1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!
ein kurzes Lachen.
Er freute sich über seinen Erfolg, und er dachte daran, dass er keine Schmerzen spürte. Er schaute sich seine Hand an. Er sah die Wunden wie kleine Einschnitte, die allerdings neutral aussahen. Es sickerte kein Blut aus ihnen hervor. Er war innerlich trocken, leer gesaugt. Und als er daran dachte, drang wieder die Gier in ihm hoch.
Ein Blick gegen die Scheibe reicht ihm aus, um ihn zufrieden sein zu lassen. Das Fenster war nicht völlig zertrümmert worden, was auch nicht sein musste. Ihm reichte das Loch in der Scheibe, denn durch das konnte er seine Hand strecken und den inneren Griff erreichen.
Wieder musste er sich anstrengen. An der schmalen Außenwand zog er sich in die Höhe. Es ging sogar recht gut. Die rechte Hand streckte er durch das Loch, drehte sie um und schaffte es, den Fenstergriff von innen zu erreichen. Die linke Hand benutzte er zum Festhalten, und dann war es geschafft. Der Griff drehte sich. Nach dem ersten Ruck schon schwang das Fenster auf.
Freie Bahn.
Van Akkeren freute sich, als er feststellte, welch eine Kraft in ihm steckte. Er glitt ohne große Probleme in den Raum hinein und ließ sich sofort kopfüber nach vorn fallen. Für Sekunden blieb er auf dem Boden liegen. Er schaute gegen die Decke und hielt seinen Mund dabei offen.
Kein Atem drang hervor. Dafür ein leises Lachen. Schon mehr ein menschlich klingendes Kichern. Die erste Hürde war überstanden.
Zwar dachte er an seine Verfolger, aber er rechnete auch mit der Größe der Kasernen. Daher würden sie verdammt lange brauchen, um ihn zu finden, das stand für ihn fest.
Er ließ wieder einige Zeit verstreichen, genoss die Ruhe und drückte sich dann hoch. Das Fenster stand offen. Man würde es auch von außen sehen, wenn man genau hinschaute. Das Loch in der Scheibe war nicht so leicht zu entdecken.
Van Akkeren schloss das Fenster. Erst dann schaute er sich um.
Ein normaler Mensch hätte Probleme gehabt, alles deutlich zu erkennen. Das traf bei ihm nicht zu. Als Vampir war er ein Geschöpf der Dunkelheit. Er sah fast so gut wie eine Katze und stellte fest, dass er sich in einem Zimmer befand, dass sich vier Personen teilen mussten. Zumindest wiesen die Betten darauf hin. Jeweils zwei standen übereinander.
Er war zufrieden. An einem Tisch schlich er vorbei und auch an den vier schmalen Schränken. Jetzt war die Tür sein Ziel, denn im Raum bleiben wollte er nicht.
Bevor er sie öffnete, zuckte er noch kurz zusammen, denn er hatte etwas gehört. Das Geräusch war nicht im Zimmer aufgeklungen, sondern außerhalb.
Er hielt den Atem an. Konnten es die Laute sein, die ein fahrender Wagen abgab?
Er horchte in die Dunkelheit hinein. Dabei ging er davon aus, dass es so sein musste und dass ihm seine Verfolger sehr dicht auf den Fersen waren.
Er zog sich bis zur Tür zurück, öffnete sie und lauschte danach noch mal. Diesmal war nichts zu hören. Da hielt die Stille an, die den Grusel-Star keinesfalls beruhigte. Sie konnte auch verdammt trügerisch sein, doch darüber dachte er nicht nach.
Von kleinen Räumen hatte er nach dem Aufenthalt in der Zelle die Nase voll. Für ihn war es jetzt wichtiger, sich einen Weg zu suchen, und den würde er finden, das stand für ihn fest. Er fühlte sich jetzt sicherer als zuvor. Die Kaserne würde ihm zahlreiche Verstecke bieten. So hatten die beiden Verfolger verdammte Mühe, ihn zu finden.
Behutsam öffnete er die Tür.
Im Moment war er mit sich und seiner Welt sehr zufrieden, als er in den stockdunklen Flur hineintrat und sein Körper mit der Dunkelheit verschmolz.
Zunächst einmal blieb er stehen und lauschte. Keine Stimmen, keine Geräusche, die ihn gestört hätten, hier gab es nur ihn und sonst nichts.
Der lange Flur lag vor ihm. Rechts und links befanden sich die Türen zu den einzelnen Stuben. So weit er es erkennen konnte, waren sie allesamt geschlossen.
In einer der Stuben sich zu verstecken und abzuwarten, was seine Verfolger taten, das wollte er auch nicht. Das konnte er später tun, wenn sie eingetroffen waren und nach ihm suchten. Für ihn gab es jetzt andere Dinge, die wichtig waren.
Er wollte den Flur verlassen und sich im Bereich des Eingangs aufhalten. Diesen Ort wollte er gewissermaßen als seine Basis nehmen, um von dort agieren zu können.
Mit recht schnellen Schritten ging er weiter. Trotz der Gier nach Blut spürte er die Kraft in sich. Es war eine neue Stärke. Eine Stärke, die er noch nie gekannt hatte, aber jetzt stand er plötzlich vor
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