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1365 - Belials Lügenwelt

1365 - Belials Lügenwelt

Titel: 1365 - Belials Lügenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu sehen waren, sondern auch in dem Dach. Ich sah es genau, nachdem ich mich einige Schritte von der Hütte entfernt hatte.
    Eigentlich konnte ich mir auf die Schulter klopfen, weil ich diese Aktion überstanden hatte, aber es gab noch die Steine.
    Oder gab es sie nicht mehr?
    Langsam drehte ich mich um, weil ich mich auf einen bestimmten Anblick vorbereiten wollte.
    Meine Vermutung wurde zur Gewissheit.
    Es gab die Steine nicht mehr. Zumindest nicht mehr so wie ich sie kannte.
    Wie konnte man sie beschreiben?
    Trümmer!
    Der Ausdruck passte. Sie waren nichts anderes mehr als nur ein Haufen Trümmer. Beim Ineinandersacken waren sie nicht nur nach unten gefallen, sie hatten sich auch ausgebreitet und so etwas wie einen dicken Teppich gebildet. Wenn ich in die Höhe schaute, sah ich nichts mehr. Alles war anders geworden. So leer, so schrecklich.
    Die Umgebung glich einem Albtraum.
    Die Flammenden Steine gab es nicht mehr!
    Ich musste mich erst mal mit dem Gedanken vertraut machen. Ein tiefes Durchatmen, dann der Wunsch, dass ich alles nur träumte und es nicht real war.
    Leider traf es nicht zu. Ich musste mich nur bücken und nach den Trümmern fassen. Dann gingen meine Hände nicht hindurch. Ich konnte sie schon anfassen und spürte die Kälte, die von ihnen ausging. Mit einer schwerfälligen Bewegung drehte ich mich um. Im Nacken kauerte die Gänsehaut, in der Kehle lauerte der bittere Geschmack, und als ich in die Höhe zum Himmel schaute, da hatte sich seine Farbe verändert. Es gab diese Blässe nicht mehr. Der Himmel hatte einen grauen Anstrich bekommen.
    Die Welt um mich herum schien mir kleiner geworden zu sein.
    Keine Spur mehr von einem ewigen Frühling. Hier hatte der Herbst Einzug gehalten, die große Trauer war gekommen, und sie kroch auch in mein Herz hinein.
    Es war vorbei!
    Endgültig!
    Keine Flammenden Steine mehr. Keine Heimat für Myxin und Kara. Und auch nicht für den Eisernen Engel oder Sedonia. Hier hatte das Grauen gewonnen, ein Sieg für die Mächte der Finsternis.
    Nur ich lebte noch. Mit mir war nichts passiert. Ich stand in dieser fremden Welt und fühlte mich dem normalen Leben entrissen. Aber ich dachte auch daran, dass ich zu einem Spielball einer gewissen Unperson geworden war.
    Belial!
    Er war der Regisseur in diesem perfiden Spiel. Er hatte das Drehbuch geschrieben und alles inszeniert. Er war der große Macher im Hintergrund.
    Hintergrund?
    Der Begriff baute sich als Frage in mir auf. So richtig konnte ich nicht daran glauben, denn Belial gehörte zu den Typen, die nicht gern im Hintergrund blieben, wenn sie mal etwas in Bewegung gesetzt hatten. Er sorgte dafür, dass er seinen Triumph genießen konnte, um andere Menschen dabei zu demütigen.
    Bisher hatte ich ihn noch nicht gesehen. Wie ein Verlorener stand ich zwischen den Steintrümmern. Das Kreuz hing vorn an meiner Brust. Es nutzte mir im Moment nichts. Auch die Kugeln in der Beretta konnte ich vergessen, und so war ich auf fremde Hilfe angewiesen.
    Es lachte jemand!
    Das war kein normales Lachen. Es erwischte mich von allen Seiten, sodass ich nicht sicher war, aus welcher Richtung es nun kam.
    Meine Gedanken drehten sich um den Lügenengel, und ich dachte daran, dass er auch fliegen konnte.
    Deshalb schaute ich hoch.
    Eine graue Schicht bildete der Himmel. Und in dieser Farbe fiel mir Belial erst beim zweiten Hinschauen auf. Und das auch nur, weil er sich bewegte und seine Flügel mit mächtigen Bewegungen schwang. Er drehte widerlich lachend seine Kreise über den zerstörten Steinen und fühlte sich wie der große Sieger.
    Genau dort, wo sich früher mal der Mittelpunkt befunden hatte, setzte er zur Landung an. Es gab dort keinen flachen Boden mehr.
    So stand er mit beiden Füßen auf den Trümmerstücken, wobei das rechte Bein tiefer gesackt war als das linke.
    Die schräge Haltung gab er nicht auf, als er mich ansprach. »Was sagst du nun, Geisterjäger? Wer ist der Sieger? Du oder ich…?«
    »Das, Belial, wird sich noch herausstellen…«
    Die Antwort hatte ihm nicht gefallen. »Immer noch so arrogant, Sinclair? Schau dich um. Gibt es die Steine noch so wie einst oder gibt es sie nicht mehr?«
    Er war der Engel der Lügen. Die Lüge war für ihn die Wahrheit.
    Und wenn ich diesen Gedanken weiterspann, dann musste ich einfach zu dem Ergebnis kommen, dass er mich angelogen hatte.
    Genau darauf baute ich meinen Plan auf…
    ***
    Suko hatte immer zu den Menschen gehört, die den meisten Zeitgenossen an Kraft,

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