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1368 - Glendas Feuertaufe

1368 - Glendas Feuertaufe

Titel: 1368 - Glendas Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Anlauf. Dir habe ich noch eine Chance gegeben, und du hast sie nicht genutzt.«
    Phil Newton überlegte, ob er überhaupt etwas sagen sollte.
    Schließlich rang er sich durch.
    »Es war nicht möglich«, erklärte er jammernd. »Du hast es selbst gesehen, verdammt. Sie ist zu schnell gewesen.«
    »Nein, das stimmt nicht. Sie war nicht zu schnell. Du bist zu langsam gewesen. Du hast dir zu viel Zeit gelassen. Du hättest sie schon viel früher erwischen können.«
    »Aber ich…«
    »Das will ich nicht mehr hören. Keine Ausflüchte. Du hast alles zerstört. Wir hätten sie so weit gehabt. Sie hätte uns den Weg zum Jenseits öffnen können und…«
    Phil Newton legte Widerspruch ein und wunderte sich dabei über sich selbst.
    »Es ist ja alles nicht sicher!«
    Saladin glaubte, sich verhört zu haben. Er gab sich und dem Wissenschaftler eine kurze Pause.
    »Was soll nicht sicher sein?«, fragte er dann gefährlich ruhig.
    »Das mit dem Jenseits.«
    »Ach. Und wie kommst du darauf?«
    »Ich… äh … ich …«
    »Los, sag schon!«
    »Ich habe es noch nicht probiert. Ich bin von meinen theoretischen Forschungen ausgegangen. Ich habe nur darauf gesetzt und ebenfalls gehofft, dass es klappen würde.«
    »Ach – so sieht das also aus.«
    »Ja, verflucht.«
    »Und trotzdem hast du daran geglaubt und auch mich in dein Boot geholt.«
    »Jeder Wissenschaftler glaubt an seine Arbeit, das ist nun mal so. Viele Kollegen…«
    »Die mich nicht interessieren. Mir geht es um dich. Um dich ganz allein. Und ich fühle mich hinters Licht geführt von dir. Aber das wird sich ändern, ich schwöre es.«
    Newton hatte sich endlich entschlossen, ein Taschentuch hervorzuholen. Er wischte das Blut ab, dachte er, aber er verschmierte es nur in seinem Gesicht.
    »Und was sollen wir jetzt tun?«, fragte er mit leiser Stimme.
    »Das will ich dir sagen, mein Freund. Das will ich dir ganz klar sagen. Du kannst das Wort wir streichen.«
    »Äh… wieso?«
    »Weil es uns als Partner nicht mehr geben wird!«
    Newton hatte es genau gehört. Es hatte sich förmlich in sein Gehirn gebrannt. Dies hatte sich nach einer Trennung angehört.
    »Begriffen, Newton?«
    Das hatte er, doch er wollte es nicht zugeben. Er wand sich und hörte Saladins Lachen in seinen Ohren gellen, als hätte der Teufel sein Maul aufgerissen.
    Plötzlich bekam er Kopfschmerzen. Aber er reagierte trotzdem, als man ihm den Befehl gab, den Aktenkoffer wieder aufzuheben, die Ampullen zu richten und sie durch die beiden Bänder festzuklemmen.
    »Schließ den Deckel.«
    »Ja, ja, sofort.« Newton wollte jetzt nichts mehr falsch machen.
    Wie sehr seine gesamte Existenz von dieser verfluchten Person abhängig war, kam ihm erst jetzt richtig zu Bewusstsein. Er würde kein eigenständiges Leben mehr führen können.
    Der Deckel wurde geschlossen. Beide Hände legte Newton darauf.
    Saladin winkte ihm zu. »Und jetzt gib ihn her!«
    »B… bitte …?«
    »Her mit dem Koffer!«
    Nein! Nein! Es waren innere Schreie, die in Newton den Widerstand aufbauten. Im Koffer befand sich sein Lebenswerk. Das konnte und wollte er nicht aus der Hand geben, aber Saladin hatte sich einmal entschlossen, und für ihn gab es keinen Weg zurück.
    Mit zitternden Händen hob Newton den Koffer an. Dabei überkam ihn das Gefühl, seine Seele aus den Händen zu geben. Wäre sein Leben aus Glas gewesen, er hätte es jetzt klirren und brechen hören, so sehr war es aus den Fugen geraten.
    »Und jetzt?«, flüsterte er.
    »Geht es weiter.«
    »Wie denn?«
    Saladin legte den Kopf zurück. Er lachte gegen den Wagenhimmel.
    Den Koffer stellte er auf dem Beifahrersitz ab.
    »Dein Leben wird jetzt nach meinen Regeln fortgeführt. Hast du begriffen, Phil?«
    Ja, Newton hatte begriffen, auch wenn sein Blick so starr war, als hätte er Pupillen aus Glas eingesetzt bekommen. Er wusste, wohin der Hase laufen würde, aber er wollte es nicht zugeben und tief in seinem Innern zugleich nicht wahrhaben.
    »Wie sehen diese Regeln denn aus?«, fragte er leise.
    Saladin lächelte ihn an. »Wer bin ich denn?«, fragte er dann.
    »Jemand der…«
    »Genau, mein Freund. Jemand, der über andere Dinge entscheidet. Der die Kunst der Hypnose bis zur Perfektion beherrscht. Dem selbst starke Geister nicht widerstehen können. Beantworte mir eine Frage, Phil. Bist du ein starker Geist?«
    »Das weiß ich…«, er hörte auf zu sprechen. Es klappte von einem Augenblick zum anderen nicht mehr, denn der Blick des Hypnotiseurs hatte sich

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