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1357 - Nach dem Holocaust

Titel: 1357 - Nach dem Holocaust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umher - und erstarrte.
    Sie hatte mit einem Gleiter gerechnet - einem kartanischen Gleiter natürlich ,aber was da über den Rand des Dschungels geschwebt kam, war erstens viel zu groß und hatte zweitens nicht die richtige Form.
    Sue-El starrte das seltsame Ding fassungslos an.
    Es war ungefähr zweihundert Meter lang und bestand aus drei nebeneinanderliegenden Röhren, die nach hinten spitz zuliefen, so daß das ganze Gebilde entfernt einem dreiteiligen Fächer ähnelte. Der Mittelteil war vorne - Sue-El nahm jedenfalls an, daß der breiteste Teil das Vorderteil bildete - rund siebzig Meter breit. Die beiden seitlichen Teile waren dünner, reichten nicht bis an den Bug heran und waren auch nicht auf gleicher Höhe mit dem Mittelteil, sondern hingen etwas tiefer. Auf dem merkwürdigen Fahrzeug waren drei Kuppeln zu erkennen, und im übrigen hatte das ganze Ding zahlreiche Aufbauten, Einkerbungen und Anhängsel. Es bot jedenfalls einen bemerkenswerten Anblick.
    Sue-El-K'yon brauchte ein paar Minuten, um sich mit der Erkenntnis abzufinden, daß dies ganz gewiß kein kartanisches Fortbewegungsmittel war. Es war ein Raumschiff, und zwar eines von völlig fremder Bauweise.
    Sie erinnerte sich verschwommen daran, daß sie gerüchteweise etwas von einem riesigen Raumschiff gehört hatte, das sich in einer Umlaufbahn um Hubei befinden sollte, und sie ärgerte sich über die Geheimniskrämerei der Erzieherinnen.
    Sicher wußten alle Kartanin außerhalb der Esper-Schule, was es mit dem fremden Schiff auf sich hatte, und sicher wußten diese Kartanin auch, wie man sich den Insassen dieses Schiffes gegenüber verhalten mußte. Daß das Ding am Rand der Lichtung von jenem fremden, riesigen Schiff kommen mußte, erschien Sue-El nur logisch. Leider hatte sie nicht die geringste Ahnung, ob man die Insassen dieses Schiffes als Feinde oder als Freunde betrachten sollte.
    Sie entschied sich für letzteres, wobei sie sich sagte, daß auch dies nur logisch war: Wäre das fremde Schiff mit Feinden der Kartanin besetzt gewesen, so hätte man selbst in der Abgeschiedenheit der Esper-Schule nicht nur gerüchteweise davon gehört.
    Mittlerweile hatte sich am Mittelteil des fremden Dinges eine Öffnung aufgetan, aus der einige Wesen zu Boden schwebten. Für Sue-El sahen diese Wesen wie ziemlich fett geratene Fische aus, die es irgendwie aufs Trockene verschlagen hatte.
    Die Fremden musterten die Lichtung, das zerstörte Gebäude, die ausgebreiteten Decken und schließlich die junge Kartanin, die zu ihnen hinüberstarrte. Dann setzten sie sich in Bewegung.
    Sue-El fand, daß diese Fremden unbeholfen und plump wirkten. Als sie näher kamen, sah sie, daß die Wesen sich auf vier Beinen bewegten, die am unteren Teil des walzenförmigen Körpers saßen. Die Wesen hatten außerdem am oberen Teil des Körpers noch vier dünne Greifarme, so daß sie reichlich mit Extremitäten bestückt waren. Ihre Körper waren eigentlich nicht dick - sie wirkten nur von weitem so, weil sie in einer umfangreichen bunten Hülle steckten, die sich an vielen Stellen ausbeulte, weil dort Taschen eingearbeitet waren, in denen alle möglichen Gegenstände steckten.
    Als die Wesen die ersten der ausgebreiteten Decken erreicht hatten, blieben sie stehen, und Sue-El begriff, daß man nun von ihr irgend etwas erwartete. Sie trat nur zögernd näher, denn sie wußte nicht, was sie von diesen Fremden zu halten hatte. Aber allmählich verlor sich ein Teil ihrer Unsicherheit, denn die Fremden machten auf die junge Kartanin einen ziemlich dümmlichen Eindruck. Das lag an den großen, vorquellenden Augen und den stets offenen Mündern. „Ich bin Sue-El-K'yon", stellte die Kartanin sich vor, als sie die Fremden erreicht hatte, wobei sie sich fragte, was sie tun sollte, wenn diese Wesen die kartanische Sprache nicht beherrschten.
    Ihre Sorgen erwiesen sich als unbegründet, denn eines der seltsamen Wesen antwortete mit Hilfe eines Translators: „Auf gute Geschäfte, Sue-El K'yon."
    Seinen eigenen Namen zu nennen, hielt er offenbar für überflüssig. „Wer seid ihr?" fragte Sue-El. „Wir sind Mamositu", erwiderte der vorderste Fremde, wobei er völlig offenließ, was dieser Name bedeutete. So wußte Sue-El nicht, ob Mamositu der Name für ein ganzes Volk oder vielleicht nur für eine Gruppe, eine Familie, einen Berufsstand oder einen Rang irgendwelcher Art darstellte.
    Sie überlegte kurz, ob sie danach fragen sollte, aber sie entschied, daß sie dazu immer noch Zeit hatte.

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