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1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

Titel: 1357 - Dein Blut für mich, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zum Militärgelände war verlassen. Zwar stand dort wie ein kantiger Klotz das Wachhaus und erhielt auch einen bleichen Schimmer durch unser Licht, aber das war auch alles. Es hielt sich kein Mensch in der Nähe auf, und das Tor aus hartem Drahtgeflecht war ebenfalls nicht geschlossen. Der Sergeant hätte es bei seinem Verlassen des Geländes vielleicht getan, doch in seiner Panik hatte er nur an Flucht gedacht.
    Der Untergrund verbesserte sich nicht. Er wurde sogar noch schlechter. Und doch kamen wir weiter, denn der noch im Boden steckende Frost hatte ihn an verschiedenen Stellen noch erhärtet, sodass wir nicht einsanken. Trotzdem wäre es besser gewesen, mit einem Panzer zu fahren, denn dafür war das Gelände ideal.
    »Das wird ein verdammtes Stück Arbeit, John, wenn wir das Gelände absuchen müssen.«
    »Wenn ein Erfolg dahinter steht, ist es mir egal. Ich will van Akkeren wiederhaben.«
    »Ja, ich auch, aber er ist gerissen und schlau wie ein Fuchs. Und er hat Helfer bekommen.«
    Ich nickte. Darauf hatten wir uns eingestellt. Er war nicht allein.
    Der Pfleger Boris unterstützte ihn. Beide hatten die Flucht raffiniert angestellt. So rechneten wir damit, dass diese Raffinesse auch bleiben würde.
    »Wie weit willst du hineinfahren?«
    Beinahe hätte ich über Sukos Frage gelacht. Ich wusste es selbst nicht und gab deshalb die entsprechende Antwort. »Wie weit soll ich denn?«
    »Keine Ahnung.«
    Niemand von uns kannte die genaue Größe des Geländes. Wir einigten uns auf zwei Minuten, dann würden wir stoppen.
    »Da ist was!«
    Obwohl Suko leise gesprochen hatte, erschrak ich leicht. Mein Freund deutete bereits nach vorn. Am Ende des Fernlichts sahen wir etwas Weißes, das sich bewegte und zusah, so schnell wie möglich aus der Helligkeit zu verschwinden.
    Ich drückte noch etwas aufs Tempo, dann hielt ich an, ließ das Licht aber brennen.
    »Was war das?«
    Mein Freund hob die Schultern. »Ich könnte jetzt sagen, dass es ein Gespenst gewesen ist.«
    »Seit wann glaubst du daran?«
    »Eben.«
    Wenn wir im Rover sitzen blieben und auch wenn wir weiterfuhren, fühlten wir uns irgendwie behindert. Zu Fuß waren wir beweglicher. Außerdem besaßen wir unsere Lampen.
    Das Fernlicht schaltete ich ab. Ich ließ nur die Standbeleuchtung brennen, bevor wir ausstiegen.
    Diese Bewegung hatten wir nur sehr kurz gesehen. Ich ging auch nicht davon aus, dass es ein Geist oder ein Gespenst gewesen war.
    Vielmehr nahm eine bestimmte Idee in meinem Kopf immer mehr Gestalt an. Das war ein Mensch gewesen der möglicherweise einen hellen Kittel trug wie auch die Pfleger in der Klinik.
    Und Nolan war Pfleger…
    »John, ich sehe dir an, dass du das Gleiche denkst wie ich«, sagte Suko.
    »Ach ja? Und was?«
    »Nolan, der Pfleger.«
    »Genau.«
    »Eine helle Kleidung. Es passt alles. Wenn es wirklich gewesen ist, dürfte van Akkeren auch nicht weit sein. Ich denke, dass unsere Chancen sich vergrößert haben.«
    »Bingo.«
    Unsere Waffen hatten wir noch nicht gezogen. Aber wir waren verdammt aufmerksam, als wir nebeneinander hergingen.
    Die Helligkeit blieb hinter uns zurück, und so konnten sich unsere Augen leicht an die Dunkelheit gewöhnen. Es war nicht zu finster, die Dunkelheit bestand mehr aus einem Schattenspiel, das allerdings in der Bewegung erstarrt war. Auch der Himmel zeigte dieses Muster. Zwischen manchen Wolken zeichneten sich helle Flecken ab.
    Wir hörten nichts. Wir sahen nichts. Die Gestalt hielt sich versteckt, und man konnte glauben, dass wir sie uns nur eingebildet hatten. Aber dem war nicht so. Sie musste hier lauern. Nolan war ein Vampir, weil er zu den Wiedergängern gehörte, er war scharf darauf, an das Blut der Menschen zu kommen.
    Wir hätten dabei ideale Opfer sein können und hofften sogar auf einen Angriff.
    Suko leuchtete mit seiner Lampe nach links, ich nach rechts. Der starre Strahl zerteilte erst die Dunkelheit und huschte dann als Kegel über den Boden hinweg, wo er dem winterlichen Gras eine bleichgraue Farbe verlieh.
    Keine Bewegung, kein fremdes Geräusch. Kein heller Fleck, der sich plötzlich bewegte.
    Wir hatten uns schon recht weit vom Rover entfernt. War die Gestalt auch so weit gelaufen?
    Darüber grübelte ich nach, blieb für einen Moment stehen und drehte mich dann um.
    Jetzt schickte ich das Licht in eine andere Richtung und sah tatsächlich wie in einer Momentaufnahme eine flatterige Gestalt im Schein des Kegels auftauchen. Ich bewegte die Lampe schnell hin und her. Und dann sah

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