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1365 - Belials Lügenwelt

1365 - Belials Lügenwelt

Titel: 1365 - Belials Lügenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wahr, sondern einen leicht muffigen, als wären bestimmte Dinge dabei, allmählich zu verfaulen.
    Schnüffelnd ging ich weiter, ohne etwas zu finden. Die Hütte hatte zwar Fenster, aber das einfallende Licht reichte nicht aus, um das Innere des Hauses in große Helligkeit zu tauchen. Es blieb alles in einem Wechselspiel zwischen Licht und Schatten.
    Ich trat an die Betten heran.
    Niemand lag dort. Es gab einfach nur diese ungewöhnliche Stille, mit der ich immer mehr Probleme bekam, denn allmählich empfand ich sie als eine Last. Da ich diesen Ort gut kannte, verdichtete sich in mir immer stärker der Eindruck, dass ich mich zwar an ihm befand, aber letztlich doch woanders war… Also an einem Platz, den es möglicherweise zweimal gab.
    Bei diesen Gedanken blieb ich abrupt stehen.
    Zweimal!
    Das wollte mir nicht mehr aus dem Sinn, denn ich hatte in der letzten Zeit einige böse Erfahrungen damit gemacht. Ein ehemaliger Diener des Schwarzen Tods, der Grusel-Star van Akkeren, hatte zweimal sterben müssen, um endgültig – in allen Dimensionen – tot zu sein.
    Die Welt war dualistisch aufgebaut. Etwas gefiel mir allerdings nicht daran. Hier stand nicht nur das Licht gegen den Schatten, nicht nur Gut gegen Böse, es ging nicht um die sich ergänzenden Teile von weiblich und männlich; hier hatte der Dualismus eine neue Auswirkung: Bestimmte Ereignisse wiederholten sich, gab es zweimal.
    Ich kam zu einem Fazit, für das ich allerdings keinen Beweis hatte, obwohl mich dieses Ergebnis nicht losließ.
    Gab es jetzt die Welt der Flammenden Steine tatsächlich zweimal?
    Das Fazit verwandelte sich in eine Befürchtung. Sie baute bei mir den inneren Druck auf und zugleich den Gedanken, dass mich Belial geleimt hatte.
    Er war der Engel der Lügen. Er besaß eine große Macht, und deshalb konnte ich damit rechnen, dass er es geschafft hatte, diese Welt doppelt erscheinen zu lassen.
    Nur die Personen nicht, die sich normalerweise darin aufhielten.
    Es konnte sein, dass sie den Braten gerochen hatten und rechtzeitig genug verschwunden waren.
    Auch das wollte ich nicht unterschreiben. Das hätte nach einer Angst ausgesehen, die sicherlich so nicht vorhanden war. Zumindest kannte ich sie nicht bei meinen Freunden, die sich bisher jedem Problem gestellt hatten.
    Aber da hatte es auch noch nicht die Rückkehr des Schwarzen Tods gegeben. Diese Gedanken sorgten bei mir für Unruhe. Dass mein Herz schneller schlug, daran konnte ich nichts ändern.
    Nachdem ich die zweite Hütte betreten hatte, war nichts passiert.
    Ich kannte sie gut. Es hätte auch keinen Grund gegeben, darüber anders zu denken, bis mir etwas auffiel.
    In meiner Nähe bewegte sich der Boden…
    Ich senkte den Kopf, weil ich es genau und nicht nur aus den Augenwinkeln sehen wollte.
    Stimmte es? Oder traf es nicht zu?
    Die Frage war mit einem Ja und mit einem Nein zu beantworten.
    Der Boden selbst bewegte sich nicht. Trotzdem schwamm etwas über ihn hinweg. Es hatte mit dem Licht und mit dessen Veränderung zu tun, denn es bildeten sich auf dem Fußboden Schatten.
    Größere Schatten, die von draußen her in die Hütte hereinfielen.
    Sie krochen durch zwei Fenster und spiegelten das wider, was sich im Freien abspielte.
    Ich ging bis zum Fenster und schaute hinaus.
    Ja, es war dunkler geworden. Auf dem Boden deutlich zu erkennen. Da hatten sich tatsächlich Schatten ausbreiten können. Sie und Helligkeit hängen mit bestimmten Zeiten zusammen. Die Dunkelheit gehört zur Nacht und zum späten Abend.
    Als ich die Flammenden Steine erreicht hatte, war es hell gewesen.
    Und so schnell brach auch nicht die Nacht herein. Und wenn, dann wirkte sie nicht wie eine Drohung, sondern wie eine Kulisse, die auf einer gewaltigen Bühne aufgebaut worden war, wobei als Decke ein wunderschöner klarer Sternenhimmel diente.
    Ich schaute noch mal nach draußen. Schon beim ersten Hinsehen war mir etwas aufgefallen. Nun, bei noch stärkerer Konzentration, sah ich es deutlicher.
    Das waren nicht nur Schatten, die den Untergrund hier bei den Steinen verändert hatten. Es gab noch eine farbliche Veränderung, die nicht unmittelbar mit den Schatten zu tun hatte.
    Meiner Wahrnehmung nach war der Untergrund dunkler geworden, und damit meinte ich das Gras.
    Ich wollte nicht darüber nachdenken, was möglich oder nicht möglich war. In meinem Leben war mir schon zu viel begegnet, sodass ich mich nicht auf das eine oder andere festgelegt hätte. So sehr ich die Zone um die flaming stones herum auch

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