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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»umfallen«. Sie waren beide nicht an einen solchen Streß gewöhnt.
    Morgen früh würde eine gnadenlose Jagd beginnen, die erst dann zu Ende sein würde, wenn die Bestie tot war. Ich war müde. Der lange Flug… Ich schlug deshalb vor, den Abend nicht allzusehr auszudehnen, sondern bald schlafen zu gehen, um anderntags fit zu sein.
    Vladek Rodensky stieg mit mir die Treppe hinauf. »Ich mache mir Sorgen um Mr. Silver, Tony. Ernsthafte Sorgen. Dieser Zero ist ein verfluchter Hund. Er trat erst dann in Erscheinung, nachdem Yora den Ex-Dämon mit ihrem Seelendolch seiner magischen Kraft beraubt hatte. Mr. Silver, der nicht stärker war als ein Mensch, war für Zero ein gefundenes Fressen.«
    »Mit so einem Angriff mußten wir rechnen«, sagte ich ernst. »Wenn nicht Zero zugeschlagen hätte, dann vielleicht Atax oder Mago oder Loxagon. Die Gelegenheit drängte sich unseren Feinden geradezu auf.«
    Vladek knirschte mit den Zähnen. »Und nun… Niemand weiß, wo Mr. Silver ist und ob er überhaupt noch lebt. Es wird vielleicht für immer bei dieser Ungewißheit bleiben.«
    »Hoffentlich nicht«, sagte ich.
    »Sie würde dich mit der Zeit mürbe machen, nicht wahr?«
    Ich nickte stumm.
    »Und wenn du weich geworden bist, schlägt die Gegenseite erneut zu…«
    »Ich wäre dir dankbar, wenn du die Zukunft nicht so schwarz zeichnen würdest, Vladek. Woran soll ich mich da denn aufrichten?«
    »Ja, Tony, du hast recht. Entschuldige. Ich werde versuchen, von nun an etwas positiver zu denken.«
    Wir hatten sein Zimmer erreicht, er blieb stehen, wünschte mir eine gute, erholsame Nacht Und zog sich zurück. Ich begab mich in mein Zimmer, das eigentlich Boris’ Schlafzimmer war.
    Er hatte es mir zur Verfügung gestellt und würde in seinem Arbeitszimmer auf der Couch schlafen. Ich hatte dagegen protestiert, hatte gesagt, dort könne doch auch ich schlafen, aber er hatte darauf bestanden, daß ich sein Zimmer nahm, und er wäre beleidigt gewesen, wenn ich mich noch länger gesträubt hätte.
    Während ich den Raum betrat, kam das Grauen auf leisen Sohlen…
    ***
    Dr. Lipski hatte eine gute Meinung von Tony Ballard. Man sah diesem Mann seine Gefährlichkeit nicht an, doch Vladek Rodensky hatte ihm von haarsträubenden Abenteuern berichtet, die er zusammen mit Tony erlebt hatte.
    Und Vladek übertrieb niemals. Es kam schon eher vor, daß er untertrieb. Mit einer Kampferfahrung, wie Tony Ballard sie in die Waagschale werfen konnte, mußte die Bestie, die James Blackwood getötet hatte, zur Strecke gebracht werden können.
    Tony schafft die Killerkatze, dachte Boris Lipski zuversichtlich. Er löschte das Licht im Wohnzimmer und begab sich in das angrenzende Arbeitszimmer.
    Er breitete ein Laken über die Couch und warf ein Kissen darauf. Eine Decke folgte. Fertig. Lipski gähnte und schob sich einen Stuhl zurecht. Er wollte seine Kleider über die Lehne hängen.
    Sein Schatten zeichnete sich konturenscharf am Fenster ab. Draußen war ein gedämpftes Knurren zu hören, doch der Laut drang nicht durch das Glas.
    Ahnungslos entledigte sich Boris Lipski seines Jacketts. Ordnungsliebend hängte er es über die Stuhllehne, und dann begann er sein Hemd aufzuknöpfen.
    Draußen, in der Dunkelheit, funkelten die bösen, kalten Augen der Bestie, die gekommen war, um zu bestrafen.
    Ein Dämonenjäger war in Sukutara eingetroffen, und Dr. Boris Lipski beherbergte ihn in seinem Haus. Dafür sollte ihn ein schmerzhafter Tod ereilen.
    Anschließend wollte sich die Raubkatze jedoch nicht zurückziehen, sondern sich nach oben begeben und auch Vladek Rodensky töten, der das Telegramm abgeschickt hatte.
    Und zuletzt sollte auch Tony Ballard sterben, ein Mann, der offenbar seine Grenzen nicht kannte. Die Bestie wollte sie ihm zeigen, aber Ballard würde daraus keine Lehre ziehen können.
    Drei Tote in einem Haus… Die Angst würde in Sukutara grassieren wie ein kaltes, vernichtendes Fieber. Niemand würde mehr wagen, die Bestie zu jagen.
    Sie würde über dieses Gebiet herrschen wie eine Königin!
    Feindselig starrte die Raubkatze auf den schwarzen Schatten des verhaßten Mannes hinter dem Fenster. Das Glas würde sie nicht aufhalten können.
    Lipski war ein toter Mann!
    Wie eine kräftige Stahlfeder drückte sich das Raubtier zusammen. Kraftvoll schnellte es sich ab und sauste dem Fenster entgegen. Klirrend brach das Glas, und mit ihm flog das aggressive Brüllen der Bestie herein.
    Die Krallen hieben nach Lipski. Er sprang zurück, starrte die

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