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136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

Titel: 136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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geraten waren, über die sie bisher noch keine Erkenntnisse hatten. X-RAY-1
und die Computer konnten damit bestimmt etwas anfangen und den Stand
aktualisieren. Schnell sprach er seinen Bericht, der im gleichen Moment von dem
PSA- eigenen Satelliten aufgenommen und weitergesendet wurde. In dem goldenen
Ring, der die Form einer Weltkugel hatte und hohl war, befand sich eine
vollwertige Miniatursende- und -Empfangsanlage.
    „Ich setze meinen Weg fort, Sir“, beendete
Iwan Kunaritschew seinen Bericht. „Ich sehe mir die Betschan-Klinik und vor
allem ihren Leiter mal aus der Nähe an ... Vielleicht entdecke ich auf dem
Parkplatz des Sanatoriums auch den blauen Mercedes, der in der Erzählung der
Fremden und in meiner Beobachtung eine Rolle spielt. Ich melde mich wieder,
sobald es Neuigkeiten gibt. Over ...“
    Dann drehte er sich um. Da erst sah er, dass
er sich nicht mehr allein am nächtlichen Straßenrand zwischen den Bäumen
aufhielt. Marina, die Hexe, stand ihm genau gegenüber!
     
    ●
     
    Er hatte weder die Gelegenheit, sie mit einem
gezielten Aikido-Griff zu Boden zu schicken, noch den Smith & Wesson Laser
auf sie anzulegen, um sie daran zu hindern, ihre Hexenkraft einzusetzen. Erst
recht blieb ihm durch ihr überraschendes Auftauchen keine Zeit mehr, den
Abwehrspruch einzusetzen der Marinas Hexenkräfte bremste oder sie vollends
lahmlegte, so dass sie nicht mehr auf einen anderen ein wirken konnte.
    Marina hielt die Rechte ein wenig nach vom
gestreckt und mit den Fingern dieser Hand bildete sie ein Zeichen. Zeige- und
Mittelfinger waren lässig übereinander gekreuzt. Ein magisches Zeichen, das in
Verbindung mit der in ihr wohnenden Kraft eine durchschlagende Wirkung zeigte.
Durch eine geistige Barriere und intensives Willenstraining waren PSA-Agenten
vor Hypnose in den meisten Fällen gefeit. Aber gegen die magische Schwarzkunst
einer Hexe waren Willen und Training allein nicht ausreichend. Iwan
Kunaritschew erstarrte wie ein Stock.
    „Manchmal“, sagte Marina mit leiser aber
gefährlich klingender Stimme, „braucht eine Sache länger, um zu reifen. Da
kommt man nur durch einen Umweg ans Ziel. Es wäre mir zwar lieber gewesen, ich
hätte diese Stunde der Wiederbegegnung Larry Brent widmen können - aber was
nicht ist, kann noch werden. Sie Kunaritschew, sind für den Anfang schon ganz
gut. Ein Gegner weniger ... bereitet auch weniger Mühe und man kann seine ganze
Aufmerksamkeit auf den anderen richten! Ich habe mir einen wunderschönen
Aufenthaltsort für Sie ausgedacht. Sie werden bei Chopper, mir und den
Leichen-Ladys gut aufgehoben sein. Wir werden bestimmt eine lustige
Gesellschaft sein.“
     
    ●
     
    X-RAY-7 hörte jedes einzelne Wort und er
wusste auch um die tödliche Gefahr, in der er sich befand. Und doch konnte er
nicht das Geringste tun, um ihr zu entgehen. Er war nicht mal in der Lage, auch
nur einen Finger krumm zu machen, um damit den winzigen Kontaktknopf zu
berühren, der den Sender des PSA-Rings in Gang setzte. Er war hilflos wie ein
neugeborenes Kind, auf Gedeih und Verderb der Hexe ausgeliefert.
    „Wir werden alles hier unverändert lassen,
Kunaritschew". fuhr sie fort und der Tonfall ihrer Stimme klang mit einem
Mal noch vertrauter. „Die Leiche zwischen den Baumstämmen macht sich gut, und
der rote Jaguar passt auch dazu. Zaubern wir jetzt noch ein paar rote Flecke an
die Kotflügel und die Reifen, dann kriegt das gleich noch einen anderen
Anstrich und das große Rätselraten fangt an: Kunaritschew überfahrt einsame
Spaziergängerin und begeht Fahrerflucht... na, die Zeitungen in Windhuk werden
mal wieder etwas Sensationelles zu berichten haben ..."
    Ihre letzten Worte waren noch nicht
verklungen, da passierten einige erstaunliche und beängstigende Dinge. Marina
bewegte die Finger ihrer anderen Hand in wellengleichen Bewegungen. Dabei
blickte sie einmal kurz zurück auf die Straße, dann streifte ihr Blick die
Leiche. Beide Male bewirkte ihr Hinschauen etwas. Das Blut löste sich teilweise
vom Asphalt und von der Haut der Toten und schwebte wie hauchdünne Blättchen
durch die Luft. Lautlos legten sich die Flecken auf Kotflügel und Reifen, genau
dorthin, wo die Hexe es wollte.
    „Hexen“, sagte die teuflisch Schöne mit
sinnlichem Gesichtsausdruck, „waren schon immer anders als andere. Es war stets
ihr Ziel, über Dinge, Menschen und Tiere zu herrschen. Und wie du siehst,
Kunaritschew, sind meine kleinen Kunststücke recht brauchbar. Was denkst du,
wird mir und meinen

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