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1365 - Belials Lügenwelt

1365 - Belials Lügenwelt

Titel: 1365 - Belials Lügenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewehrt. Das habe ich irgendwie gesehen. Sie wollten kämpfen, doch es waren zu viele Feinde. Und dann habe ich das Licht gesehen. Danach war alles dahin.«
    Jetzt mischte sich Jane Collins ein, denn sie wurde von einem bestimmten Gedanken verfolgt. Der Junge beugte sich vor und drehte den Kopf, als er ihre Stimme vernahm.
    »Du hast von einem großen und grellen Licht gesprochen, Bruce. Hast denn noch etwas anderes gesehen?«
    »Nein!«
    Mit dieser raschen Antwort wollte sich die Detektivin nicht zufrieden geben.
    »Kannst du dich wirklich nicht erinnern, nur an das Licht?«
    Der Junge senkte den Kopf. »An was sollte ich mich denn erinnern?«
    »Ich denke da an ein Kreuz! Es ist nicht besonders groß, aber es schimmert silbern. Eigentlich kann man es nicht übersehen, finde ich.«
    Bruce dachte nach. Sie konnte ihm ansehen, dass er versuchte, sich die Szenen noch mal ins Gedächtnis zu rufen. Da lief so einiges vor seinem geistigen Auge ab, und Purdy Prentiss sprach Jane flüsternd an.
    »Meinst du, dass John sein Kreuz eingesetzt hat?«
    Jane nickte.
    »Hm, aber…«
    »Das Licht, Purdy. Es gibt für mich keine andere Erklärung. Es muss das Kreuz gewesen sein, dass John aktiviert hat. Anders kann ich mir das Licht nicht erklären. Und wenn es tausend Mal eine Welt der Engel ist. In diesem Fall jedoch ist es eine Welt der Lügenengel, und ob die von einem Licht erfüllt ist, das frage ich mich.«
    »Ja, das kann sein. Du kennst John natürlich besser.«
    Die beiden bemerkten, dass Bruce etwas auf dem Herzen hatte. Er hob seinen rechten Arm leicht an und bewegte seine Finger, bevor er sagte: »Ich erinnere mich wieder. Bei John ist da was gewesen. Vor der Brust glaube ich.«
    »Na wunderbar.« Jane Collins strahlte. »Genau danach habe ich gesucht. Danke.«
    Der Junge sagte nichts mehr. Er konnte sich wohl nicht vorstellen, weshalb die Frau eben danach gesucht hatte. Aber Jane wusste es schon, und sie gab auch eine Erklärung.
    »John ist es gelungen, die verdammte Lügenwelt des Belials zu zerstören. Davon gehe ich fest aus. Er hat das Kreuz aktiviert und dessen Kräfte genutzt. Das Licht erschien und hat das verdammte Lügengebäude radikal zerstört. So und nicht anders muss man das sehen, Purdy.« Sie atmete tief aus und sackte auf der Lehne leicht zusammen. »Verdammt, da bin ich froh.«
    »Ja, das kann man wohl auch«, fügte die Staatsanwältin leise hinzu. »Trotzdem habe ich meine Probleme.« Sie war es gewohnt, klar und nüchtern zu denken und schließlich Dinge so zusammenzufassen, dass sie zu einem Urteil gelangte.
    »Wenn du so aufatmest, Jane, weil die Welt zerstört ist, dann gehst du davon aus, dass John und Suko überlebt haben, denke ich mir.«
    »Ja, das tue ich.«
    »Aber wir können nicht Schluss machen. Wenn John überlebt hat, muss er irgendwo sein.«
    »Sicher!«
    Purdy lächelte knapp. »Muss ich noch mehr fragen?«
    »Nein, das ist nicht nötig. Aber ich kann dir keine Antwort geben, weil ich nicht weiß, wo John Sinclair und Suko stecken.«
    »Du gehst allerdings davon aus, dass sie leben – oder?«
    »Davon bin ich überzeugt. Nur kann es sein, dass sie in eine andere Dimension transportiert worden sind, die uns verschlossen bleibt. Wie ich John kenne wird er einen Weg gefunden haben. Und ich habe zudem noch eine weitere Hoffnung.«
    »Welche?«
    »Dass es Belial nicht mehr gibt. Dass ihn die Macht des Kreuzes zerstört hat.«
    Auf diese Bemerkung wusste Purdy Prentiss keine Antwort. Sie entschuldigte sich quasi, indem sie mit den Schultern zuckte und meinte: »So gut kenne ich mich nicht aus. Das ist ja nicht mein Metier. Ich bin mehr durch einen Zufall hineingeraten. Aber dem Lügenengel traue ich alles zu.«
    Jane wollte auf den Balkon zu ihrer Mitbewohnerin, als Purdys Bemerkung sie stoppte.
    »Kann es sein, dass Bruce mehr weiß?«
    »Gute Idee.«
    »Warte, ich werde ihn fragen.«
    Es war nicht zu erkennen, ob Bruce sich über das Geschehen Gedanken machte. Er saß auf der Couch, als wäre sie für sein gesamtes nächstes Leben sein Stammplatz. Dabei schwang er leicht nach vorn und wieder zurück. Wie ein Kind, das in seinen frühen Jahren mal unter Hospitalismus gelitten hatte, sodass dieses Verhalten jetzt durch den erlebten Stress wieder durchgekommen war.
    »Bruce…?«
    Der Junge hatte Purdy zwar verstanden, doch er hörte nicht zu schaukeln auf. Erst bei der zweiten Ansprache fragte er: »Was wollen Sie denn von mir?«
    »Nichts Schlimmes. Es geht um eine Frage, auf die du

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