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1368 - Glendas Feuertaufe

1368 - Glendas Feuertaufe

Titel: 1368 - Glendas Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn seine Mörder auch noch kurz vor seinem Ende befragt und wichtige Informationen erhalten.
    Dann würden sie auch wissen, wo sich ein gewisser Hypnotiseur aufhielt.
    Er überlegte, ob er es darauf ankommen lassen sollte. Er wog beide Seiten ab und entschied sich schließlich dagegen. Er wollte nichts riskieren, noch nicht. Außerdem besaß er das Wertvollste, was ihm Phil Newton hatte überlassen können. Den Aktenkoffer mit den Ampullen, der alle Grenzkontrollen überstanden hatte, was auch ein Verdienst des Meisters der Hypnose gewesen war.
    Er würde die Arbeit fortsetzen. Vielleicht nach einem neuen Probanden suchen oder einen Selbstversuch riskieren. Der Gedanke daran erschien ihm plötzlich nicht mehr so weit entfernt. Das konnte seine Kräfte durchaus noch um einiges stärken.
    Bei diesen Gedanken trat wieder ein Leuchten in seine Augen. Den Amerikaner hatte er längst vergessen. Seine Zeit war um. Und sein Nachfolger würde besser sein als er.
    Einen letzten Blick warf er noch gegen die hochkant aufragende Fassade des hohen Hauses.
    »Freut euch nur nicht zu früh«, flüsterte er, bevor er startete und den Parkplatz verließ…
    ***
    »Ja, Sie können sofort kommen und die Leiche abholen. Bitte danach in die Pathologie bringen.«
    Der Kollege war etwas schwer von Begriff. Es konnte auch sein, dass er noch nicht lange beim Yard arbeitete und mich deshalb nicht kannte. Er wollte sich noch rückversichern, aber das hatte ich ihm ausreden können.
    Schließlich legte ich auf und drehte mich zu meinen Freunden hin um. Shao, Glenda und auch Suko vermieden es, einen Blick auf den Toten zu werfen. Es reichte ihnen voll und ganz aus, was sich hier abgespielt hatte.
    Glenda schaute auf ihre Knie. Suko sah nachdenklich aus. Sicherlich drehten sich seine Gedanken um Saladin. Das war auch bei mir der Fall.
    »Glaubst du, dass er noch auf dem Parkplatz wartet, John?«
    »Nein.«
    Suko schien anderer Meinung zu sein, denn er fragte: »Was macht dich so sicher?«
    »Seine Art, über einen anderen Menschen zu herrschen. Wir alle haben Newton beobachtet, und wir alle haben genau gesehen, wie er sich verhalten hat. Ich für meinen Teil glaube nicht, dass er aus freiem Willen gehandelt hat. Er stand unter Druck. Alles, was er tat, geschah unter dem Einfluss des Hypnotiseurs. Als er dann seine Waffe zog, da muss er sein Stichwort bekommen haben. Das kennen wir von den Studenten her. Nur erschien bei ihnen plötzlich das Bild des Schwarzen Tods, das sie zum Handeln veranlasste. Bei ihm, kann ich mir vorstellen, wird es eine andere Botschaft gewesen sein.«
    Der Inspektor nickte. Es sah nicht so aus, als hätte ich ihn überzeugen können. »Du magst ja Recht haben, John, aber ich will sicher sein und gehe nach unten, um die beiden Parkplätze abzusuchen.«
    Ich konnte ihn nicht davon abhalten. Es war unter Umständen besser so, wenn er kontrollierte. Dann hatten wir eine endgültige Sicherheit.
    Shao sagte nichts dazu, warf ihm aber einen bedenklichen Blick nach. Danach verschwand sie in der Küche. Wir hörten, dass sie mit Geschirr klapperte. Wahrscheinlich wollte sie sich von irgendetwas ablenken.
    »Glenda…?«
    Sie schaute hoch.
    Das blasse Gesicht rührte mich. Ich ahnte, wie es in ihrem Innern aussah. Wenn ich ihr doch helfen konnte, wäre viel gewonnen. Das Zeug befand sich in ihrem Körper. Ich musste kein Schwarzmaler sein, um zu wissen, dass ihre Zukunft nicht eben rosig aussah. Sie würde immer mit diesem Druck leben müssen.
    »Ich frage nicht, wie es dir geht! Ich möchte nur wissen, ob wir etwas für dich tun können?«
    Sie lächelte etwas hölzern. »Das ist wirklich nett von dir, John, aber was kannst du für mich tun? Ich weiß es nicht. Ich bin einfach überfragt. Ich sitze hier, ich grüble vor mich hin, und ich weiß trotzdem nicht, was ich denken soll. Es ist alles so anders geworden, muss ich gestehen. Da kommt es mir vor, als würde das Leben an mir vorbeilaufen. Das normale, meine ich, und ich sitze hier und warte auf alles Unnormale.«
    Ich zuckte die Achseln und sagte: »Ein anderes Denken kann ich dir nicht geben, aber es könnte ja sein, dass es auch bei dir vorbei ist oder sich abgeschwächt hat.«
    »Warum?«
    »Weil Newton tot ist.«
    Sie schaute mich beinahe bedauernswert an. »Bitte, John. Er ist tot, aber nicht sein Erbe. Das hat er rechtzeitig genug weitergegeben. Und es fließt in mir. Es steckt in meinem Blut.«
    »Ja, das ist wohl wahr«, sagte ich.
    Etwas an meiner Stimme musste Glenda

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