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1363 - Hexen, Witwen und Assunga

1363 - Hexen, Witwen und Assunga

Titel: 1363 - Hexen, Witwen und Assunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abzeichnete.
    »Ich befehle hier! Und ich befehle in ihrem Namen! Assunga ist unsere Herrin, das schwöre ich dir!«
    Und sie zeigte in den folgenden Sekunden, was sie damit meinte.
    Mit einer angeschlagenen Lilian Wayne hatte sie keine großen Probleme. Wenn sie es nicht freiwillig tat, dann musste eben die Gewalt den Ausschlag geben.
    Sie ging mit schnellen Schritten vor. Ihre Augen funkelten in einer anderen Farbe. So kam es Lilian vor, die noch weiter zurückweichen wollte und es nicht mehr schaffte.
    Rücklings prallte sie gegen einen Sessel. Sie verlor das Gleichgewicht, fiel zurück und landete schräg auf der linken Lehne, von der sie wieder abrutschte.
    Es war genau die Lage, die Margret Stone brauchte. Hässlich lachte sie auf. Der schnelle Sprung war genau gezielt.
    Bevor Lilian den Boden berührte, griff die Stone zu.
    Sie gab dabei einen Laut ab, in dem ein wilder Triumph mitschwang. Wie ein starres Wesen riss sie Lilian in die Höhe. Der Griff der Hände kam ihr vor wie Krallen. Die Stone hatte sich in ein »Tier« verwandelt. Sie brüllte herum. Sie packte noch fester zu und wuchtete Lilian von einer Seite zur anderen.
    »So haben wir nicht gewettet! Ich bekomme alles, was ich will, und Assunga bekommt auch alles…«
    Sie riss die Frau wieder an sich und stieß sie im nächsten Moment zurück, ohne sie allerdings loszulassen. Margret Stone hatte sich in eine Teufelin verwandelt und zeigte ihr wahres Gesicht. Ihre wilden Bewegungen waren vom Hass geleitet, obwohl Lilian Wayne ihr nichts getan hatte. Sie war und blieb wie von Sinnen, bevor sie ihr Opfer zu Boden schleuderte und es losließ.
    Lilian spürte den schweren Aufprall nicht nur an ihrem Rücken, sondern auch am Kopf. Mit dem Hinterkopf war sie aufgeschlagen und hatte für kurze Zeit den Eindruck, in ein dunkles Loch zu fallen.
    Rasch klärte sich ihr Blick wieder. Die Grauhaarige stand breitbeinig vor ihr. Sie stierte auf sie herab und schüttelte den Kopf, sodass die Haare flogen.
    »Niemand entkommt ihr, wenn ich es nicht will!«, flüsterte sie.
    »Du bist der Ersatz. Assunga wartet auf dich, das schwöre ich dir.«
    Lilian streckte der Person beide Hände entgegen. Es war eine zu schwache Abwehr, schon lächerlich, doch ihr fiel nichts anderes ein.
    Die Gestalt der Frau wuchs vor ihr hoch wie eine Riesin, die sich nach vorn beugte und so Lilians gesamtes Blickfeld einnahm. Riesin und Monster zugleich, grauenhaft.
    Hände waren zu Pranken oder Krallen geworden, die nach Lilian greifen wollten und sehr bald schon dicht über ihr schwebten. Das Gesicht hatte seine menschlichen Züge verloren. Das wilde Funkeln in den Augen sah aus, als bestünde es aus farbigen Glassplittern.
    Der Mund stand offen. So hatte der Speichel genügend Platz, ihn zu verlassen und nach unten zu tropfen.
    Gier beherrschte die Person, die reine Gier!
    Lilian war wehrlos und angeschlagen. Sie war auf dem Boden liegend in die Ecke gedrängt worden, und es gab für sie keinen Ausweg mehr.
    Margret Stone drückte sie noch mehr nach unten – und griff zu!
    Noch in der gleichen Sekunde brüllte sie auf, und Lilian sah etwas, was sie kaum glauben konnte…
    ***
    Die Tür hatte mir doch einen stärkeren Widerstand entgegengesetzt, als ich angenommen hatte. Und so hatte ich mehrere Versuche benötigt, um sie aufzubrechen.
    Dann aber war die Bahn frei!
    Mich hielt nichts mehr auf. Ich stürmte in die fremde Wohnung hinein und folgte den wilden Lauten, die schlimm genug in meinen Ohren klangen, denn da kämpfte jemand um sein Leben.
    Besser wäre es gewesen, hätte noch mehr Licht gebrannt. So aber musste ich mich durch ein gewisses Halbdunkel tasten, stieß ein paar Mal gegen Widerstände, aber ich erreichte schließlich mein Ziel, wo ich mich nicht umschaute, sondern nur auf die Person fixiert war, die mir ihren Rücken zudrehte.
    Ein langes Kleid bedeckte den Körper. Graue Haare flatterten um den Kopf. Sie stand nach vorn gebeugt und hielt die Arme ausgestreckt, um nach etwas zu greifen.
    Ich erkannte, dass es eine Frau war, die am Boden lag, und bevor die Stone richtig zugreifen konnte, war ich bei ihr.
    Hände und Arme umklammerten ihren Körper. Ich drückte das Fleisch und die Haut zusammen und setzte dabei den Griff so hart wie möglich an. Die Stone tat nichts. Mein Angriff hatte sie dermaßen stark überrascht, dass sie nicht mal den Versuch unternahm, sich zu wehren.
    Ich riss sie hoch!
    Ihre Füße verloren den Kontakt mit dem Boden. Die Beine schwang sie hin und

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