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1365 - Belials Lügenwelt

1365 - Belials Lügenwelt

Titel: 1365 - Belials Lügenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich auf Unterstützung rechnen. Nicht nur in diesem aktuellen Fall, sondern allgemein. Ich hatte mich bereits gewundert, dass meine atlantischen Freunde im Kampf gegen den Schwarzen Tod nicht eingegriffen hatten. Ihre Zurückhaltung verstand ich nicht so recht. Es konnte auch sein, dass sie zu vorsichtig waren. Dass sie schon mal von ihm besiegt worden waren, musste wie ein Trauma auf ihnen lasten.
    Ich stand auf.
    Vorhin hatte ich die Stille genossen. Nun dachte ich anders darüber, denn jetzt gefiel sie mir nicht mehr, und dafür gab es einen Grund.
    Eigentlich hätten mich meine Freunde hier begrüßen müssen. Das war nicht geschehen, darüber machte ich mir schon meine Gedanken. Als ich mich umschaute, konzentrierte ich mich zuerst auf die beiden Blockhütten, die ihnen als Unterkunft dienten. Hier herrschte der ewige Frühling. Eigentlich war an diesem Fleck der Traum zahlreicher Menschen in Erfüllung gegangen.
    Der Geruch des Grases vermischte sich mit dem der blühenden Sträucher, die das satte Grün auflockerten. Der Bewuchs hatte auch die Hütten erreicht und sie praktisch in diese natürliche Welt hineingeholt.
    Es war ein friedliches Bild, und da störten auch die mächtigen Steine nicht. Sie waren gewissermaßen die Stützpfeiler eines magischen Quadrats und so etwas wie die Motoren einer Zeitmaschine, denn auf der Fläche innerhalb der Steine konnten Myxin und Kara Reisen in die Vergangenheit antreten oder sich auch von einem Ort zum anderen allein durch magische Kraft transportieren.
    Das hatte ich ebenfalls schon einige Male erlebt, so war es mir gelungen, in das alte Atlantis zu reisen. Ich hatte dort den Schwarzen Tod getroffen, der von mir in der Gegenwart bereits vernichtet worden war.
    Wieder blieben meine Gedanken an dieser Gestalt hängen. Auch wenn ich dem mächtigen Dämon nicht selbst gegenüberstand, meine Gedanken drehten sich einfach zu oft um ihn, auch weil er die Gestalt war, die wieder mal die Fäden zog. Das hatte der Schwarze Tod in Atlantis getan, das würde er auch jetzt tun. Er hatte die Vampirwelt eines Dracula II an sich gerissen und war nun damit beschäftigt, sie in ein zweites Atlantis umzuwandeln. Oder in ein neues.
    Mich hatte es schon seit längerem nicht mehr dorthin verschlagen, doch es gab gewisse Hinweise, die man einfach nicht überhören konnte.
    Im Moment befand ich mich in einer Umgebung, die das glatte Gegenteil von dem war, was der Schwarze Tod aufbauen wollte.
    Hier gab es den wunderbaren Frühling, das klare Licht, den Frieden und…
    Nein, nein, so einfach war das nicht. Parallel zu den eigenen Schritten veränderte sich auch meine Wahrnehmung. Es störte mich, dass ich mich allein bei den Flammenden Steinen befand, die ihren Namen deshalb erhalten hatten, weil sie rot aufglühten, wenn sie aktiviert wurden. Ich war allein ohne die vier Freunde hier.
    Warum waren sie verschwunden? Und gleich alle vier auf einmal?
    Damit hatte ich meine Probleme. Es gab nur eine Erklärung. Wenn keiner von ihnen sich hier aufhielt, dann waren sie praktisch zu einem Feldzug aufgebrochen, um sich gegen irgendwelche Feinde zu behaupten. Für mich kam nur die Vampirwelt infrage.
    Es gab Zeiten, da hatten wir besser zusammengehalten. Nun aber fühlte ich mich schon ein wenig auf verlorenem Posten und kam mir vor, als hätte man mich ins Abseits gestellt, damit ich keine Probleme machte.
    Vor der Tür des ersten Blockhauses blieb ich stehen. Zu hören war nichts. Keine Stimmen hinter dem Holz. Das Haus war verlassen.
    Ich glaubte auch nicht daran, dass sich meine Freunde zum Schlafen niedergelegt hatten.
    Sehr langsam zog ich die Tür auf. Geklopft hatte ich zuvor nicht.
    Ein erster scheuer Blick in die Hütte brachte mich nicht weiter. Es war nichts zu sehen. Zumindest hielt sich niemand hier auf.
    Ich betrat die Unterkunft.
    Leere Betten.
    Keine Spur von Leben. Die Hütte wirkte aufgeräumt wie die Räume einer Hausfrau nach dem Frühjahrsputz.
    Ich drehte meine Runde, verließ anschließend das Blockhaus und begab mich nun zur zweiten Hütte. Sie stand etwas versetzt hinter dem Blockhaus. In ihr lebte der Eiserne Engel mit seiner Partnerin Sedonia.
    Dass ich sie ebenfalls hier nicht finden würde, damit rechnete ich schon. Aber ich wollte mich mit eigenen Augen von meiner Vermutung überzeugen.
    Beim Knarzen der Tür verzog ich den Mund, doch das Geräusch störte niemand. Auch war niemand anwesend. Es blieb still wie in einer Kirche. Nur nahm ich keinen Geruch von Weihrauch

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