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137 - Fluch der Seelenwanderer

137 - Fluch der Seelenwanderer

Titel: 137 - Fluch der Seelenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Niemand und
nichts wird mich aufhalten, wenn ich komme, um zu töten...«
    Höhnisch klangen die Worte, die dieser Gerd
Mahler sprach.
    Der Gerd Mahler, der im Bett lag, war nur
noch ein Spiegelbild der Angst. »Töten ?« wisperte er
erschreckt. »Warum - töten ?«
    »Weil es das Böse, das Urwelthafte, das
Tierische in dir ist - das nur unter Kontrolle gehalten wird von der anderen
Seite seines Ichs. In mir, in Wang, dem Totengott, wird sich aktivieren, was
nur manchmal in deinen schlimmsten Träumen zum Ausdruck kommt. In Träumen, in
denen du selbst erschreckst, was eine Seele alles enthält.«
    Der Gerd Mahler, der neben dem Bett stand,
grinste teuflisch. Das gestaltangenommene Böse lachte grausam und wandte sich
langsam um.
    Es blickte herab auf die kleine, bronzene
Statue unter dem Licht der Nachttischlampe.
    Der zweite Gerd Mahler, der durch einen
geheimnisvollen, magischen Willen entstanden war und der sich äußerlich in
nichts von dem Original-Mahler unterschied und der doch so ganz anders dachte
und fühlte, hielt seine rechte, geöffnete Hand der Statue entgegen.
    Mit Mittel- und Zeigefinger berührte der Mann
den breiten Gürtel der Bronzestatue, der mit zahllosen, unverständlichen
Zeichen bedeckt war. In dem Gürtel steckte ein Dolch, der aussah wie eine
geschmiedete Flamme.
    Im dem Augenblick, da es zur Berührung
zwischen dem neuen Gerd Mahler und der Bronzestatue kam, ereignete sich etwas
Seltsames.
    Wie durch Zauberei löste sich der kleine
Dolch aus dem breiten Gürtel... Er glitt Gerd Mahler langsam und lautlos
entgegen und begann auf geheimnisvolle Weise zu wachsen.
    Im Nu war der geflammte Dolch so groß, daß er
seine ganze Hand ausfüllte.
    Der falsche Gerd Mahler umspannte den Griff.
Er war kühl, glatt und bestand aus feinster Jade.
    Der Grinsende steckte den Dolch in seinen
Gürtel. Ohne noch einen Blick auf den Mann zu werfen, der schweißüber- strömt
und reglos mit weitgeöffneten Augen im Bett lag, verließ er die Wohnung. Er
schloß sie von außen ab. Und jeder der ihn in dieser Minute aus dem Haus kommen
und später die Straße überqueren sah, war überzeugt, Gerd Mahler zu begegnen.
    Er hatte den gleichen Gang, das gleiche
Gebaren. Es gab nichts an ihm, was ihn von dem anderen unterschied: aber die
konnte niemand sehen.
    An der Straßenecke winkte der falsche Mahler
einem Taxi.
    Der Fahrer war eine Frau. Jung, dunkelhaarig,
gut gekleidet, sexy... Gerd Mahler konstatierte es mit unauffälligem Blick.
    Er zog die Tür auf. »Zum »Black Cat Club<
bitte.« Er nahm den Platz neben der Chauffeuse ein.
    Die Frau startete.
    Gerd Mahler lehnte sich zufrieden zurück.
    Dem Körper der neben ihm Sitzenden entströmte
ein angenehmer Duft. Dieses Parfüm lockte und reizte ihn.
    Mahlers Nasenflügel spielten wie bei einem
Tier, das Witterung genommen hatte.
    Ein neues Opfer, fieberte es in seinem Hirn.
    Bei dem Gedanken an das, was er vorhatte,
verzogen sich seine Lippen. Der hübschen Taxifahrerin, die ihre Aufmerksamkeit
ganz auf den Verkehr gerichtet hatte, entgingen diese Vorzeichen...
    Sie ahnte in dieser Sekunde nicht, daß es
knappe zehn Minuten später bei ihr um Leben und Tod ging.
     
    *
     
    Er beobachtete den Chinesen und sah, wie der
Mann zum Treppenaufgang ging.
    An der untersten Stufe machte er plötzlich
Halt und schien etwas zu überlegen.
    Er wurde in seiner Entscheidung durch ein
Geräusch offensichtlich beeinflußt.
    Dieses Geräusch wurde nicht von Larry Brent
verursacht, der neben einem klobigen Schrank im Korridor Stellung bezogen hatte
und sich mit dem Rücken fest gegen die Wand preßte. Es kam aus der oberen
Etage. Schritte. Leise Stimmen. Es waren die Stimmen von zwei Frauen.
    Der Chinese wandte sich ruckartig um. Er lief
geduckt an der Treppe entlang und eilte zum Hinterausgang, der zum Hof führte.
    Fo Chung verschwand nach draußen.
    Larry blieb ihm auf den Fersen. Noch ehe die
beiden jungen Frauen an der Treppenbiegung auftauchten, durchquerte auch
X-RAY-3 blitzschnell den dämmerigen Flur, um den Chinesen nicht aus den Augen
zu verlieren.
    Aber Larry schaffte es nicht mehr, auf den
Hof zu huschen ohne das Risiko einzugehen, gesehen zu werden.
    In dieser Sekunde tauchten die beiden Mädchen
auf der Treppe auf. Es handelte sich um zwei Darstellerinnen des »Black Cat
Club«.
    Die beiden erreichten den Treppenabsatz und
gingen nicht den Korridor entlang Richtung Lokal, sondern bewegten sich genau
in entgegengesetzter Richtung. Sie folgen dem Weg, den Fo Chung

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