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1364 - Killer-Engel

1364 - Killer-Engel

Titel: 1364 - Killer-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.
    Dafür fielen ihr die Augen auf.
    Bleich war die Haut, schwarz waren die Augen ummalt, in deren Pupillen ein rötliches Schimmern lag, das irgendwie verwässert aussah. Blasse Lippen, die zu aufgerissenen Mündern gehörten, sodass Purdy die kleinen spitzen Zähne erkannte, die sich in den beiden Kieferhälften verteilten.
    Zu den Körpern passten die langen, dürren Arme und auch die Hände mit den ebenfalls langen Fingern.
    Flügel besaßen sie auch!
    Sehr dünne Schwingen, wie aus Spinnweben oder Gaze hergestellt. Sie bewegten sich unheimlich schnell hin und her, und sie gaben dabei ein Sirren ab.
    All das nahm die Staatsanwältin innerhalb von Sekunden wahr.
    Menschen waren sie nicht. Diese Wesen konnte sie auch nicht unbedingt als Engel ansehen. Es waren kreischende Gestalten, die auch aus dem Hinterhof der Hölle hätten stammen können.
    Ihre Lage konnte Purdy nicht gefallen. Unter ihr war die Plane zusammengesackt, und sie kam sich vor wie in einem tiefen Sessel hockend, aus dem es schwer war, wieder aufzustehen.
    Die wie mit grauem Puder bestäubten Haare flatterten im Wind, als die drei Wesen auf der Brüstung tanzten und sich darüber freuten, ein Opfer vor sich zu sehen.
    So einfach wollte es ihnen Purdy nicht machen. Sie bemühte sich, aus ihrer verdammten Mulde hochzukommen. Es war nicht einfach, und sie fing auch an zu fluchen.
    Dabei zuckte die mittlere der dürren Gestalten einmal kurz zusammen, bevor sie startete.
    Mit einer Mischung aus Kreischen und Fauchen flog sie auf Purdy Prentiss zu, die ihre Pistole nicht so schnell hochbekam, um einen Schuss abzugeben. Aber sie besaß noch das Schwert mit der zum Glück recht langen Klinge.
    Sie stach Purdy der angreifenden Gestalt entgegen.
    Aus dem Kreischen wurde ein schrilles Heulen – und aus der ungefähr kindergroßen Gestalt so etwas wie ein Schmetterling, den ein Sammler aufgespießt hatte.
    Nur war sie kein solcher Flattermann, sondern eine Flugkreatur, die auf der Klinge steckte wie der Schmetterling auf der Nadel. Sie schlug nicht mit den Flügeln um sich, sondern mit den Händen, wobei sie und die Arme zu kurz waren und sie kein Ziel fanden.
    Purdy lachte auf. Ihr war ein erster Sieg gelungen. Mit einer heftigen Bewegung stemmte sie die Gestalt von sich und schaffte es zugleich, sich in die Höhe zu drücken.
    Etwas taumelig lief sie nach vorn. Dabei sah sie, dass die beiden anderen Wesen ihren Artgenossen von der Klinge zogen wie der Koch ein Stück Fleisch vom Spieß.
    Die verletzte Kreatur wälzte sich auf dem Boden herum und schrie weiter schrill aber nicht mehr so laut.
    Die beiden anderen griffen an. Sie sahen identisch aus, sie waren böse, sie wollten mit ihren Zähnen Stücke aus dem Körper der Frau reißen, die an der Wand entlang zur Seite rutschte, um mehr Bewegungsfreiheit zu bekommen.
    Ein Wesen lag noch immer am Boden. Die beiden anderen jedoch waren frei, und sie griffen Purdy erneut an.
    Sie kamen von vorn. Sie gingen nicht, sie schwebten über den Balkonboden hinweg. Ihre Flügel verursachten die sirrenden Geräusche, die Purdy auf die Nerven gingen.
    Sie musste kämpfen.
    Wieder stieß sie mit dem Schwert zu.
    Diesmal entwischte das Wesen dem Treffer.
    Dann schoss sie.
    Den Einschlag der Kugel bekam sie mit, aber sie erzielte nicht den gewünschten Erfolg, denn die Gestalt blieb weiterhin auf Kurs. Und dann griffen gleich vier Hände zu.
    Purdy war durch den heftigen Ansturm auf den Rücken gefallen, aber sie hielt die Augen nicht geschlossen, sodass sie dicht vor sich die beiden tanzenden Gestalten sah, deren Mäuler nach Fleisch oder Blut gierten.
    Die Hände hielten Purdy noch immer fest. Dann der Ruck, und plötzlich schwebte sie über dem Balkonboden. Sie war so überrascht, dass sie nicht mal versuchte, die Waffe einzusetzen.
    Außerdem war sie an den Armen gepackt worden, und die hatten ihr die zwei Wesen zur Seite gerissen.
    Der nächste Ruck!
    Wieder geriet sie in eine höhere Position – und konnte mit Entsetzen feststellen, dass sie bereits in Höhe des Brüstungsgriffs schwebte. Um das zu sehen, musste sie nur den Kopf ein wenig nach links drehen.
    Die nehmen dich mit!, schoss es ihr durch den Kopf, als plötzlich zwei andere Gestalten auf den Balkon stürmten…
    ***
    Die Lage hatten Suko und ich mit einem Blick erkannt. Wir wussten auch, dass unsere Waffen momentan fast wertlos waren, denn es ging darum, Purdy vor einem schrecklichen Schicksal zu bewahren.
    Das klappte am besten mit den bloßen

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