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1357 - Nach dem Holocaust

Titel: 1357 - Nach dem Holocaust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schmutzige Gras schleiften und daß auch ihre Pfoten nicht gerade vor Sauberkeit glänzten. Als Sue-El sah, was die Tiere mit den Früchten taten, wurde ihr beinahe noch nachträglich schlecht. Sie nahm sich vor, keine einzige Frucht mehr zu essen, die sie nicht mit eigenen Händen gepflückt oder doch wenigstens gründlich gewaschen hatte. Sie belegte Shu-Dans und Ju-Meis Zimmer mit Beschlag, warf alles hinaus, was sie nicht gebrauchen konnte, und schloß die Tür von innen ab.
    Einen Vorteil hatte die plötzliche Hilfsbereitschaft der grünpelzigen Tiere: Sue-El-K'yon brauchte sich zum erstenmal seit dem Tag nach der Katastrophe um nichts mehr zu kümmern. Mit Shu-Dan-H'ay war der einzige Kartanin verschwunden, dem gegenüber sie sich verpflichtet gefühlt hatte, auf Ordnung und Pflichterfüllung zu drängen. Den Kranken gegenüber waren solche Dinge offenbar überflüssig, denn die hörten sowieso nicht auf Sue-El. Und die Tiere ...
    Mochten sie sich ruhig um die Kranken kümmern, wenn es ihnen Spaß machte. Sue-El wollte nichts mit ihnen zu tun haben. Sie würde von nun an auf ihr eigenes Wohl bedacht sein - das paßte ohnehin viel besser zu ihrer Lebensanschauung.
    Zufrieden, ausnahmsweise auch einmal satt, rollte 'sie sich auf Shu-Dans Lager zusammen.
     
    4.
     
    Der KLOTZ schwebte in einer Umlaufbahn über dem Planeten Hubei, und es war ihm nicht anzusehen, ob er bei der Katastrophe irgendeinen Schaden erlitten hatte oder nicht. Soviel wußten Gucky, Eirene, Ras Tschubai und Fellmer Lloyd bereits. Sie waren sogar schon in das riesige Schiff hineinteleportiert, und auch dabei hatten sich keine Schäden erkennen lassen.
    Dennoch herrschte in der NARGA PUUR, wie die Kartanin den KLOTZ nannten, eine seltsame Atmosphäre, eine Mischung aus unterdrückter Aufregung und mühsam verborgener Angst. So jedenfalls kam es ihnen vor. „Wir haben keine Schwierigkeiten", erwiderte Bao at Tarkan auf eine entsprechende Frage von oben herab. „Bei uns ist alles in Ordnung."
    Vielleicht stimmte das, und sie irrten sich, wenn sie meinten, ihm an der Nasenspitze anzusehen, daß er log. Er war offenbar der Kommandant der NARGA PUUR, und er mußte selbst am besten wissen, was mit seinem Raumschiff los war. Und selbst wenn er Schwierigkeiten haben sollte - solange er nicht bereit war, darüber zu sprechen oder gar um Hilfe zu bitten, war dies seine Angelegenheit. Sie hatten weder die Zeit noch irgendein Recht, sich gegen seinen Willen einzumischen.
    Es war ohnehin schwierig, mit ihm zu sprechen, und fast noch schwieriger, von ihm als Gesprächspartner akzeptiert zu werden. Eirene erkannte er mühelos als weibliches Wesen, und Frauen standen bei seinem Volk offenbar nicht besonders hoch im Kurs. Außerdem war Bao at Tarkan im Umgang mit fremden Völkern erfahren genug, um Eirene als ein sehr junges Mitglied ihrer Spezies einzustufen. Er neigte keineswegs dazu, mit Kindern, noch dazu solchen von weiblichem Geschlecht, über seine Aufgaben und Pläne zu plaudern.
    Gucky gegenüber war er ähnlich reserviert, und auch Ras Tschubai war bei ihm fürs erste abgeblitzt.
    Fellmer Lloyd gegenüber hatte er sich wenigstens zu der Bemerkung hinreißen lassen, daß er mit der NARGA PUUR in Richtung Lokale Gruppe fliegen wollte. Vorher müsse sich allerdings die Lage an Bord normalisiert haben.
    Sie hatten angenommen, daß er von den Auswirkungen des Psi-Sturms gesprochen hatte, denn es war offensichtlich, daß es auch im KLOTZ Wesen gab, die unter den Auswirkungen der Katastrophe zu leiden hatten. Damit hing - so meinten sie zunächst - sicher auch Bao at Tarkans ablehnende Haltung den Bewohnern von Hubei gegenüber zusammen. Er wollte sich vor dieser „Weibergesellschaft" keine Blöße geben. Darum half er lieber gar nicht, als daß er das Risiko einging, im Rahmen einer Hilfsaktion eigene Schwächen zu offenbaren.
    Aber offensichtlich mußte es noch eine andere Erklärung für Baos seltsame Zurückhaltung geben, denn die Lage in der NARGA PUUR erschien den Beobachtern als völlig normalisiert, und trotzdem blieb der KLOTZ auf seiner Umlaufbahn. „Wahrscheinlich hat er hier doch irgendeine Aufgabe, und er will es nur nicht zugeben", vermutete Eirene. „Nein", widersprach Gucky. „Das glaube ich nicht. Ich kann es nicht beweisen, und er drückt sich nicht klar aus, aber ich fürchte, daß ihn irgend etwas zurückhält - und zwar gegen seinen Willen."
    „Ich denke, er ist der Kommandant. Wenn seine Leute meutern ..."
    „Ich weiß nicht,

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