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1355 - Jagd auf den Grusel-Star

1355 - Jagd auf den Grusel-Star

Titel: 1355 - Jagd auf den Grusel-Star Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um einen dunklen Ford Galaxy. Könnte Ihr Erscheinen damit in einem Zusammenhang stehen?«
    »Ja, wir jagen ihn«, erklärte ich knapp.
    »Und jetzt glauben Sie, dass er etwas mit dem Unfall zu tun haben könnte?«
    »Wir wissen es nicht. Aber rein theoretisch wäre es möglich. Deshalb ist es für uns auch wichtig, dass wir mit dem überlebenden Zeugen sprechen können.«
    »Verstehe.« Custer drehte sich zu einem Wagen um, in dem der Zeuge saß. »Was wirft man der Person vor, die Sie verfolgen?«
    »Er ist ein mehrfacher Mörder.«
    »Okay, das reicht.«
    Die Männer von der Feuerwehr hatten es geschafft, die Leichen aus dem Wrack zu befreien. Vier Särge standen bereit. In ihnen würden die Überreste verschwinden.
    Mir war das Gehörte auf den Magen geschlagen. Ich konnte den wilden Zorn in mir kaum noch unterdrücken. Wenn van Akkeren tatsächlich hinter dem Tod dieser vier jungen Menschen steckte, dann… dann … ach, verdammt, ich wollte nicht mehr weiterdenken. Gewisse Dinge wollten einfach nicht in meinen Kopf hinein.
    Ich wandte meinen Blick von den Särgen ab und beneidete die Männer nicht, die ihrer Aufgabe nachkamen. Tagtäglich wurden sie mit diesem Grauen konfrontiert.
    Godwin wandte sich an Custer. »Meinen Sie, dass wir mit dem Zeugen sprechen können?«
    »Keine Ahnung. Der Arzt wird es uns sagen.«
    Wir fanden ihn etwas abseits stehend. Er diktierte seinen Bericht auf Band und stellte es ab, als er uns sah.
    Custer erklärte ihm, wer wir waren. Der Arzt nickt uns zu. Er war ein kleiner Mensch mit Brille und hatte noch seine dünnen Handschuhe aus Gummi übergestreift.
    »Ich habe dem jungen Mann eine Spritze gegeben. Er war ziemlich am Ende, aber nicht völlig fertig. Wenn ich es einschätzen soll, können Sie mit ihm sprechen. Sie finden ihn im Wagen. Ich habe noch keine diesbezüglichen Fragen gestellt. Versuchen können Sie es.«
    »Danke, Doc.«
    Der Arzt winkte ab. »Man sollte ja meinen, dass man in meinem Job abgebrüht wird. Das stimmt auch irgendwie. Aber hier habe ich vier Leichen junger Menschen gesehen. Zwei Frauen, zwei Männer. Das gehört zu meinen schlimmsten Erlebnissen.«
    Das glaubten wir ihm unbesehen. Schweigend und recht bedrückt gingen wir dorthin, wo der Zeuge in einem Mannschaftswagen saß und vor sich hinstarrte, wie ich beim ersten Blick bemerkte. Seine Kleidung war schmutzig. An ihr klebte noch der Dreck des Bodens.
    Er schaute kaum auf, als wir uns in den Wagen drängten, und Custer begann mit seiner Befragung. Wieder sprach er mit seiner sensiblen Stimme und gab Acht, dass sich der Mann nicht erschreckte. Er war noch jung. Ich schätzte ihn auf knapp zwanzig.
    »Darf ich ihren Namen erfahren?«
    »Rip Ferguson«, lautete die leise Antwort.
    Custer räusperte sich. »Danke, Rip. Sie können sich vorstellen, weshalb wir zu Ihnen gekommen sind.«
    Er nickte und schaute dabei ins Leere.
    »Sind Sie in der Lage, uns einige Fragen zu beantworten? Wenn Sie sich zu schlecht fühlen, lassen wir es sein und…«
    »Fragen Sie.«
    »Danke.«
    Custer schaute uns an, aber ich schüttelte den Kopf. Er war der Boss hier, und so wollten wir ihm auch den Vortritt lassen.
    »An was können Sie sich erinnern, Rip? Haben Sie noch behalten, wie es zu dem Unfall kam? Es muss ihm etwas vorausgegangen sein. Eine glatte Fahrbahn war es nicht.«
    »Nein.«
    »Sondern?«
    Er atmete tief ein und stöhnte dabei. Danach sagte er mit leiser Stimme: »Es war ein Auto. Es kam uns entgegen…«
    In den nächsten Minuten redete er. Jeder Mensch reagiert ja anders auf gewisse Vorgänge. Bei ihm merkten wir, dass er froh war, sich alles von der Seele reden zu können.
    Es war ihm zwar nicht möglich, auf Details einzugehen, doch an einer Stelle seiner Erzählung hörten wir besonders genau hin. Da berichtete er, wie es ihm ergangen war, als er aus dem Wagen geschleudert worden war. Er hatte die Explosion noch erlebt und war den Weg zurückgelaufen, ohne es richtig zu merken.
    »Und da habe ich dann was gesehen«, sagte er.
    Ich merkte die Spannung in mir. Plötzlich hatte ich das Gefühl, der eigentlichen Wahrheit näher zu kommen. Auf meinen Rücken spürte ich bereits das Kribbeln, das in derartigen Situationen immer entsteht.
    »Was sagen Sie denn?«, fragte ich.
    Rip drehte mir langsam sein Gesicht zu. »Ich habe den Mann gesehen. Sehr gut sogar.«
    Das war neu für uns. Auch für Roderick Custer.
    »Bitte, Sie haben jemanden gesehen?«
    »Ja.«
    »Und das war keine Täuschung?«
    »Nein,

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