1363 - Krieg der Städte
waren. Gleichzeitig stockte auch der Angriff der Fußtruppen, und die Kauraner wichen hinter ihre eigene Schlachtreihe zurück, die nach wie vor parallel zum Fluß verlief.
Rhodan führte sein Kunstwesen hinauf in die Luft. Er hatte mehrere Dutzend der großen Segler ausgemacht. Sie kamen aus großer Höhe. und der Wind trieb sie aus der Richtung von Vunor herbei.
Kleinere Segler lösten sich von ihnen, und diese fielen in waghalsigen Manövern abwärts und bildeten einen Kreis, der seinen Flug unaufhörlich begleitete. „Sie haben es auf mich abgesehen", sagte der Terraner. Er entsicherte seine Kombiwaffe und stellte sie auf Paralyse. „Es stimmt also, daß sie meine Wichtigkeit erkannt haben."
„Sie werden versuchen, dich in ihre Gewalt zu bringen und die Schlacht für sich zu entscheiden", sagte der Matik. „Um dich ihnen zu entziehen, müßtest du den Schutz des Schlosses suchen. Aber ohne die Anwesenheit der Königin kommst du nicht hinein!"
„Welchen Ausweg empfiehlst du mir?"
„Begib dich in den Schutz deiner Leibgarde zurück. Suche Bastuk!"
Das war leichter gesagt als getan. Immer wieder fielen die Trümmer von Seglern aus dem Himmel. Sie deuteten darauf hin, daß dort oben noch immer gekämpft wurde. Und Rhodan war so mit dem Starren in Richtung Fluß beschäftigt, daß er das dunkle Netz beinahe übersah, das sich plötzlich am Himmel ausbreitete und dann auf ihn herabstürzte. Er riß den Matik herum und jagte ihn in Richtung des Guras-Hult zurück. Hinter ihm streifte das Netz fast noch das Tier und klatschte dann auf den Boden.
Mehrere Energiestrahlen folgten ihm. Sie verfehlten ihn und bohrten sich wirkungslos in den Boden.
Rhodan ließ den Matik hinauf in den Himmel steigen und achtete darauf, daß er den Seglern nicht zu nahe kam. Die Funkkommunikation zwischen den Kauranern mußte hervorragend funktionieren, denn die Segler stellten sich sofort auf seinen neuen Standort ein. Es war auch kein Wunder, daß er auffiel, denn er ritt als einziger ein weißes Tier. Alle anderen hatten erdgraue bis dunkelgraue Fellfarben.
Eine Gruppe Soldaten hielt auf den Terraner zu. Sie steuerten ihre Matiks nach unten, und Rhodan sah, daß sie dunkelgelbe Panzer trugen. Er hatte diese Farbe bisher noch nicht gesehen. „Dunkelgelb, was ist das für ein Rang?" fragte er sein Tier. „Das sind Kauraner. Sie haben Matiks erbeutet. Flieh, wenn dir dein Leben lieb ist!"
So schnell hatte Rhodan sein Flugtier noch nicht gesteuert wie in diesen Sekunden. Es stieg fast senkrecht empor und taumelte dann schräg dem Boden entgegen, beschleunigte auf Maximalwerte und verschwand schlingernd im Abendhimmel. Rhodan flog gegen die Sonne, damit die Verfolger geblendet wurden. Als er in mindestens zweihundert Metern Höhe eine Schleife drehte, sah er sie schräg unter sich suchend umherirren.
Rhodan setzte sich ab. Er überflog den Fluß und steuerte in Richtung der Stadt. Sein Manöver hatte einen durchschlagenden Erfolg. Die Kauraner, egal ob in der Luft oder am Boden, zogen sich zurück. Die Bodentruppen setzten mit riesigen Nachen über, die aus einem Material gefertigt waren, das von dem Wasser des Guras-Hult nicht angegriffen wurde. Sie folgten ihm, und als er in niedriger Höhe zu den Vunorern zurückkehrte, da folgten sie ihm augenblicklich zurück. Er hätte das Spiel bis zum Ende der Welt treiben können, aber er hatte keine Lust dazu. Er wollte nur eines, nämlich weg von diesem Land, in dem er als Seelengefäß diente, ohne zu wissen, was das war.
Dicht hinter dem Fluß kam der Matik ins Trudeln. Rhodan redete auf ihn ein, aber er erhielt keine Antwort.
Das Kunstwesen sauste dem Boden entgegen und wurde erst kurz vor dem Aufprall abgefangen. Plötzlich sah sich der Terraner von gelben Panzern umringt, und er löste den Paralysator aus und versuchte, sich einen Weg freizuschießen. Die Übermacht war zu groß. Er wurde von dem Tier herabgezerrt und sofort mit Stricken umwickelt. Die Kauraner betrachteten ihn mit merkwürdiger Zurückhaltung und hoben ihn an, als sei er äußerst zerbrechlich gemacht. Sie sprachen dieselbe Sprache wie die Vunorer, und Rhodan versuchte, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Sie reagierten nicht darauf und schafften ihn weg. Die Dämmerung senkte sich über das Land. Ein Segler glitt aus dem Himmel und warf ein Seil ab. Es wurde aufgefangen, und während der Segler weiterglitt, wurde Rhodan daran befestigt. Kurz darauf erfolgte ein Ruck. Er wurde mitgerissen und prallte hart auf
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