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136 - Zigeunerspuk

136 - Zigeunerspuk

Titel: 136 - Zigeunerspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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einzuschreiten…"
    „Wir wußten nicht, daß Polizei da war", sagte Armand abweisend.
    „Selbsthilfe sehen wir in unserer Republik nicht so gern, Monsieur", sagte LeBlanc. „Leider kann ich Ihnen eine direkte Teilschuld nicht nachweisen… noch nicht."
    „Hören Sie", sagte Armand. „Die Polizei hätte sich auch mit mir in Verbindung setzen müssen, daß die Ruine gestürmt werden sollte! Meine Frau hätte von dem Entführer getötet werden können. Der Einsatz von Mister Hunter und mir war effektiver!"
    „Sie sagten, daß Sie von der Anwesenheit der Polizei nichts wußten. An der Privatstraße stand der Dienstwagen."
    „Auch den haben wir nicht bewußt wahrgenommen. Wir sind zu Fuß durch die Felder gekommen. Wir sahen den Wagen erst, als wir mit dem Mercedes losfuhren."
    „Den Sie dann einfach irgendwo in der Landschaft stehen ließen", sagte LeBlanc.
    „Wir hielten es für besser. Man hätte Mister Hunter festgenommen."
    „Das wird sich auch so kaum vermeiden lassen. Sie wissen, wo er sich befindet?"
    „Nein. Er hat mich vor etwa einer Stunde verlassen, und selbst wenn ich wüßte, wohin er sich gewandt hat, würde ich es Ihnen nicht mitteilen. Nicht, ehe der Verdacht von ihm genommen ist."
    „Sie decken einen Mörder. Ich kann Sie in Erzwingungshaft nehmen lassen…"
    „Nicht ohne richterlichen Befehl."
    „Den liefere ich Ihnen nach, Monsieur Melville. Verhaften kann ich Sie trotzdem auch schon vorher. Sie haben mir die Frage noch nicht beantwortet, ob Sie auch in den Kellerräumen der Ruine waren."
    „Ich war unten", sagte Armand.
    „Aber da war der Kampf vorbei. Ich hatte draußen darauf geachtet, daß der Entführer oder einer seiner möglichen Helfer die Ruine nicht verließ. Unten wurde gekämpft, es war zu hören. Die beiden Polizeibeamten drangen ein. Ich folgte, aber da kam Mister Hunter schon mit meiner Frau herauf. Er rief mir zu, daß noch ein bewußtloser Polizist unten sei. Ich stieg hinab und holte ihn. Es war der uniformierte Beamte."
    „Was war mit Kommissar Levoix? Sahen Sie ihn? Sahen Sie den Entführer?"
    „Ich sah einen Mann in Zivilkleidung am Boden liegen. Er war tot, und er sah aus, als sei er mit Säure in Berührung gekommen. Das muß Levoix gewesen sein. Ich holte den Bewußtlosen nach oben. Um den Toten konnte ich mich nicht mehr kümmern."
    „Säure?"
    „Ja. Sein ganzer Körper war angegriffen. Glauben Sie im Ernst, das könnte Mister Hunter vollbracht haben?"
    „Ich glaube nur das, was ich sehe, und im Moment habe ich Ihre Aussage und sonst nichts. Sie können die Wahrheit sagen, Sie können mich aber auch belügen, um Ihren Freund zu decken. Ich werde den Teufel tun und aufgrund Ihrer Aussage die Verfolgung aussetzen lassen. Ihre Geschichte ist mir reichlich dünn."
    „Warten Sie", sagte Armand, dem plötzlich etwas einfiel. „Es muß noch eine weitere Aussage geben."
    „Und welche?"
    „Die des bewußtlosen Beamten. Wenn er nicht vor dem Kommissar ausgeschaltet wurde, muß er gesehen haben, wer diesen ermordete."
    Sybills Augen wurden groß.
    LeBlanc nickte. „Das ist natürlich eine Möglichkeit. Aber der Beamte befindet sich unter Schockeinwirkung im Krankenhaus von Dinan. Ich weiß nicht, ob er schon wieder vernehmungsfähig ist." „Kümmern Sie sich darum", bat Melville.
    „Natürlich", sagte LeBlanc. „Ich wäre froh, wenn sich der Mordverdacht gegen Ihren Freund als unbegründet herausstellte. Sie werden aber auch dann beide noch von uns hören. Ihre Eigenmächtigkeiten… "
    Melville winkte ab. „Ja, ja", brummte er. „Darüber reden wir, wenn sich die andere Sache geklärt hat. Ich laufe nicht weg. Mehr als eine Ordnungsstrafe können Sie mir nicht einbrocken."
    „Ich werde versuchen, Ihnen die Teilschuld am Tod des Kommissars nachzuweisen."
    „Schönen Dank für Ihre Offenheit", sagte Melville. „Aber damit werden Sie kaum durchkommen.
    So leid's mir tut - aber Levoix hätte auch getötet werden können, wenn er etwas später mit seiner Verstärkung eingedrungen wäre. Beweisen Sie das Gegenteil."
    „Hm", machte LeBlanc. „Man wird sehen."
    „Mußte das alles sein, Armand", fragte Sybill später, als LeBlanc fort war. Melville beugte sich über sie und küßte ihre Stirn.
    „Ich denke, es war besser so", sagte er. „Ich bin sicher, daß LeBlanc uns sonst ins Präsidium zitiert hätte. Das Verhör wäre dasselbe gewesen. So aber haben wir es jetzt hinter uns, und zwar in einer uns vertrauen Umgebung - hier in unserer Wohnung."
    Sie

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