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1356

1356

Titel: 1356 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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den Franzosen eine Entschädigung von sechsundsechzigtausend Pfund für die Zerstörungen bezahlen, die wir über die Jahre angerichtet haben.»
    «Gütiger Gott», sagte der Prinz mit schwacher Stimme.
    «Als Gegenleistung, Sire», nahm der Earl of Oxford den Faden auf, «erhält Eure Armee die Genehmigung, in die Gascogne zu ziehen, der König von Frankreich wird eine seiner Töchter mit Euch verloben, und sie wird die Comté d’Angoulême als Aussteuer mitbringen.»
    «Sind seine Töchter schön?», fragte der Prinz.
    «Schöner als ein mit toten Engländern übersäter Hügel, Sire», sagte der Earl of Warwick scharf. «Und das war noch nicht alles. Ihr und ganz England müssen schwören, für sieben Jahre nicht gegen Frankreich zu kämpfen.»
    Der Prinz sah von einem Earl zum anderen, dann zum Captal, der an der Seite des Zeltes saß. «Ich möchte Euren Rat hören», sagte er.
    Der Earl of Warwick verzog das Gesicht, als er seine Beine ausstreckte. «Sie sind weit in der Überzahl, Sire. Sir Reginald glaubt, dass wir uns beim Hellwerden über den Fluss davonmachen können und weg sind, bevor der Gegner etwas mitbekommt, aber daran habe ich zugegebenermaßen meine Zweifel. Diese Bastarde sind nicht dumm. Sie beobachten uns ganz bestimmt.»
    «Und sie rücken nach Südwesten vor, Sire», warf der Captal ein. «Sie gehen sicher davon aus, dass wir versuchen, über den Miosson zu kommen, und wollen uns diesen Ausweg unmöglich machen.»
    «Und sie sind sich ihrer Sache sicher, Sire», sagte der Earl of Oxford.
    «Weil sie in der Überzahl sind?»
    «Weil unsere Männer müde, in der Unterzahl, hungrig und durstig sind. Und der fette Kardinal hat etwas Merkwürdiges gesagt. Er hat uns gewarnt. Er sagte, Gott hätte Frankreich ein Zeichen gesandt, und dieses Zeichen beweise, dass Er auf ihrer Seite ist. Ich habe ihn gefragt, was er damit meint, aber der fette Bastard hat mich nur selbstgefällig angeschaut.»
    «Ich dachte, die Kardinäle sprechen für den Papst?»
    «Der Papst», sagte Warwick verdrießlich, «ist in der Hand Frankreichs.»
    «Und wenn wir morgen kämpfen?», fragte der Prinz.
    Darauf folgte Stille. Dann zuckte der Earl of Warwick mit den Schultern und hob seine Hände, um eine Waage anzudeuten. Er hob und senkte sie abwechselnd. Die Sache konnte so oder so ausgehen, deutete er mit den Händen an, seine Miene aber drückte einzig und allein Pessimismus aus.
    «Unsere Stellung ist sehr vorteilhaft», sagte der Earl of Salisbury, der die Truppen am nördlichen Ende des englischen Hügels befehligte, «aber was ist, wenn die Kampflinie nachgibt? Wir haben Gruben und Gräben ausgehoben, die sie aufhalten werden, aber wir können nicht den ganzen verdammten Hügel umgraben. Und ich glaube, dass sie mindestens doppelt so viele Männer haben wie wir.»
    «Und sie essen heute gut», sagte der Captal, «während unsere Männer Eicheln kochen.»
    «Die Bedingungen für den Frieden sind hart», sagte der Prinz. Eine Pferdebremse landete auf seinem Bein, und er schlug wütend nach ihr.
    «Sie fordern adelige Geiseln, Sire, damit die Erfüllung der Bedingungen abgesichert ist», sagte der Earl of Oxford.
    «Adelige Geiseln», sagte der Prinz ausdruckslos.
    «Adelige und Ritter, Sire», sagte der Earl, «was jeden Mann in diesem Zelt einschließt, fürchte ich.» Er nahm ein Pergament aus einem Beutel an seinem Schwertgürtel und streckte es dem Prinzen entgegen. «Das ist eine vorläufige Liste, Sire, aber sie werden zweifellos noch weitere Namen ergänzen.»
    Der Prinz nickte, und ein Diener nahm die Liste und ließ sich auf ein Knie hinab, um sie seinem Herrn zu übergeben. Der Prinz verzog das Gesicht, als er die Namen las. «All unsere besten Ritter?»
    «Einschließlich Eurer Königlichen Hoheit», sagte Oxford.
    «Das sehe ich», sagte der Prinz. Stirnrunzelnd las er die Namen. «Sire Roland de Verrec? Der gehört doch sicher nicht zu unserer Armee.»
    «Anscheinend doch, Sire.»
    «Und ein Douglas? Sind die verrückt?»
    «Sir Robert Douglas ist ebenfalls bei uns, Sire.»
    «Ist er das? Zum Teufel, was hat ein Douglas bei uns verloren? Und wer in Gottes Namen ist Thomas Hookton?»
    «Sir Thomas, Sire.» Sir Reginald äußerte sich zum ersten Mal. «Er war einer von Will Skeats Männern bei Crécy.»
    «Ein Bogenschütze?»
    «Inzwischen Vasall von Northampton, Sire. Ein nützlicher Mann.»
    «Warum um Himmels willen schlägt Billy Bogenschützen zum Ritter?», fragte der Prinz gereizt. «Und warum zur

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