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1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

Titel: 1357 - Dein Blut für mich, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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grundlos. Der suchte nach etwas oder wollte jemanden treffen.
    Van Akkeren hatte sich noch kleiner gemacht. Er drehte die Scheibe nach unten. Sein Gehör funktionierte. Er nahm war, wie sich die Reifen des anderen Fahrzeugs über den Boden bewegten. Er sah das Schaukeln, das sich auf die beiden Scheinwerfer übertrug. Und er war froh, als ihn das Fahrzeug in einer gewissen Entfernung passierte, ohne dass er selbst gesehen worden war.
    Noch traute er sich nicht, sein Fahrzeug zu starten. Mit heruntergekurbelter Scheibe wartete er ab und spitzte die Ohren. Van Akkeren war sicher, dass er etwas hören würde. Er drehte sich auf seinem Sitz so, dass er zurückschauen konnte.
    Dabei brauchte er nur zwei Sekunden, um zu erkennen, dass der fremde Fahrer nicht mehr weiter fuhr. Der Wagen stand jetzt. Trotzdem brannten noch seine Scheinwerfer.
    Jemand stieg aus. Nein, es waren zwei Personen, die das Auto verließen. Zunächst vernahm er nichts. Wenig später huschten Lichtfinger durch die Dunkelheit.
    Zwei Taschenlampen wurden bewegt und leuchteten die Umgebung ab. Das Licht sah aus wie ein bleicher schmaler Bart, der in zwei Streifen geschnitten worden war.
    Auf einmal zuckte er zusammen. Sein feines Gehör hatte die Stimmen der Männer wahrgenommen. Es wollte nicht in seinen Kopf hinein. Am liebsten hätte er geschrien, um so seiner Wut und seiner Enttäuschung freien Lauf zu lassen.
    Er kannte die Stimmen der Männer. Sie gehörten zu seinen Todfeinden. Zwei Namen brannten sich in seinem Kopf ein.
    Sinclair und Suko!
    Van Akkeren schrie nicht. Er trommelte auch nicht gegen das Lenkrad. Er hielt einfach nur inne. Er wusste auch nicht, ob er überrascht sein sollte oder nicht.
    Eigentlich nicht, denn Sinclair und sein Freund waren ihm auf der Spur. Zwei unerbittliche Jäger, die erst aufgaben, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten.
    Und sie standen dicht davor!
    Aber wussten sie es auch? Waren sie wirklich genau darüber informiert, wer sich in ihrer Nähe aufhielt? So recht glaubte van Akkeren nicht daran. Er lief zwar jetzt als Vampir durch die Gegend, doch seine menschliche Denkweise war die gleiche geblieben. Hätten sie es gewusst, dann hätten sie sich anders verhalten. So aber dachten sie nicht daran, den Weg bis ihm zurückzugehen. Sie waren vorbeigefahren und hatten also nichts gesehen. Davon ging er aus.
    Die folgenden Sekunden verstrichen, und die Spannung in ihm steigerte sich.
    Die Gier nach Blut war vorhanden, doch es kam noch etwas anderes hinzu: Der Hass auf Sinclair und Suko.
    Er stellte sich vor, wie er sie überrumpeln würde. Beide zugleich zu Boden werfen und beiden das Blut aussaugen…
    Dieser Gedanke ließ ihn aufstöhnen. Leider waren sie zu weit entfernt. Sie würden auch verdammt wachsam sein. Das stand ebenfalls fest. Aus Spaß oder purer Langeweile waren sie nicht gekommen.
    Wie ging es weiter?
    Sie suchten noch. Er brauchte nur dem Lichtkegel der Lampen zu folgen. Plötzlich zuckte er zusammen. Etwas hatte sich verändert.
    Die Bewegungen deuteten darauf hin, dass die Männer etwas entdeckt haben mussten. Was genau es war, erkannte er nicht. Aber sie mussten etwas gesehen haben, sonst hätte sich ihr Verhalten nicht so stark verändert.
    Stimmen.
    Da ihre Echos durch nichts gestört wurden, vernahm er sie recht deutlich. Leider verstand er nicht, was da gesprochen wurde, aber er spitzte noch mehr die Ohren und erkannte jetzt auch die Stimme einer dritten Person.
    Es war Nolan, der da redete. Auch seine Aussagen waren für ihn nicht zu verstehen, aber er merkte, dass sich ihm der Magen zusammenzog und wunderte sich über diese schon menschliche Reaktion.
    Wenn Sinclair und Suko Nolan gefangen hatten, würde der Blutsauger keine Chance mehr haben. Er kannte die beiden Geisterjäger nicht.
    Noch wartete van Akkeren.
    Ja, die Stimmen blieben. Er verfolgte die heftigen Bewegungen der beiden Lichtkegel, wie sie durch die Schwärze der Nacht tanzten. Er sah viel und trotzdem wenig.
    Bis der Schrei erklang!
    Bei einem Menschen wäre vielleicht das Blut in den Adern gefroren, aber van Akkeren war ein Vampir. Er war zudem blutleer, und deshalb konnte nichts gefrieren.
    Ihm war allerdings klar, was dieser grässliche Schrei zu bedeuten hatte. Sinclair und Suko hatten kurzen Prozess gemacht. Wie hätte es anders sein können? Sie mussten ihn fangen und vernichten. Das gehörte zu ihren Aufgaben.
    Van Akkeren merkte, wie in ihm der Hass aufstieg. Er hatte das Gefühl vor seinen Augen würden Blutwolken tanzen.

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