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1365 - Belials Lügenwelt

1365 - Belials Lügenwelt

Titel: 1365 - Belials Lügenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weggeschleudert. Wenn die Steine in der nächsten Zeit nicht auf mein Erscheinen reagierten, würde ich es wohl versuchen müssen.
    Hinter mir knackte etwas!
    Sofort fuhr ich herum, denn das Geräusch war wie ein Alarmsignal gewesen.
    Nichts zu sehen, nur die beiden Stelen, die sich in den Himmel reckten. Sie waren nicht glatt. Es hatte sie niemand poliert. Diese Steine besaßen Einschlüsse, Ausbuchtungen und kleine Mulden, in denen es manchmal schimmerte.
    Ich wandte mich wieder um, schaute dabei auf den Rasen – und zuckte erneut zusammen.
    Er hatte seine grüne Farbe verloren, und ich merkte, dass die Veränderung dicht bevorstand.
    Ja, die braune Farbe drang durch. Von unten her drückte sie sich in die Höhe. Ich konnte zuschauen, wie sie damit anfing, jeden Grashalm zu färben. Die Farbe breitete sich aus, als hätte jemand sie aus einem großen Gefäß gekippt und über die Rasenfläche verteilt.
    Tot wurde er. Braun und widerlich stinkend. Die Halme kräuselten sich zusammen und verloren ihre Kraft. Sie sackten ineinander und blieben liegen wie zerquetschter Matsch.
    Für mich war es ein Vorspiel. Ich glaubte jetzt daran, dass es auch die Steine erwischen würde und trat sicherheitshalber schon mal aus dem Quadrat zurück.
    Es war gut so, denn wenig später hörte ich das erste Knirschen.
    Mein Blick flog nach rechts, ich hörte noch einen Knall, dann brach etwas aus der ersten Stele hervor.
    Es war weiter oben passiert. Ein Stein hatte sich gelöst. Von der Größe eines Fußballs fiel er nach unten und landete mit einem dumpfen Geräusch im vermoderten Gras.
    Ich ging zurück, um einen größeren Abstand zwischen mich und die Steine zu bringen.
    Diesmal knirschte es. Das Geräusch hörte sich hässlich an, als würden irgendwo Knochen brechen.
    Nein, es war der Stein.
    Eine gewaltige Kraft hatte ihn erwischt. Sie musste in ihm stecken.
    Sie breitete sich mit einer Stärke aus, der das Gefüge nichts entgegenzusetzen hatte.
    Jetzt wurde es auch für mich gefährlich, denn die kleineren Steine wurden in die verschiedensten Richtungen wegschleudert. Wie Wurfgeschosse suchten sie sich ihre Ziele, und ich suchte nach einem Ort, der mir Deckung und Sicherheit bot.
    Ich fand ihn hinter dem ersten Blockhaus. Um die Ecke peilte ich herum, weil ich die Steine im Blickfeld behalten wollte. Was ich nie für möglich gehalten hatte, passierte jetzt.
    Das Refugium der alten Atlanter wurde zerstört. Ungezügelte Kräfte und Mächte waren dabei, das Gefüge der magischen Stelen auseinander zu reißen. Es ging nicht ohne Geräusche ab. Da krachte, peitschte und pfiff es. Die Reste flogen in die Luft. Gefährliche Geschosse jagten durch die Umgebung. Es gab nichts, was sie aufhielt.
    Manche prallten vor dem Blockhaus zu Boden, andere trafen es auch.
    Der Wucht hatte das Holz manchmal nichts entgegenzusetzen. Es war zudem weich geworden, sodass die Steine dicke Löcher in die Wände rissen. Das nicht nur bei einem Haus. Die Gewalt und der Druck waren so groß, dass auch das zweite getroffen wurde. Die Einschläge hörten sich an wie die Treffer dicker Kanonenkugeln in eine hölzerne Schiffswand.
    Ich lag auf dem stinkenden Grasboden und hoffte, dass mich keines der Geschosse erwischte.
    Auch das Dach wurde nicht verschont. Als wäre der Teufel in einem Anfall von Wut dabei, alles zu zerstören, was ihm in den Weg kam, wurden die Steine aus dem Gefüge gerissen und weggeschleudert. Das Dach hielt dem Druck nicht stand. Löcher entstanden. Ich hörte das Knirschen und Krachen. Scheiben gingen zu Bruch, sodass ich mich noch kleiner machte, um nicht getroffen zu werden.
    Jede Stele wurde zerrissen.
    Alles hat einmal ein Ende. Auch dieser Überfall aus dem Nichts.
    Letzte Reste mussten zurückgeblieben sein, die nun auch zerstört wurden. Es hörte sich an, als wären Menschen dabei, mit langen Peitschen gegen Hindernisse zu schlagen, deren Treffer dann von einem Echo begleitet wurden.
    Aber auch die verebbten.
    Ich lag auf dem Boden und hatte mich stark bemüht, das Gesicht nicht in das stinkende Gras zu stecken. Es reichte aus, wenn meine Kleidung schon versaut war.
    Eine Minute gab ich mir noch Zeit. Als sie meinem Gefühl nach verstrichen war, stand ich langsam auf. Mein Blick fiel auf das zerstörte Haus, das wirklich verdammt viel abbekommen hatte. Aber es war nicht zusammengekracht, und auch das zweite Haus stand noch.
    Wenn Wind geweht hätte, so hätte er durch die Löcher pfeifen können, die nicht nur an den Seiten

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