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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Bestie entgeistert an, die auf seinem Bett landete. Blitzschnell fegte er das Jackett von der Stuhllehne, und dann verteidigte er sich wie ein Dompteur.
    Er hielt dem Leoparden die vier Stuhlbeine entgegen, stach damit zu, versuchte das Raubtier zurückzudrängen. Einfach war es nicht für ihn.
    Er hatte sich noch nie in einer so großen Gefahr befunden, wußte genau, daß er mit der schnellen, wilden Raubkatze unmöglich allein fertig werden konnte.
    Es mußte ihm wenigstens gelingen, sich das Biest so lange vom Leib zu halten, bis Tony Ballard eingriff. Er mußte das Klirren des Glases und das Brüllen der Bestie gehört haben, befand sich wahrscheinlich jetzt schon auf dem Weg hierher.
    Aber die wenigen Augenblicke bis zu Tony Ballards Eintreffen mußte Boris Lipski allein überstehen…
    ***
    Ich setzte mich auf die Bettkante und legte die Hände seufzend aufs Gesicht. So blieb ich einige Augenblicke sitzen, als würde ich meditieren.
    Dann ließ ich die Hände sinken und zog den Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. Ich drehte langsam die Trommel, um nachzusehen, ob alle sechs Kammern mit geweihten Silberkugeln geladen waren.
    Gegen Zero konnte ich damit nicht allzuviel ausrichten, denn er war ein mächtiger Magier-Dämon. Auch Loxagon oder Asmodis selbst vertrugen geweihtes Silber.
    Es reizte sie höchstens, wenn man sie damit traf, und machte sie noch gefährlicher, als sie ohnedies schon waren. Es konnte sie aber auch irritieren oder blind vor Wut machen - und mir eventuell eine Chance verschaffen, sie mit einer anderen Waffe zu vernichten.
    Aber zu töten waren sie mit geweihtem Silber nicht.
    Zombies, Vampire, Werwölfe hingegen schon. Sie hatten nicht die gleiche Widerstandskraft wie die großen Dämonen. Auch der Killer-Leopard würde an einer Silberkugel zugrunde gehen, vorausgesetzt, ich setzte sie ihm richtig in den Pelz.
    Ich schob den Revolver wieder ins Leder.
    Da klirrte plötzlich Glas!
    Ich schnellte hoch, als hätte die Matratze Feuer gefangen. Das Gebrüll eines Raubtiers erhöhte meinen Adrenalinspiegel. Ich rannte zur Tür und riß sie auf.
    Vladek Rodensky kam auch aus seinem Zimmer. »Tony…!«
    Ich sah eine funkelnagelneue Mauser-Pistole in seiner Hand. Auch er verreiste so gut wie nie ohne Kanone.
    Kampflärm drang zu uns herauf. Ich lief die Treppe hinunter. Vladek folgte mir. Mit langen Sätzen durchquerte ich die Halle, rammte die Tür zu Boris’ Arbeitszimmer auf - und sah die verdammte Bescherung!
    Boris Lipski kämpfte verzweifelt um sein Leben. Mit einem Stuhl hielt er sich die Bestie vom Leib. Der Leopard biß in die Quersprossen unter der Sitzfläche und versuchte dem Arzt den Stuhl zu entreißen, doch Boris hielt ihn mit beiden Händen fest.
    Er ließ ihn nicht los, weil ihm klar war, daß er dem Raubtier dann schutzlos gegenüberstand. Boris und der Leopard waren ständig in Bewegung.
    Sie hielten nicht still. Vor allem der Arzt stolperte ständig hin und her. Verflucht, wie sollte ich da einen gezielten Schuß anbringen?
    »Boris!« schrie ich.
    Vladek drängte sich hinter mir in den Raum.
    »Boris, laß den Stuhl los!« schrie ich, doch der Doktor hatte nicht den Mut zu gehorchen. »Wirf dich auf den Boden!«
    Doch es kam anders. Boris wurde gegen einen Schrank geschleudert. Die Türen knackten, der Schrank knallte gegen die Wand. Jetzt war Platz für eine schnelle Kugel.
    Ich feuerte. Die Waffe ruckte in meiner Hand, und der Leopard stieß ein markerschütterndes Kreischen aus. Boris lehnte schwer atmend am Schrank.
    Er hätte da bleiben sollen, dann hätte ich einen zweiten Schuß riskieren können, aber er war so durcheinander, daß er falsch reagierte, sich vom Schrank löste und mir die Möglichkeit nahm, ein zweitesmal abzudrücken.
    Die erste Kugel hatte die Raubkatze gestreift. Das Tier begriff, daß ich ihm mit meiner Munition gefährlich werden konnte, warf sich herum und sprang durch das Fenster auf die Straße.
    Ich hastete an Boris vorbei und beugte mich hinaus, doch der Killer-Leopard war nicht mehr zu sehen. Er schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Boris setzte sich auf den Stuhl, mit dem er sich verteidigt hatte. Deutlich waren die Kratz- und Bißspuren am Holz zu sehen. Der Arzt war weiß wie ein Laken.
    »Mann, schlottern mir die Knie!« stöhnte er.
    »Wieso kommt dieses Vieh hierher?« fragte Vladek Rodensky aufgebracht.
    »Die Bestie muß von meiner Ankunft erfahren haben«, sagte ich und schob den Colt Diamondback ins Leder. »Ich nehme an, sie

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