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1363 - Krieg der Städte

Titel: 1363 - Krieg der Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorhandenen Fühler wie kleine Tentakel. Der Vunorer verschränkte seine vier Arme und wandte den Kopf in Richtung des Flusses. „Sie sind wie wir", sagte er dann. „Sie könnten Vunorer sein. Aber sie haben eine andere Königin. Es ist kein Problem für sie, Spione in unsere Reihen zu schicken. Umgekehrt wird es auch gemacht."
    „Du erwartest, daß sie versuchen, sich unserer Gruppe zu nähern?"
    „Sie besitzen Flugapparate mit weiten Flügeln. Sie sind leicht und können in großer Höhe operieren. Es wird ihnen nicht entgehen, daß ein Teil unserer Soldaten den Sammelplatz verlassen hat. Doch still, ich höre ein Horn!"
    Er sprang auf. Perry Rhodan wandte ein wenig den Kopf und hielt den Atem an. Er hörte nichts außer dem leisen Rascheln des Blattwerks. Er verstand die Unruhe nicht, die plötzlich in den Vunorer gefahren war.
    Bastuk fuhr herum und schrie seinen Soldaten etwas zu. Einer rannte sofort zu seinem Matik und schwang sich auf den Rücken. Das Kunstwesen sprang auf und eilte flußabwärts, den Soldaten hinterher, die weitergeritten waren.
    Der Vunorer schlug das untere Armpaar über Kreuz. „Alarm!" schrie er zu Rhodan herüber. „Vu gibt Alarm. Die Schlacht hat begonnen. Das kann nur eines bedeuten: Die Kauraner halten sich nicht an die Gesetze der Länder. Sie greifen einen Tag zu früh an. Sie müssen den Guras-Hult überschritten haben, ohne daß wir es merkten. Nein, da kommt soeben das Luftsignal. Es ist ein Luftangriff. Zurück zur Königin!"
    Er eilte auf Rhodan zu, packte ihn, als sei er aus Papier, und trug ihn zu seinem Matik. Rhodan kletterte hinauf und schnallte sich fest. Inzwischen befand sich Bastuk bereits mit seinem Tier beim Anlauf zum Flug. „Los, Start!" sagte der Terraner Der weiße Pelz schüttelte sich und raste los. Er fegte zwischen den Büschen entlang, und Perry hatte Mühe, auf seine Umgebung zu achten. Er hoffte, daß die Kunsttiere so gut konstruiert waren, daß die Gefahr eines Zusammenstoßes ausgeschlossen war.
    Der Boden wich unter dem Tier zurück. Der Pelz flatterte und rutschte. Rhodan geriet ein wenig in Rückenlage und klammerte sich an die Steuerringe. „Was machst du?" ächzte er. Gleichzeitig sah er es. Der Pelz hatte sich vorn ein wenig geöffnet und nach hinten geschoben. Aus dem Leib ragten zwei dünne Rohre heraus. „Ich habe Befehl, in den Luftkampf einzugreifen", erklärte das Kunstwesen. „Meine tierischen Instinkte sind nun völlig unterdrückt. Sieh zu, daß du nicht hinunterfällst. Ich habe keine Zeit, mich um deine Rettung zu kümmern. Die Königin ist wichtiger!"
    „Schön, daß ich das jetzt erfahre", kommentierte Rhodan. Er beobachtete, wie der weiße Matik das Tier Bastuks einholte und dann überholte. „Beeile dich!" rief der Terraner mit einer Portion Galgenhumor. „Sonst kommst du zu spät zu meiner Beerdigung!"
    Auf dem Luftweg legten sie die Wegstrecke zum Lager in einem Bruchteil der Zeit zurück, die sie am Boden benötigt hatten. Der Vunorer deutete in Flugrichtung an den Himmel hinauf. Kleine, glitzernde Balken waren dort zu sehen. Sie wuchsen rasch an und entpuppten sich als Flughäute, unter denen kleine Kammern hingen. Die Segler hatten Kurs auf das Lager eingeschlagen. Rhodan sah einen ganzen Schwarm Matiks, der aus der Nähe der Königin in den Himmel hinauf stieg. Ein Teil davon nahm direkten Kurs auf die Drachensegler. An den Kammern der Fluggleiter blitzte es auf. Scharfe Strahlen durchschnitten die Luft. Teilweise trafen sie Matiks. Die Kunstwesen wurden zerrissen oder taumelten steuerlos dem Boden entgegen, wo sie zusammen mit ihren Reitern zerschellten. Der Vorgang führte Rhodan zum erstenmal wirklich vor Augen, wie grausam und hart der Kampf zwischen den einzelnen Städten ablief. Und er saß auf diesem weißen Pelz und konnte nichts tun, um ihn abzuwenden.
    Sein Flugwesen nahm in dieser Phase auch keinerlei Rücksicht auf ihn. Es stieg weiter empor und brachte sich über die Segler. Es stieß auf einen von ihnen hinab und eröffnete augenblicklich das Feuer.
    Zwei rote Zungen trafen das große Segel und zertrennten es in drei Teile. Sie strebten auseinander, und die Kammer mit den Insassen und den Waffen stürzte wie ein Stein in die Tiefe. Sie wurde von Windböen abgetrieben und zerplatzte auf der Oberfläche des Guras-Hult. Woraus der Fluß bestand, das konnte Rhodan nur ahnen. Die Einzelteile der Kammer und ihre Insassen lösten sich innerhalb weniger Sekunden auf, als seien sie in Salzsäure gefallen.

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