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1357 - Nach dem Holocaust

Titel: 1357 - Nach dem Holocaust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lohnt sich nicht. Reine Zeitverschwendung."
    Ein anderer Mamositu sammelte ein halbes Dutzend Decken ein. Es waren die, die am besten erhalten und am saubersten waren. Ein paar Kissen nahm er gleich noch dazu. „Was bekomme ich dafür?" wollte Sue-El wissen.
    Der Sprecher der Mamositu war bereits auf dem Weg zu seinem Raumschiff, drehte sich aber noch einmal um. „Nichts", sagte er lakonisch. „Aber ..."
    „Wir nehmen das Zeug als Ausgleich für die Zeit, die wir mit dir verschwendet haben", erklärte der fischmäulige Fremde gelassen, und Sue-El-K'yon fuhr die Krallen aus, um sich auf ihn zu stürzen.
    Irgend etwas traf sie von der Seite her. Sie fiel zu Boden und war nicht fähig, sich wieder aufzurichten. „Nimm noch eine Decke!" befahl der Sprecher der Mamositu einem seiner Begleiter, während er die Waffe wieder wegsteckte. „Die Lao-Sinh sind nicht nur schlechte Handelspartner, sondern außerdem auch noch unbeherrschte Dummköpfe. Wir werden hier wohl kaum gute Geschäfte machen können!"
    Sue-El-K'yon lag bäuchlings im Gras und mußte hilflos mit ansehen, wie die Fremden in ihr Raumschiff stiegen und davonflogen. Sie wünschte ihnen alles mögliche, nur nichts Gutes. Dann verlor sie das Bewußtsein.
    Als sie wieder zu sich kam, war die Sonne bereits im Begriff, hinter den Bäumen des Dschungels zu versinken. Die Kranken machten sich auf den Weg zum „Futterplatz", um dort Nachsuche zu halten und die Reste des Frühstücks zu verspeisen. Sie würden nicht viel finden, und wenn sie hungrig waren, wurden sie unruhig und aggressiv. Auch das war die Schuld der Mamositu, wie Sue-El haßerfüllt bei sich dachte.
    Sie richtete sich innerlich auf eine schlimme Nacht ein, und während sie das tat, dachte sie plötzlich, daß es vielleicht an ihrer Jugend und an ihrem abgerissenen Aussehen lag, wenn die Mamositu sich ihr gegenüber so abweisend verhalten hatten. Einer erwachsenen Kartanin gegenüber wären sie sicher vorsichtiger gewesen.
    Und in genau diesem Punkt irrte sich Sue-El-K'yon.
    Die Mamositu machten keiner noch so hochgestellten Kartanin gegenüber auch nur die kleinste Ausnahme von ihren Geschäftsregeln. Erst die Bezahlung, dann die Ware, das war ihre Devise, und sie verkauften nichts unter Wert - nicht einmal einen billigen Trost in Form einer freundlichen Auskunft.
    6. „Verstehst du das unter Hilfeleistung?" fragte Gucky wütend, und er spielte keineswegs Theater. Er war fuchsteufelswild, und es juckte ihn gewaltig, Bao at Tarkan ein wenig Flugunterricht zu erteilen. Einige unfreiwillige Loopings hatten schon so manchen gelehrt, daß es mitunter ratsam war, die Äußerungen eines gewissen Mausbibers ernst zu nehmen.
    Wenn Bao at Tarkan um seinen Nachhilfeunterricht in Sachen Fliegerei herumkam, dann lag das allein daran, daß Gucky noch immer nicht genau wußte, wie er diesen Kartanin einzuschätzen hatte. Falls der Ilt herausfand, daß Bao nicht so bedeutend und wichtig war, wie es auf den ersten Blick schien, dann tat der Kartanin sicher gut daran, dem Mausbiber für einige Zeit aus dem Weg zu gehen oder ihn mit einer gehörigen Ladung Karotten zu bestechen. Was bei Gucky allerdings auch nicht immer eine hundertprozentige Wirkung erzielte. „Was ist denn passiert?" fragte der Kartanin, und Gucky musterte ihn mißtrauisch, um herauszufinden, ob das scheinheilig war oder aber tatsächlich unschuldige Ahnungslosigkeit offenbarte. Er kam an die Gedanken dieses Burschen nicht so recht heran.
    Irgend etwas stimmt hier nicht! dachte er, und das bezog sich nicht allein auf Bao at Tarkan, sondern auf die ganze NARGA PUUR. „Deine Mamositu benehmen sich auf Hubei wie die schlimmsten Seelenverkäufer, die mir jemals unter die Augen gekommen sind", erklärte Gucky mit Nachdruck. „Sie leisten den Kartanin keine Hilfe, sondern sie plündern sie restlos aus. Für alles verlangen sie Bezahlung, und sie sind so unverschämt, daß kein Lao-Sinh sich ihre sogenannte Hilfe leisten kann. Was dort unten gebraucht wird, das sind Leute, die zupacken, ohne lange zu fragen, und die handeln, ohne dabei Bedingungen zu stellen."
    „Es sind nicht >meine< Mamositu", erwiderte Bao at Tarkan unbeeindruckt. „Die Mamositu sind Händler.
    Sie haben alles, was die Lao-Sinh brauchen."
    „Mag sein, aber sie geben es nicht her."
    „Sie geben einem alles, wenn man sie bezahlt."
    „Aber die Kartanin dort unten können nicht bezahlen - zumindest nicht jetzt gleich!"
    „Das ist das Problem der Lao-Sinh, nicht meines. Und auch

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