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1368 - Glendas Feuertaufe

1368 - Glendas Feuertaufe

Titel: 1368 - Glendas Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erstaunt.
    Saladin lachte. »Denk immer daran, wer hier der Meister ist. Und sie ist sehr friedlich.«
    »Ja, das ist wohl wahr. Hoffentlich bleibt sie es auch.«
    »Keine Sorge, dafür habe ich schon gesorgt.«
    Die beiden waren nicht mehr weitergegangen, und Newton umlief sie wie eine Katze ihren Futternapf. In seinem Gesicht zuckte es, er schaute Glenda von oben bis unten an, und an den Augen blieb sein Blick länger haften.
    Saladin wollte nicht, dass sie sich weiterhin hier draußen aufhielten. Die Möglichkeit einer Entdeckung bestand immer.
    »Steig mit ihr ein, Newton. Aber hinten. Da habt ihr mehr Platz. Da kannst du dich mit ihr beschäftigen.«
    »Willst du nicht wegfahren?«
    »Nein, wir stehen hier gut.«
    »Wie du willst.«
    Sie stiegen von verschiedenen Seiten ein. Hinter das Lenkrad setzt sich Saladin, doch er schaute nicht nach vorn, sondern drehte sich um, sodass er die beiden ansah.
    Sie saßen nebeneinander und bewegten sich zunächst nicht. Glenda stand unter Saladins Kontrolle, das sah er ihren Augen an. Es war nichts mehr von einem freien Willen darin zu lesen.
    »Sie wird sich nicht wehren, Newton. Du kannst ihr eine weitere Dosis verabreichen.«
    »Ja – sicher.«
    »He. Begeistert hörte sich das nicht an.«
    »Ich bin auch unruhig.«
    »Warum?«, fragte Saladin lachend. »Sie tut dir doch nichts. Eine Puppe könnte nicht anders sein.«
    »Ich habe mich nie mit Puppen abgegeben. Deshalb kann ich es nicht beurteilen.«
    »He, du klingst so aggressiv.«
    »Das bin ich auch. Es passt mir nicht. Die Regeln stimmen nicht mehr. Das ist es doch.«
    »Hör auf zu jammern. Richte die Dinge, und dann, bitte, will ich Erfolge sehen.«
    Dr. Phil Newton gab keine Antwort. Er konzentrierte sich auf Glenda und holte eine winzige Leuchte hervor, deren Strahl wenig später durch ihr Gesicht kreiste und schließlich sein Ziel im linken Auge fand.
    Da war kein Zucken der Pupille zu sehen. Auch kein Zusammenziehen der Iris. Das Auge blieb so starr, wie es schon immer gewesen war. Als würde es keinen Lichtstrahl geben.
    »Das verstehe ich nicht«, flüsterte Newton.
    »Was?«
    »Ihr Verhalten.«
    »Und was stört dich?«
    »Es ist nicht normal. Das habe ich bei einem Menschen noch nie erlebt. Es gibt bei ihr keine Reaktion auf das Licht. Es hätte aber sein müssen, verdammt.«
    »Ich will es dir sagen.«
    »Und?«
    »Sie steht unter meiner Kontrolle.«
    Der Lichtstrahl unter dem Auge wanderte weiter nach unten am Gesicht entlang und verlor sich schließlich. »Es ist nicht gut, dass sie sich in diesem Zustand befindet. Ich habe das Gefühl, nicht an sie heranzukommen. Da muss sich etwas ändern.«
    »Sie wird auf alle Fragen eine Antwort geben.«
    »Darum geht es nicht. Mir geht es um ihren inneren Zustand. Sie muss schon sie selbst sein, wenn ich ihr wieder eine neue Ladung verpassen soll. Es ist für dich schön und gut, dass sie unter deiner Kontrolle steht, aber nicht für mich. Unsere Aufgabengebiete sind einfach zu verschieden. Meine Forschungen haben auch etwas mit der Psyche eines Menschen zu tun, verstehst du?«
    Saladin konnte das Lachen nicht unterdrücken. »Irgendwann einmal wirst du mir das Geheimnis verraten. Okay?«
    »Mal schauen.«
    »Doch, das musst du tun.«
    »Mach sie wieder normal.«
    »Nun ja, wenn du willst.«
    Phil Newton sagte nichts mehr. Er hatte sich gebückt und hob einen schmalen Aktenkoffer hoch, den er auf seine Knie legte, bevor er ihn aufklappte.
    Der Kasten mit den Ampullen bildete den Mittelpunkt. Zwei Querriemen hielten ihn fest, damit er bei heftigeren Bewegungen nicht hin- und herrutschte.
    Saladin schaute über die Lehne hinweg. Er sah zu, wie Newton den Deckel öffnete und auf die Ampullen schaute, in der sich die gelbliche Flüssigkeit befand.
    »Du musst sagen, wann ich sie wieder erlösen soll.«
    »Warte noch.«
    Am liebsten hätte er Glenda so gelassen. Saladin ärgerte sich, dass er jetzt in einer defensiven Rolle steckte, aber Newton war nun mal der Erfinder des Serums und nicht er.
    Glenda saß neben ihm und tat nichts. Sie hatte den Befehl bekommen, sich nicht zu rühren, und daran hielt sie sich auch. Nicht mal mit den Augen zwinkerte sie. Sie war tatsächlich vom Menschen in eine Statue übergegangen.
    Glenda schaute schräg gegen den Aktenkoffer. Sie bekam auch mit, wie sich die Hände des Phil Newton bewegten. Sein Mund hatte sich in die Breite gezogen. Er musste seinem Triumph einfach durch das Lächeln bekannt geben.
    »Du kannst sie jetzt wieder in

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