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1365 - Belials Lügenwelt

1365 - Belials Lügenwelt

Titel: 1365 - Belials Lügenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinen Weg fortsetzte.
    Ich überwand die Widerstände und ging strikt auf die Flammenden Steine zu. Dabei bewegten sich meine Augen nach rechts und links, weil ich herausfinden wollte, ob sich nicht doch jemand in der Nähe befand.
    Nein, ich blieb allein, und ich machte mir schon jetzt Gedanken darüber, wie ich aus dieser Welt wieder herauskam.
    Wären Myxin und Kara bei mir gewesen, hätte ich kein Problem gehabt. Sie waren befähigt, die Magie der Steine zu aktivieren. Deren Kraft hätte mich dann woanders hingeschafft, zum Beispiel in meine Wohnung, was ich schon einmal früher erlebt hatte.
    Ob ich die Steine allerdings selbst aktivieren konnte, das bezweifelte ich und ich wusste auch nicht, ob die Steine noch so reagieren würden, wie sie es immer getan hatten.
    Ich passierte die Hütte, in der ansonsten Myxin und Kara lebten.
    Sie waren nicht da, und als ich in die Nähe des Holzhauses kam, nahm ich wieder einen anderen Geruch wahr.
    Ich blieb stehen, schnüffelte. Wenig später war meine Nase von der Ausdünstung dieser fauligen Masse gefüllt.
    Der Blick nach rechts brachte mir die Lösung. Es war die Blockhütte, von der dieser Gestank abging. Auch ihr Holz hatte sich verfärbt, und sie sah plötzlich weich aus. Die Masse zwischen den einzelnen Bohlen, die sehr hart gewesen war, weichte nun auf, und sie begann auch, sich aufzulösen.
    Wie dicker Sirup rann sie nach unten. Dabei gab sie diesen widerlichen Geruch ab, der das große Sterben der Natur begleitete.
    Es war leicht in eine depressive Stimmung zu geraten. Ich wurde Zeuge, wie eine Welt starb, regelrecht verfaulte, als wäre sie eine alte Leiche, die in der Erde lag.
    Die Steine lockten mich noch immer. Sie standen da wie für die Ewigkeit gebaut, aber ich traute ihnen nicht mehr. Hier war alles anders geworden, aber die Steine hatten sich bisher noch gehalten, und sie waren so etwas wie meine letzte Hoffnung, weil ich einfach nicht daran glaubte, dass es Belial geschafft hatte, ihnen die Kraft zu rauben.
    Vor ihnen blieb ich stehen. Da sie sehr hoch waren, musste ich meinen Kopf in den Nacken legen, um ihre Enden zu sehen. Noch hatte sich bei ihnen nichts getan, und ich hoffte, dass es auch so blieb.
    Da mich die eigenen Gedanken nicht mehr so stark beschäftigten, konnte ich mich wieder auf die Umgebung konzentrieren, und ich war froh, das Plätschern des Bachs zu hören.
    Die kleine Freude hielt allerdings nicht lange an, denn dieses Geräusch hatte sich verändert. Es wirkte auf mich nicht mehr so klar, hell oder munter. Eher konnte es sein, dass sich in meiner Nähe eine träge Flüssigkeit durch das Bachbett bewegte.
    Die Steine vergaß ich zunächst. Ich ging auf den kleinen Bach zu und stellte fest, dass auch an seinen Ufern das Gras verfault war.
    Braun war es. Nass und glänzend. Es hatte sich dem Wasser angepasst oder umgekehrt, denn nichts Klares oder Helles sprudelte vor meinen Füßen entlang. Es war eine träge braune Brühe, in die sich das einst klare Wasser verwandelt hatte.
    Die zweite Enttäuschung.
    Blieben nur die Steine.
    Es hätte mich nicht gewundert, wenn auch mit ihnen etwas passiert wäre. Wieder wendete ich mich ihnen zu, aber sie standen da wie immer. Sogar der Rasen schimmerte in seiner ursprünglichen Farbe.
    Die nächsten Schritte brachten mich in das direkte Gebiet dieser magischen Zone. Ich vergaß meine Umgebung und achtete stärker darauf, was ich in der Vergangenheit erlebt hatte. Da war das so wunderbar einfach gewesen, doch jetzt gab es Probleme.
    Ich vermisste meine Helfer. Keine Kara, kein Myxin, nur diese bedrückend gewordene Umgebung, die dabei war, sich allmählich zu verwandeln oder aufzulösen.
    Lüge, alles Lüge!
    Es waren beinahe schon Schreie, die mich erwischten, und ich hoffte, dass es auch zutraf und die Wahrheit ganz anders aussah.
    Wie schon bei den früheren Aktionen blieb ich auch jetzt in der Mitte der Steine stehen. Niemand ließ sich blicken. Ich war allein und konnte auf jeden Stein schauen. Es fiel mir bei ihnen nichts auf.
    Sie waren völlig normal geblieben und besaßen möglicherweise eine so große innere Stärke, dass sie sich Belials verdammten Lügengebilden entgegenstemmten.
    Wieder bedrückte mich die Stille. Es sang kein Vogel, es flog auch keiner in meiner Umgebung herum. Dieses Gebiet war einfach von allem, was lebte, verlassen worden.
    Nach wie vor hing das Kreuz offen. Ich überlegte, ob ich es aktivieren sollte. Es hatte mir geholfen, und mich aus der anderen Dimension

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