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1366 - Die Freiheit des Bewußtseins

Titel: 1366 - Die Freiheit des Bewußtseins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Barkon hier benutzt hatte.
    Es war die Sprache der „Mächtigen". Sie nannten sich den „Bund der Zeitlosen". Von Dienern der Kosmokraten künstlich erschaffen, waren sie unsterblich, aber dem gewaltsamen Tod hatten auch sie nicht entgehen können. Bardioc war einer von ihnen gewesen. In ihren kosmischen Burgen hatten sie gelebt, und Ellert fragte sich, woher Barkon ihre Sprache kannte. „Nun?" schreckte ihn die ZUGVOGEL aus seinen Erinnerungen. „Barkon muß inzwischen einiges in Erfahrung gebracht haben, anders kann ich mir seine Worte nicht erklären. Aber ob seine Schlußfolgerungen stimmen, ist eine andere Frage. Er ist davon überzeugt, daß die Querionen Kontakt mit den Barkoniden pflegten, welcher Natur auch immer. Er vermutet sie in der Mächtigkeitsballung von ESTARTU, eben in der Galaxis Absantha-Gom. Weiter meint er, es müsse ein stark abgesichertes und versiegeltes Archiv der Porleyter geben, in dem sich genauere Unterlagen über viele Rätsel der Barkoniden befänden."
    „Und das steht alles auf der Schriftplatte?"
    „Etwas ausführlicher. Meine Kurzfassung ergibt den gleichen Sinn. Ich möchte nur wissen, was dieses Archiv der Porleyter bedeuten soll? Und wo soll es sich befinden?"
    Ellert starrte auf die Schriftplatte. „Da wäre noch etwas", eröffnete er dem Schiff schließlich. Es klang unsicher. „Laß hören, mein Freund", wurde er ermuntert, „Barkon erwähnt mich in einem Nachsatz und hält sich für schuldig an meinem Schicksal. Zusammen mit Ashdon, dem Partner meines Doppelbewußtseins, wurden wir durch einen Zeitbrunnen oder eine Dimensionsfalle ins Nichts geschleudert. Später wurden wir getrennt. Und nun meint Barkon, seine Schuld wiedergutmachen zu müssen."
    „Und wie?"
    „Das ist ja das Faszinierende an seinem Nachsatz. Er behauptet, eine Welt zu kennen, die er für einen Körperlosen den >Ort der Erfüllung< nennt. Ein Bewußtsein könne sich dort mit einem Körper nach eigener Wahl versorgen." Er seufzte. „Leider gibt Barkon nicht den geringsten Hinweis, wo sich diese sagenhafte Welt verborgen halten könnte."
    „Dann mußt du Barkon finden und ihn fragen."
    „Manchmal gibst du dich ungemein genial", spottete Ellert. „Ich bin es!" sagte die sanfte Stimme bescheiden.
    Der Virenmann faltete die Folie vorsichtig zusammen, um sie leichter an seinem Körper unterbringen zu können. Er würde sie noch benötigen, wenn er Barkon gefunden hatte. „Warum starten wir eigentlich nicht?" erkundigte er sich überfreundlich. „Du hast mich mit deinem spannenden Bericht abgelenkt. Wir sind gleich unterwegs, dann hast du Zeit zum Nachdenken genug. Ich werde dich nicht mehr stören."
    „Sehr rücksichtsvoll von dir."
    Ellert erhob sich und ging in die kleine Kabine, in der sein Ruhebett stand.
     
    4.
     
    Der Enerpsi-Antrieb ließ die ZUGVOGEL über mehr als zwanzig Millionen Lichtjahre hinweg durch die Leerräume zwischen den Galaxien der beiden Mächtigkeitsballungen von ES und ESTARTU gleiten. Der Zeitbegriff ging verloren, auch wenn das Vergehen von Stunden und Tagen auf den gelegentlich erscheinenden Instrumenten abzulesen war.
    Je mehr sich das Schiff der Galaxis Absantha-Gom näherte, desto dichter wurden die 5-D-Felder, die allerdings nichts mit dem Psionischen Netz zu tun hatten. In solchen Ballungszentren, das wußte Ellert, besonders in jenen Gebieten, in denen sich die Felder überschnitten, hatten die Barkoniden ihre Stützpunkte und Stationen mit Vorliebe eingerichtet. Bescheiden wurden sie Bezugspunkte genannt.
    Ellert führte lange Gespräche mit dem Schiff, aber außer bloßen Vermutungen, vagen Analysen und philosophischen Überlegungen kam nicht viel dabei heraus. Immerhin bestätigte die ZUGVOGEL, daß sie durchaus in der Lage sei, psienergetische Impulse jeder Art aufzufangen und zu lokalisieren. Nicht immer, aber oft, so behauptete sie und verwies auf die Vergangenheit, könne sie diese Impulse auch sinngemäß identifizieren und deuten. „Wie sollen wir unter Milliarden Sonnen gerade jene finden", erkundigte sich Ellert ein wenig mutlos, „auf deren Planeten der Transmitter justiert wurde? Es ist eine schier unmögliche Aufgabe."
    „Nicht für mich", gab die ZUGVOGEL wie gewöhnlich mit gespielter Bescheidenheit an. „Wir werden Barkon finden - wenn er noch da ist, wo er hinwollte."
    Und sie fügte hinzu: „Wenn er so alt ist, wie du vermutest, braucht er eine Erholung."
    „Hm", knurrte Ellert, nicht sonderlich überzeugt. „Wie lange

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