Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1363 - Krieg der Städte

Titel: 1363 - Krieg der Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vorsichtig sein. Wir mußten versuchen, dich freiwillig zur Aufnahme des Gefäßes zu bringen. Es war eine List, die Benduk anwandte. Sei ihm nicht böse. Er tat es in meinem Auftrag."
    Rhodan erstarrte. Langsam ging ihm ein Licht auf, was sich abgespielt hatte und welche Bedeutung dem Ganzen zuzumessen war. Er machte einen Schritt rückwärts und deutete auf den Ausgang. „Heißt das, die Schlacht wäre jetzt gar nicht geschlagen worden, wenn ich nicht aus dem Felsmassiv gekommen wäre?"
    „Das heißt es!"
    Der Terraner wandte sich grußlos um und eilte hinaus. Er schwang sich auf den Matik. „Ich brauche deine Hilfe. Ich muß etwas tun, was Vu nicht gefallen wird."
    Er hatte begriffen. Das Tribunal des Hexameron hatte von Anfang an gewußt, worin seine letzte Chance bestehen würde. Er hatte es geahnt, aber seine Vermutung war durch die Ereignisse in Vunor und im Schloß verwischt worden. Nun lag auch die Erklärung für den ganzen Zauber mit den drei Gefäßen und dem Rondell auf der Hand. Das, was Benduk und der Oberbruder ihm zu dem Thema gesagt hatten, war nur ein Teil der Wahrheit gewesen. „Welche Präferenz gibt es?" erkundigte sich das Kunstwesen bei ihm. „Ich bin das Seelengefäß", trumpfte Rhodan auf, ohne genau zu wissen, was das bedeutete. „Erste Präferenz!"
    „Akzeptiert", erklärte der Matik zu seiner Verwunderung. „Wohin willst du?"
    „Zu Benduk, dem Feldherrn. Er muß mir Rede und Antwort stehen!"
    Der Matik stieß sich von dem fliegenden Teppich der Königin ab. Er schwebte über das Heer hinaus und raste dem Fluß entgegen, wo sich die Soldaten formierten, um eine Abwehrkette gegen die Kauraner zu bilden. In der Nähe des Flusses kam es zu ersten Auseinandersetzungen zwischen der Vorhut der einen und der der anderen Stadt. Speere blitzten in der Luft, Schwerter glitzerten und entließen grellblaue Strahlen aus ihren Spitzen. Getroffene Insektoiden sanken von ihren Tieren oder stürzten reglos zu Boden. Die Art der Schwerter bestätigte Rhodans Verdacht, daß hier in Wirklichkeit andere Mächte am Werk waren als nur Vunorer und Kauraner.
    Er erreichte Benduk und rammte sein Tier. Der Feldherr fuhr erschrocken herum und fiel dabei fast aus dem Sattel. „Kennst du die Hauri?" schrie Rhodan ihm zu. „Kommen sie oft auf diese Welt? Warum dürft ihr nichts erzählen? Kennt ihr nicht die sechs letzten Tage des Lebens? Hat euch noch niemand von der Vollendung erzählt?"
    Die Fragen hagelten förmlich auf den Vunorer ein. „Perry Rhodan, ich kann deine Fragen nicht beantworten", sagte Benduk impulsiv. „Und selbst wenn du mir nicht glaubst, weil ich dich bisher nur belogen habe, es ist die Wahrheit. Wir kämpfen allein für uns.
    Wir wissen nicht, was Hauri sind. Wir haben noch nie etwas von den sechs Tagen gehört. Und was ist mit der Vollendung gemeint?"
    Rhodan schüttelte verzweifelt den Kopf. Er hatte die Lippen aufeinandergepreßt. Er wollte es nicht glauben, und doch drängte alles in ihm, dem Vunorer zu vertrauen. „Was ist das Seelengefäß?" preßte er hervor. „Welche Aufgabe hat es denn?"
    Benduk konnte ihm keine Antwort geben. Er hatte seinen Matik beschleunigt und schwebte in Richtung Fluß. Dort quoll die erste Phalanx der Kauraner heran. Benduk gab den Befehl zum Angriff.
    Rhodan steuerte sein Tier zur Seite. Er hatte nicht vor, sich an den Kampfhandlungen zu beteiligen.
    Die Schlacht der sechs Tage! Rhodan hatte von ihr in dem Wagen gehört, mit dem er zur Stadt gebracht worden war. War dies die Schlacht der sechs Tage? Es war beinahe lachhaft, daß Benduk nichts davon wußte.
    Rhodan schüttelte den Kopf. Da war etwas, das er festhalten wollte. Es gelang ihm nicht. Er saß reglos auf dem Matik und fragte sich, wieso er an eine Schlacht gedacht hatte, die mit dem verbohrten Volk der Hauri und ihrer Lebensanschauung zusammenhing.
    Ein schriller Ruf alarmierte ihn. Schräg über sich entdeckte er zwei Drachensegler. Es waren kleine Segler, und es hingen keine Kammern darunter. Er sah die Leiber einzelner Kauraner, die die Segler steuerten. Sie stürzten sich auf ihn herab, und gleichzeitig versuchten die Fußtruppen, zwei Keile in das Heer der Vunorer zu treiben, deren Spitzen auf ihn deuteten. „Rückzug", sagte Rhodan zu dem Matik. „Wir versuchen, in einem Bogen in den Rücken der Kämpfenden zu gelangen!"
    Der Matik jagte über die Köpfe vunorischer Soldaten hinweg und gewann langsam an Höhe. Er hängte die Einmannsegler ab, ohne daß sie zum Angriff übergegangen

Weitere Kostenlose Bücher