Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
136 - Zigeunerspuk

136 - Zigeunerspuk

Titel: 136 - Zigeunerspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
nach einer besseren Gelegenheit suchen. Mehr konnte Coco im Moment nicht tun. Sie mußte den Dämon finden und töten. Erst dann würde der Mordbefehl in Cha- rieux erlöschen.
    „Es dürfte nicht schwerfallen, Despense zu finden", sagte Raffael. „Wir kennen ja seine Adresse. Was machen wir jetzt mit diesem Vogel?"
    „Laß ihn fliegen", sagte Coco. „Er soll verschwinden und sich hier nicht wieder sehen lassen." Raffael löste die Fesseln des jungen Mannes und schickte ihn fort.
    „Wir sprechen uns noch", knurrte dieser bösartig und eilte davon.
    Coco interessierte sich nicht dafür. Sie prüfte sich selbst. Sie war noch zu schwach, sich dem Dämon zum Kampf zu stellen.
    „Morgen rufe ich Dorian an", sagte sie. „Ich hoffe, daß er mit seinen Ermittlungen eher fertig wurde als ich. Immerhin führt seine Spur ja auch hierher."
    Sie sah auf die Uhr. Es war Mitternacht, und sie fühlte wieder die bleierne Müdigkeit in sich aufsteigen. Sie zog sich in die ihr zur Verfügung gestellte Kabine zurück, legte sich angekleidet auf das Bett und war im nächsten Moment wieder eingeschlafen.
    Sie träumte von Don Chapman, dem Puppenmann, der eine noch kleinere Figur auf der Handfläche bereithielt wie auf einem Präsentierteller. Die winzige, daumennagelgroße Gestalt trug Dorian Hunters Gesicht. Ein riesiges Ungeheuer verschlang Don und Dorian. Als Coco schweißgebadet erwachte, war es draußen schon hell.

    Dorian Hunter fühlte sich unwohl in seiner Haut. Er wußte nicht, was mit Coco geschehen war, und er wurde als Polizistenmörder gesucht. Für ihn war beides gleich schlimm. Den Mordverdacht würde er unter Umständen entkräften können. Aber wenn Coco in eine Falle getappt war…
    Nun, wahrscheinlich machte er sich unnötig Sorgen. Sie war Hexe genug, um das heil zu überstehen. Sie hatten beide schon genügend haarsträubende Situationen überlebt.
    Dorian befand sich in Melvilles Wohnung auf dem Boulevard de Courcelles in Paris. In einer halsbrecherisch rasenden Fahrt waren sie aus der Bretagne zurückgekehrt. Die Ruine war in einer magischen Explosion vergangen und mit ihr die Leiche von Kommissar Levoix. Der schwarze Wesir, der in den Kellerräumen eine magische Zeremonie vorbereitet hatte, war geflohen. Wahrscheinlich hatte er seine dienstbaren Geister dabei mitgenommen. Wenn nicht, waren sie bei der Explosion ebenfalls umgekommen.
    Nach der Rückkehr hatte Dorian den Bann gelöst, den der schwarze Wesir über Sybill Melville gelegt hatte. Bis dahin hatte Sybill alles stoisch über sich ergehen lassen. Nun aber, da ihr Bewußtsein wieder frei wurde, kam der eigentliche Schock. Nur mühsam ließ sich feststellen, was tatsächlich geschehen war.
    Der Dämon, der Dorians Aussehen angenommen hatte, war in Armand Melvilles Abwesenheit in dessen Wohnung eingedrungen und hatte seine Frau entführt. Damit wollte er zum einen ein Druckmittel gegen Armand in die Hand bekommen und diesen Mitstreiter des Dämonenkillers in eine Falle locken, zum anderen aber mit der jungen Frau ein dämonisches Kind zeugen. Dorian entsann sich, daß das schon einmal geschehen war - mit der Zigeunerin Ramona aus der Amalfi- Sippe.
    Aber diesmal war der Wesir nicht dazu gekommen, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Dorian und Armand hatten die junge Frau rechtzeitig befreien können.
    Sybill lag jetzt im Schlafzimmer. Armand hoffte, daß sie sich etwas beruhigt haben würde, wenn sie wieder erwachte. „Ich überlege, ob wir die Feier ihres Examens nicht um einige Tage verschieben sollten", sagte Armand. „Dann hat sie mehr Zeit, über diese Geschichte hinwegzukommen."
    Dorian lächelte sparsam. „Wenn Sie die Einladungen noch umdatieren können, Armand - tun Sie es. Das ist nicht nur in Sybills Interesse, sondern auch in Cocos und meinem." Er spielte auf die Zigeunerhochzeit an, die zum gleichen Zeitpunkt stattfinden sollte.
    „Ich brauche nur anzurufen", sagte Armand, „und den Eingeladenen mitzuteilen, daß alles ein paar Tage später stattfindet. Hoffentlich haben sie sich nicht inzwischen alle schon hierauf festgelegt und können nicht mehr umdisponieren."
    „Versuchen Sie's einfach", schlug Dorian vor.
    „Was werden Sie jetzt tun?"
    „Ich werde zu den Zigeunern fahren", kündigte Dorian an. Die wenigen Stunden Ruhe hatten ihm auch gutgetan. Zudem hatte er seine ursprüngliche Größe zurückerlangt. Die Schrumpfung, die der Dämon Rene d'Arcy hervorgerufen hatte, war damit beendet.
    Rene d'Arcy! Den mußte er auch noch

Weitere Kostenlose Bücher