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sie ritten, hatten Hunger. Die Proviantvorräte waren bedenklich gering. Sie mussten in die fruchtbaren Ebenen kommen, wo die Kornspeicher voll waren, sie brauchten Wasser, sie brauchten Zeit zum Rasten, sie brauchten eine Atempause.
Vier Meilen vor dem Wald, durch den der Prinz und die beiden Earls ritten, saß der Captal de Buch am Ende des Höhenzugs im Sattel. Vor ihm fiel ein langer Abhang zu einer Straße und dem Glitzern eines Flusses ab, während zu seiner Rechten, hinter ein paar niedrigen, bewaldeten Hügeln, Rauchschlieren am Himmel hingen, die ihm die Kochfeuer von Poitiers anzeigten. Auf dem gegenüberliegenden Talhang wurde Wein angebaut, Reihe um Reihe üppige Reben.
Es war ein wundervoller Tag. Warm und sonnig, mit nur wenigen, hoch am Himmel stehenden Wolken. Das dichte Laubwerk der Bäume zeigte erste Herbstfarben. Die Trauben hingen schwer an den Weinstöcken, waren beinahe zur Lese reif. Es war ein Tag, dachte der Captal, an dem man mit einer jungen Frau zum Fluss ging, um nackt zu schwimmen und auf der Wiese mit ihr zu schlafen und Wein zu trinken, bevor man noch einmal mit ihr schlief.
Stattdessen beobachtete er den Gegner.
Eine Armee war durch das sanfte Tal gezogen. Die Erde auf beiden Seiten der Straße war von Hufen aufgewühlt, Abertausenden von Hufen, die eine dunkle Narbe im Boden hinterlassen hatten. Einer der Späher des Captals, der ein kleines, schnelles Pferd ritt, hatte die Armee vorbeiziehen sehen. «Siebenundachtzig Banner, Sire», sagte er.
Der Captal knurrte. Nur die bedeutendsten Herren führten ihre Banner auf dem Marsch, sodass ihre Gefolgsleute wussten, wo ihr Platz in der Kolonne war, aber auf wie viele Männer konnte man nun schließen? Kein bedeutender Herr würde mit weniger als hundert Mann in die Schlacht ziehen, also zehntausend? Zwölftausend? Jedenfalls viele, dachte der Captal grimmig. Die Engländer und ihre Gascogner führten wohl nicht mehr als vierzig solcher Banner, und nun hatte sein Späher siebenundachtzig gezählt! In diesem Moment aber, in dem die Sonne auf das vernarbte Tal und den lieblichen Fluss schien, konnte der Captal nur zwei Banner entdecken, die über Männern und Pferden flatterten, die am Fluss rasteten. «Ist das die Nachhut?», fragte er.
«Ja, Sire.»
«Bist du sicher?»
«Hinter ihnen ist niemand mehr.» Der Späher deutete nach Osten. «Ich bin eine Leuge in diese Richtung geritten. Nichts.»
Und die französische Nachhut machte Rast. Sie waren nicht in Eile, und warum sollten sie es auch sein? Sie hatten die Engländer und Gascogner überholt. Der Prinz hatte den Tagesmarsch nicht herausgeholt, die Franzosen hatten den Wettlauf gewonnen. Der Captal rief einen seiner Männer und befahl ihm, die Nachricht nach hinten zu Edward zu bringen. «Geh», sagte er, «beeil dich», und dann wartete der Captal ab.
«Wie viele sind es, was meinst du?», fragte er einen Waffenknecht und nickte zu den Männern am Fluss hin.
«Sechshundert, Sire? Siebenhundert?»
Also machten sechshundert oder siebenhundert Franzosen in dem Tal Rast. Die meisten trugen keine Helme, weil es so warm war, viele hatten stattdessen breitkrempige Hüte mit extravaganten weißen Federn aufgesetzt, ein deutlicher Hinweis darauf, dass sie keine Schwierigkeiten erwarteten. Eine Handvoll leichter Karren war mit Lanzen und Schilden beladen. Diese Franzosen hatten keine Ahnung davon, dass ein gegnerischer Verband so dicht an sie herangekommen war. Viele waren abgestiegen, und einige lagen sogar im Gras, als wollten sie Schlaf nachholen. Diener führten Pferde auf der Wiese auf und ab, auf der weitere Pferde grasten. Männer standen in kleinen Gruppen beisammen und reichten Weinschläuche herum. Der Captal konnte die Wappen auf den beiden Bannern nicht erkennen, weil sie schlaff in der stehenden Hitze hingen, aber dass sie da waren, bedeutete die Anwesenheit von hohen Herren unter diesen Waffenknechten, und Herren bedeuteten Lösegelder.
«Sie sind in der Überzahl», sagte der Captal, «sie sind uns zwei zu eins überlegen, aber wir sind Gascogner.»
Er hatte etwas mehr als dreihundert Waffenknechte, alle behelmt, alle mit Schilden, alle zum Kampf bereit.
«Warum haben sie angehalten?», fragte ein Waffenknecht.
«Wasser?», vermutete der Captal. Es war ein heißer Tag, beide Armeen waren schnell vorgerückt, die Pferde waren durstig, es gab kein Wasser im Hochland, und der Captal ging davon aus, dass die Nachhut ihre Tiere an dem Flüsschen trinken lassen wollte. Er
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