrontiert, an das er zuvor nicht gedacht hatte. Er hätte schreien können vor Wut, aber er dachte logisch und war sicher, dass er bald eine Tankstelle finden würde, weil er sich noch immer in der Nähe einer großen Stadt befand.
Das musste einfach passen. Er würde nicht lange suchen müssen.
Es konnte sich eigentlich nur um Minuten handeln, bis er fündig wurde.
Es klappte auch.
In der Ferne sah er zwar kein Licht, aber es gab ein Hinweisschild, dass er einfach nicht übersehen konnte. Es zeigt ihm an, dass die nächste Tankstelle nicht mehr weit entfernt war.
Jetzt drang wieder ein Lachen aus seinem Mund. Es war zu schaffen, das stand für ihn fest. Ein paar Kilometer noch. Und wenn er seinen Wagen schieben musste, er würde den Sprit bekommen, um endlich
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