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1364 - Killer-Engel

1364 - Killer-Engel

Titel: 1364 - Killer-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß er nicht mehr weiter. Er steht selbst vor einem Rätsel.«
    Purdy lehnte sich gegen die Rückenlehne und breitete ihre Arme aus. »Ihr wisst es besser. Ich will mich da nicht einmischen. Aber warum hat er den Schwarzen Tod gezeichnet? Weil Belial ihm dies eingegeben hat? War das der Grund?«
    »So könnte man es sehen«, gab ich zu.
    Purdy lächelte für einen winzigen Moment. »Dann muss es also eine Verbindung zwischen diesem Belial und dem Schwarzen Tod geben, denke ich mal.«
    »Stimmt.«
    »Und welche?«
    Suko und ich schauten uns an und zuckten gemeinsam mit den Schultern.
    »Wir müssen es noch herausbekommen«, sagte ich. »Und auch, warum er sich den Jungen hier ausgesucht hat. Er hätte auch jeden anderen nehmen können, aber nein, er hat es nicht getan, und wir wissen, dass Belial nichts ohne irgendwelche Motive unternimmt. Er hat also seinen Grund gehabt, sich gerade Bruce Everett auszusuchen.«
    »Der war völlig normal, John. Der Junge hat nie Kontakt zu anderen Welten gehabt.«
    »Ich glaube dir das, Purdy.«
    Nach einer Weile des Grübelns meinte sie: »Dann könnte ich mir schon etwas anderes vorstellen.« Sie lachte auf. »Ich weiß, ihr werdet unter Umständen den Kopf schütteln. Aber vielleicht bin ich der Grund dafür, dass alles so geschehen ist. Der Junge war nur Mittel zum Zweck. Eigentlich bin ich gemeint.«
    Die Staatsanwältin hatte einen frischen Scheit in das Feuer geworfen und es wieder angefacht. Allerdings mussten wir erst genauer darüber nachdenken. Es war nicht so einfach, ihr zuzustimmen.
    »Hast du für dich eine Antwort gefunden?«, fragte Suko.
    »Nein. Da kann ich nur vermuten.«
    »Wir hören zu.«
    Auch Purdy musste einen Schluck trinken. Danach meinte sie: »Ich bin vorbelastet durch mein erstes Leben in Atlantis. Könnte das der Grund gewesen sein?«
    Wir hüteten uns davor, über diese Annahme zu lächeln, sondern dachten nach.
    In der Tat hatte Purdy in Atlantis gelebt und war dort eine Kämpferin gewesen. Zu dieser Zeit hatte sie auch ihren Freund Eric La Salle kennen gelernt, den sie in ihrer zweiten Existenz wiedertraf.
    Beide konnten sich als Atlanter bezeichnen, und der Schwarze Tod war damals so etwas wie der ungekrönte König gewesen, dem nur wenig Widerstand entgegengesetzt wurde.
    Jetzt gab es ihn wieder. Erinnerungen würden kommen. Aber den Kontinent Atlantis gab es nicht mehr. Der war ein für allemal in den Fluten des Meeres versunken. Aber die Erinnerung steckte im Schwarzen Tod noch sehr real. Er konnte es nicht verkraften, dass man ihm die Heimat genommen hatte, und war nun dabei, dies zu ändern.
    Er erschuf sich ein neues Atlantis!
    Nicht mehr in unserer Welt, sondern in der, die er an sich gerissen hatte.
    Ich rang mich allmählich zu einem Ergebnis durch. Als ich den Kopf umdrehte und Suko dabei anschaute, da gab er mir die Zustimmung durch die Bewegungen seiner Augenbrauen. Auch er hatte wohl den gleichen Gedanken verfolgt.
    Purdy wunderte sich über unser langes Schweigen. »He, habe ich etwas Falsches gesagt?«
    »Nein, nein«, sagte ich schnell. »Ich denke, du hast das richtige Thema angesprochen.«
    »Da bin ich aber beruhigt.«
    »Kannst du auch. Ich gehe mal davon aus, dass es nicht so verkehrt ist, was du über dich gesagt hast. Dein erstes Leben hast du in Atlantis geführt. Dort herrschte der Schwarze Tod.«
    »Ja, aber was hat das mit unserer Gegenwart zu tun?«
    Ich erklärte ihr, welche Gedanken mir durch den Kopf gegangen waren. Purdy Prentiss hört zu, ohne dass sie vor Staunen den Mund richtig zubekam.
    »Meinst du wirklich, dass der Schwarze Tod mich haben will?«
    »Es ist eine Möglichkeit.«
    Sie warf ihre Arme hoch und lachte auf. »Aber warum erscheint er da nicht selbst, um mich zu entführen?«
    »Klar, das wäre die einfachste Lösung gewesen. Aber der Schwarze Tod ist jemand, der gern im Hintergrund bleibt. Das kennen wir von den mächtigen Dämonen. Er hat Helfer um sich versammelt, und er geht auf komplizierten Wegen, obwohl die einfachen besser wären. Nur kannst du ihm das nicht klar machen, weil seine Denkweise eine andere ist.«
    Die Staatsanwältin begriff es trotzdem. »Und deshalb hat er wohl seinen Helfer geschickt.«
    »Genau, Purdy. Ich denke, dass er Belial auf seine Seite gezogen hat. So kann man es sehen.«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte leise auf. Wir ließen sie in Ruhe nachdenken, und schließlich hatte sie sich zu einer Meinung durchgerungen.
    »Wenn das schon so ist, welche Rolle

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