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1356 - Die Botschaft der Letzten Tage

Titel: 1356 - Die Botschaft der Letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich gibt. Für uns ist der Fluß also die Hintertür, durch die wir das Ziel erreichen können."
    Jetzt war die Reihe an Atlan zu schweigen. „Ich höre nichts von dir", sagte NARU nach einer ganzen Weile. „Hast du keine Anweisungen für mich?"
    „Ich habe mir deine Worte durch den Kopf gehen lassen", antwortete Atlan. „Es hört sich fast an, als wärest du selbst daran interessiert, diese Möglichkeit auszuprobieren."
    „Ich bin ein merkwürdiges Gebilde", sagte NARU. „Ich bin mit synthetischer Intelligenz und einer großen Wißbegierde ausgestattet. Das, was du einen Selbsterhaltungstrieb nennen würdest, ist mir nur in ganz geringem Maß mitgegeben. Ich bin dazu verpflichtet, auf die Sicherheit meines Passagiers zu achten.
    Aber wenn der Passagier von sich aus darauf besteht, sich in Gefahr zu begeben, dann darf ich meiner Neugierde freien Lauf lassen."
    „Also versuchen wir's?" fragte der Arkonide. „Wenn du mir die entsprechende Anweisung gibst - jederzeit."
    Atlan versuchte sich in dem verbogenen Sessel zurechtzusetzen, soweit es ihm die Geometrie erlaubte.
    Er gab dem Servo den Auftrag, die Gurte ein wenig fester zu zurren. „Vorwärts", sagte er dann. „Wir fädeln uns in den Rest des Normstrangs ein und wechseln bei erster Gelegenheit in den psionischen Fluß über."
    „Verstanden", antwortete NARU.
    Zunächst war das Bild auf der Projektionsfläche dasselbe wie beim erstenmal. Der Strang hatte sich verkürzt. Atlan hatte den Eindruck, er sei unmittelbar vor NARUS Bug zu Ende. Zur Rechten zogen die vor dem Sturmwind treibenden Nebelfetzen dahin, die den psionischen Fluß darstellten. „In fünfzehn Sekunden wären wir wieder an derselben Stelle, von der wir das letztemal zurückgeschleudert wurden", sagte NARU. „Ich versuche jetzt, in den Psi-Fluß überzuwechseln."
    Das Bild schien zu taumeln. Die gelbgrüne Fläche des Normstrangs wich zur Seite aus. Eine Sekunde lang überzog tiefe Schwärze die Projektionsfläche. Dann wurde es wieder hell. Staunend musterte Atlan das Bild.
    Es gab keine Nebelfetzen mehr. Die Kapsel bewegte sich über eine weite orangefarbene Fläche, die wie aus Konkrit gegossen zu sein schien. Der sprühende Kranz, der die Peripherie des Tores markierte, durch das der Weg ins Innere des Kosmonukleotids führte, war so groß, daß er zum Teil schon über die Grenzen der Bildfläche hinausragte. Die Fläche wirkte bewegungslos, erstarrt. Aus diesem Blickwinkel ließ sich eindeutig erkennen, daß sie sich durch die Toröffnung bis tief ins Innere DORIFERS zog.
    Ein Ruck von mäßiger Intensität erschütterte die Kapsel. Atlan spürte, wie die Gurte sich strafften. „DORIFER-Tor passiert", meldete NARU.
    Er hätte Triumph empfinden müssen. Es war gelungen, DORIFER zu überlisten. NARU befand sich im Innern des Kosmonukleotids, und von der tödlichen Gefahr, über die DORIFER-Station gesprochen hatte, war vorläufig noch keine Spur. Aber er war von innerer Spannung erfüllt, die keine Freude aufkommen ließ. Eifrig, fast hektisch suchte er die große Bildfläche ab. Irgendwo dort in der Tiefe des von düsterem Grün erfüllten Raumes lauerte der Tod.
    Es mußte nicht so sein, versuchte er sich einzureden. Vielleicht fand er auch das Loch in der „Wand zwischen den Universen", durch das er Perry Rhodan nach Tarkan folgen konnte. Wenn ihm das gelang, dann mußte er seine ganze Hoffnung darauf setzen, daß Geoffry Waringers Theorie richtig war. Die Theorie besagte, daß es infolge der Affinität zwischen Tarkan und dem Standarduniversum in Tarkan eine begrenzte Anzahl von Vorzugspunkten gab und daß alles, was aus dem Standarduniversum kam, in der Nähe eines der Vorzugspunkte materialisierte.
    Wenn Waringer falsch gerechnet hatte, war seine Mühe umsonst gewesen. Ein einzelner in der unübersehbaren Weite eines fremden Universums! Er würde weder Perry Rhodan noch den Weg zurück jemals finden. „Psionische Informationsquanten kommen in Sicht", sagte NARU.
    Er sah sie vor dem düsteren Hintergrund auftauchen: Hunderte, Tausende von bunten Lichtflecken, die sich in der Tiefe tummelten. Ihre Bewegung war wahllos wie die von Molekülen in einem Gas.
    Aber plötzlich änderte sich das Bild. Es kam Ordnung in die Bewegung. Die Zahl der Kollisionen wurde geringer. Die Psiqs reihten sich zu einer langen Kette. „Ein Informationsstrang wird gebildet", meldete NARU.
    Die Erinnerung an den Vorstoß, den er zusammen mit Eirene unternommen hatte, war lebendig in Atlans

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