1364 - Killer-Engel
wir das Empfinden haben, uns in einem großen leeren Saal zu befinden.
»Belial hat seinen Spaß«, stellte Sukos sarkastisch fest. »Wobei mir nicht nach Lachen zumute ist.«
»Frag mich mal.«
»Zumindest war es ein Anfang«, meinte Suko.
»Jedoch hat er einen Vorteil. Freund Belial sieht uns, nur sehen wir ihn nicht.«
»Das will er so.«
»Und warum?«
Suko kicherte fast. »Er liebt es eben, uns überraschen zu können. Mach dich darauf gefasst, dass er noch einiges in der Hinterhand hält.«
»Vielleicht den Schwarzen Tod?«
»He, wie kommst du darauf?«
»Denk an den Jungen. Der hat ihn sogar als seinen Vater gemalt. Ich frage mich noch immer nach dem Sinn des Ganzen.«
»Sorry, da muss ich passen.«
»Hoffentlich nicht zu lange.« Während unseres Gesprächs hatte ich mich immer wieder auf der Stelle gedreht. Ich wollte einfach nicht glauben, dass Belial uns in diese Welt geholt hatte, nur um uns ihre Leere zu präsentieren und uns klar zu machen, wie lächerlich hilflos wir in dieser Dimension waren. Obwohl uns niemand gefesselt hatte, mussten wir uns fühlen wie Gefangene.
Es gab nur eine Person in meinem Blickfeld. Das war Suko. Er schaute mich nicht an, sondern hatte den Kopf in den Nacken gelegt und blickte in die Höhe.
Er suchte den Himmel ab.
Ich wollte ihm schon eine Frage stellen, als er mit halblauter Stimme sagte: »Da ist was…«
»Wo?«
Suko vollführte mit dem nach oben gestreckten rechten Arm eine ausladende Handbewegung.
Ich blickte ebenfalls hoch.
Der Himmel war der Gleiche geblieben. Ich sah keine anderen Wolkenformationen, ich musste durch den verdammten Dunst schauen, aber in oder hinter ihm waren schwache Bewegungen erkennbar, als wären aus einer noch größeren Höhe Vogelschwärme nach unten gestoßen.
Tatsächlich Vögel?
Nein, das traf nur auf den ersten Blick zu. Suko und ich wussten es besser. Der Schwarm, der sich hoch über unseren Köpfen zusammenbraute, waren die Killerengel.
Ab jetzt war es vorbei mit lustig…
ENDE des ersten Teils
[1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 280 »Baphomets Bibel«
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