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136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

Titel: 136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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notwendig, dass
du mir Antwort gibst. Was ich will, ist maßgebend“, fuhr sie fort. Und Iwan
bekam diese Worte sogleich wieder körperlich zu spüren. Als würden unsichtbare
Hände ihn tragen, wurde er recht unsanft auf den Rücksitz neben der Leiche
platziert.
    „Hoppla! “, sagte die Hexe. „Das war ein
bisschen hart.“ Sie nahm am Steuerrad Platz, wendete den Wagen auf offener
Straße und fuhr dann den Weg zurück, den sie ursprünglich genommen hatte. „Ich
habe dir sogar eine Begleiterin an die Seite gesellt. Sie ist so stumm wie du,
da lallt es nicht ins Gewicht, wenn du die Lippen nicht bewegen kannst.
Unterhaltung käme zwischen euch beiden sowieso nicht auf...“
    Sie lachte auf dem ganzen Weg bis zur Klinik,
und es war ein seltsam aufreizendes und teuflisches Lachen. Ein Lachen, das
nichts Gutes verhieß.
     
    ●
     
    Die Strecke, die Marina und Iwan Kunaritschew
gefahren waren, gehörte nicht zur Hauptverkehrsführung. Um diese
fortgeschrittene Stunde kamen nur selten Fahrzeuge vorbei.
    Larry Brent, der nach seinem Besuch im
Untersuchungsgefängnis ins Hotel Diamant House zurückgekehrt war, wartete auf
Neuigkeiten von seinem Freund. Vielleicht war X-RAY-7 mit seiner Mission einen
Schritt weitergekommen. Chopper führte etwas im Schilde. Die Erklärung, die
Tony Smit abgegeben hatte, war - so verrückt sie sich auch anhören mochte - in
allen Ecken und Winkeln hieb- und stichfest. Es gab keinen Zweifel daran, dass
Chopper von Hans Botumba Besitz ergriffen und ihn unmittelbar vor der Ankunft
des PSA-Agenten und des Kommissars aus der Zelle entfernt hatte. Auf seine
spezielle Art, wie es sich für einen Geist geziemt: Chopper hatte es - im
Wirtskörper seines Opfers - nicht nötig, durch eine Tür zu gehen oder aus einem
Fenster zu springen. Er verschwand kurzerhand durch feste Wände und im Nichts
und tauchte irgendwo anders, wo man ihn nicht vermutete wieder auf.
    Statt der erhofften Nachricht von Iwan
Kunaritschew kam eine Stunde später ein Anruf von Kommissar Battensen. Der war
darüber informiert worden, dass auf einer Nebenstraße eine überfahrene Frau und
ein leeres Auto gefunden wurden.
    „Typ und Wagennummer, Mister Brent, stimmen
mit dem Mietwagen überein, den Sie auf dem Airport übernommen haben
    Larrys Miene wurde hart. Er wollte sofort
Näheres wissen, aber weitere Informationen gab es zu diesem Zeitpunkt noch
nicht.
    „Ich sehe mir die Angelegenheit an Ort und
Stelle an, Mister Brent.“
    „Nehmen Sie mich bitte mit, Kommissar. Da ist
etwas schiefgegangen.“ X-RAY-3 ließ die Zeit bis zum Eintreffen des
Polizeiwagens nicht unnütz verstreichen. Er unternahm den Versuch, Kontakt zu
Iwan Kunaritschew aufzunehmen. Aber der Freund reagierte nicht.
    Am Ort des Geschehens versuchte Larry sich
vergebens einen Reim auf die Vorgänge zu machen. Es sah in der Tat so aus, als
hätte Iwan Kunaritschew die Frau überfahren und anschließend dann noch den
Jaguar zwischen die Bäume rollen lassen und die Leiche hierher getragen. Danach
war er untergetaucht.
    Battensen hatte bereits über Funk eine
Personenbeschreibung des rothaarigen und vollbärtigen Russen an die Zentrale
und die im Einsatz befindlichen Streifenwagen gegeben. Larry wusste, dass der
Mann nicht anders handeln konnte. Alles sprach gegen Kunaritschew. Der
PSA-Agent musste gefunden werden. Auch Larry wollte das. Doch aus einem anderen
Grund als Battensen. Für Brent war klar, dass hier absichtlich ein falsches
Bild vorgetäuscht wurde, um die Unternehmungen der Verantwortlichen in eine
falsche Richtung zu lenken. Er nahm noch in der gleichen Stunde Verbindung zu
X-RAY-1 in New York auf. Dort lag man in der Zeit sieben Stunden zurück.
    In New York war später Nachmittag. Es regnete
und war kühl. Davon aber merkte der Blinde in seinem Büro zwei Etagen unter den
Kellerräumen des Tavern on the Green nichts. Das Lokal lag im Central Park, bot
lukullische Genüsse in einer exquisiten Umgebung und war gleichzeitig
Einsatzort der PSA. Das aber wussten nur Eingeweihte. Der normale
Publikumsverkehr lief reibungslos. Kein Gast ahnte etwas von dem geheimen Lift,
der in die Tiefe führte, nichts von den Aktivitäten, die dort im Bauch der Erde
stattfanden.
    Durch das Zwiegespräch erfuhr Larry von der
letzten Botschaft, die Iwan Kunaritschew mitgeteilt hatte und von seiner
Absicht, in die Betschan-Klinik zu fahren. Dieser Absicht war nun ein Riegel
vorgeschoben worden. Die Neuigkeiten, die Larry mitteilte, warfen all diese
Pläne über

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