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1360 - Abschied der Vironauten

Titel: 1360 - Abschied der Vironauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Logiksektor. Hier entsteht eine tödliche Falle. Sie können nur mit Unterlichtgeschwindigkeit aus der Kalmenzone heraus, und der endgültige Zusammenbruch des Netzes läßt nicht mehr lange auf sich warten. Entschließen sich die Vironauten zu relativistischen Geschwindigkeiten nahe der des Lichtes, verstreicht ihre Eigenzeit zu schnell. Tun sie es nicht, kommen sie vielleicht gerade rechtzeitig, um den Zusammenbruch zu erleben. „Ich setze ein paar Signalbojen aus", entgegnete der Arkonide. „Hoffen wir, daß die Sache so entschärft ist."
    Lediglich der letzte Tag seiner Reise ging etwas schneller vonstatten. Atlan langte im Orbit über Mardakaan an und rief per Psifunk Salaam Siin. Lange Zeit erreichte ihn keine Antwort, doch endlich meldete sich die Syntronik der HARMONIE. Der Meistersinger war nicht an Bord. Atlan entschied, persönlich das andere Netzschiff aufzusuchen. Vielleicht hatte Salaam Siin Informationen hinterlassen, die über Funk besser keine Verbreitung fanden.
    Es gab keinerlei Landekontrollen. „Bitte verschaffe mir einen Überblick über sämtliche Raumfahrzeuge, die dort unten gelandet sind", bat er die Syntronik der KARMINA. „Was immer ungewöhnlich ist, muß ich wissen."
    Indessen beobachtete er über den Panoramaschirm der Zentrale Mardakka. Auf den ersten Blick schien die Südpolstadt noch genauso, wie er es dem Datensatz des Info-Knotens entnommen hatte. Lediglich ein Prallschirm fehlte, und auf dem Raumhafen der Südpolstadt standen höchstens halb so viele Schiffe wie erwartet. Die Upanishad am Nordpol lag offenbar in Trümmern - jedenfalls besagten das die Sensoren der KARMINA. „Es gibt tatsächlich Ungewöhnliches zu berichten", meldete sich da die Syntronik. „An zehn Punkten des Raumhafens habe ich sonderbare Raumer ausgemacht. Sie bilden eine kreisförmige Formation, gehören also zusammen. Die Auswertung ergibt, daß es sich um Vorläufermodelle jener Schiffe handelt, wie die Ewigen Krieger sie als Flaggschiffe benutzen."
    Und wer außer den Singuva sollte im Besitz solcher Modelle sein? ergänzte der Logiksektor. Die Dinge entwickeln sich erwartungsgemäß. „Wir landen neben der HARMONIE."
    Atlan ließ sich bequem in seinen Kontursessel sinken und wartete untätig die Zeit bis zur Landung ab. Nur ein paar Minuten später setzte die KARMINA unbelästigt und sacht wie eine Feder auf. „Ich spreche mit dem Syntron an Bord der HARMONIE", erklärte er, seiner eigenen Syntronikkonsole zugewandt. „Du kümmerst dich währenddessen um diesen Paraphyr. Stelle fest, ob er womöglich öffentlich und unter eigenem Namen Quartier in Mardakka bezogen hat."
    Atlan schlüpfte in eine leichte Kampfkombination und verließ sein Netzgängerschiff über die kleine Mannschleuse im Lande und Antriebssockel. Die HARMONIE sah einer massiv metallenen Scheibe ähnlich, deren Durchmesser vierzig und deren Höhe fünfzehn Meter betrug. Ein schüsselförmiger Aufsatz bildete den oberen Rand. Dort hatte Salaam Siin in hoher Packungsdichte Psi-Projektoren installieren lassen. Das wußte der Arkonide, und er hatte erfahren, daß an eben jenem Ort der Gesang entstanden war, der am Ende die Heraldischen Tore von Siom Som zum Einsturz gebracht hatte.
    Niemand versuchte, ihn am Betreten der HARMONIE zu hindern.
    Warum auch, du Narr! Noch haben sie dich nicht als Gegner erkannt.
    Die Zentrale befand sich im geometrischen Schwerpunkt der Konstruktion. Atlan sprach die Syntronik des Schiffes an und erhielt, nachdem sein Netzgängerstatus feststand, prompt Auskunft. Er erfuhr alles über Salaam Siins erste Tage auf Mardakaan, über die Hagen Geen und den alten Feind des Meistersingers, Koden Free. Nur der Aufenthaltsort des Ophalers lag noch im unklaren. Vermutlich war ihm tatsächlich irgend etwas zugestoßen; jedenfalls vermutete der Arkonide das. „Einen bedeutsamen Hinweis kann ich dir nicht geben", erklärte die Syntronik unaufgefordert. „Nachdem sich Salaam Siin zum ausgemachten Treffpunkt begeben hatte, endet bekanntlich seine Spur. Aber er hat eine Nachricht durchgesagt. Demnach stieß er auf einen Transmitter, dessen Standort mir bekannt ist, oder besser: dessen ehemaliger Standort mir bekannt ist. Immerhin sind seitdem zwei Wochen Standardzeit vergangen."
    „Überspiele die Koordinaten", bat der Arkonide. Noch im gleichen Augenblick zeigte der Pikosyn seiner Montur an, daß er die entsprechenden Daten empfangen habe. Mehr konnte Atlan hier nicht tun. Er verließ die HARMONIE und begab sich an

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