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1356 - Die Botschaft der Letzten Tage

Titel: 1356 - Die Botschaft der Letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ungeheuer, das ihn verschlang. „Jetzt", sagte NARU.
    Es gab einen schmetternden Krach. Das Universum explodierte. Licht, Feuer, Blitze waren überall. Atlan fühlte sich emporgehoben. Der Gurt schnitt durch die elastische Netzkombination in die Haut. Eine fremde Kraft zerrte an seinem Bewußtsein. Er schrie vor Angst. Er wollte die Arme heben, um den Kopf zu schützen. Aber der Andruck lähmte ihm die Muskeln, als die Kapsel unkontrolliert durch den Raum wirbelte.
    Dann kam die Ohnmacht und löschte seine Gedanken aus.
    Er kam wieder zu sich. Er fühlte sich gerädert und zerschlagen. Der Schädel schmerzte, und die Zunge lag ihm trocken im Mund. Er spürte, daß er sich in einer ungewöhnlichen Haltung befand, gerade so, als wolle er aus dem Sessel aufstehen. Er öffnete die Augen und blickte nach unten. Die Gurte des Gliedersessels hatten der Belastung widerstanden. Aber die Basishalterung war zur Hälfte aus dem Boden gerissen worden. Der Sessel stand nach vorne geneigt, und wenn die Gurte nicht gewesen wären, die ihn festhielten, wäre er aus dem Sitz auf den Boden gerutscht. „Überzeugt dich das?" hörte er NARU fragen. „Was ist geschehen?"
    „DORIFER hat die Annahme verweigert", sagte die Stimme der Kapsel. „Er hat uns hinausgeworfen."
    Mühselig sortierte der Arkonide seine Gedanken. „Hast du Schaden erlitten?" wollte er wissen. „Keinen ernsthaften. Ein paar mechanische Dinge, die die Roboter auf der KARMINA im Handumdrehen reparieren können - wie zum Beispiel deinen Sessel. Im übrigen sind wir voll bewegungsfähig. Ich hoffe, du nützt das aus, indem du mir den Auftrag gibst, auf dem schnellsten Weg zur KARMINA zurückzukehren."
    Die Projektionsfläche zeigte die ferne Sternenballung der Doppelgalaxis Absantha-Gom/Absantha-Shad.
    Die NARU hatte den Psi-Raum verlassen und schwebte im 4-D-Kontinuum. „Langsam", sagte Atlan. „Wir sind herumgewirbelt worden. Die Andruckabsorber haben ausgesetzt, nicht wahr?"
    „Nur für den Bruchteil einer Sekunde", erklärte NARU. „Knapp fünfzig Gravos schlugen durch. Deine Netzkombination reagierte pflichtschuldig. Sie aktivierte das Individualfeld und machte mit dem Gravo-Pak Gegensteuerung."
    „Weswegen habe ich dann das Bewußtsein verloren?"
    „Psi-Schock. Du warst für kurze Zeit massiver psionischer Belastung ausgesetzt."
    Atlan überlegte. Eine Idee bildete sich in seinem Bewußtsein. „Existiert der Normstrang noch?" fragte er. „Du erschreckst mich", antwortete NARU. „Er existiert noch über eine Strecke von anderthalb Lichtstunden und wird mit jeder Sekunde kürzer. Ich getraue mich kaum zu fragen, was du mit dieser Information willst."
    „Du hast die energetischen Gebilde gesehen, die wie treibende Nebelschwaden aussehen, nicht wahr?" erkundigte sich der Arkonide. „Den psionischen Fluß, von dem DORIFER-Station sprach", sagte NARU. „Ja, ich habe ihn gesehen."
    „Hältst du es für möglich, daß wir in den Normstrang eindringen, von dort auf den psionischen Fluß überwechseln und auf diese Weise ins Innere von DORIFER gelangen?"
    Die Kapsel antwortete nicht. Atlan ließ eine Minute verstreichen, dann sagte er: „Nun?"
    „Ich hätte es zu schätzen gewußt, wenn du nie auf diesen Gedanken gekommen wärest", sagte NARU mit schmerzerfüllter Stimme. „Was heißt das?"
    „Mir fehlt leider die Möglichkeit, dir etwas anderes als die Wahrheit zu sagen", antwortete NARU. „Ich habe den psionischen Fluß vermessen, soweit es in der kurzen Zeit möglich war. Deine Idee hat etwas für sich. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht beeindruckend groß, etwa achtundsiebzig Prozent, würde ich sagen.
    Aber es ist denkbar, daß wir auf diese Weise ins Innere DORIFERS gelangen. Durch die Hintertür gewissermaßen."
    „Warum sagst du das?"
    „Weil ich mir vorzustellen versuche, welchem Programm die Kräfte, die innerhalb DORIFERS wirken, unterliegen. Wir alle glauben, daß DORIFER für den Abbau des Psionischen Netzes verantwortlich ist.
    Der letzte Psi-Strang muß dem Kosmonukleotid gewissermaßen ein Dorn im Auge sein. DORIFER weist alles zurück, was durch diesen Strang kommt. Er wartet darauf, daß dieser letzte Überrest des Psionischen Netzes, der sich bis jetzt noch in seiner Nähe hat halten können, sich auflöst. Wir aber springen aus dem Strang in den psionischen Fluß. Der Fluß ist DORIFER willkommen. Er dient wahrscheinlich zur teilweisen Kompensation der psionischen Energiemengen, die das Kosmonukleotid während seiner Eruptionen von

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