Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
137 - Fluch der Seelenwanderer

137 - Fluch der Seelenwanderer

Titel: 137 - Fluch der Seelenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Korridors, wo es eine gläserne Tür gab, die auf einen
winzigen Balkon führte.
    Lautlos ging er durch die schmale Glastür und
stieg auf das schmiedeeiserne Geländer. Ohne besondere Schwierigkeit war es ihm
möglich, den Nachbarbalkon zu betreten.
    X-RAY-3 preßte sich dicht an die Hauswand und
war noch gut zweieinhalb Schritte von dem eigentlichen Fenster Nanettes
entfernt, um deutlich hören und sehen zu können, was sich innerhalb des Raumes
abspielte.
    Larry witterte Gefahr. Daß sich diese Gefahr
aber innerhalb von einer Sekunde zur anderen so drastisch entwickelte - damit
hatte er selbst nicht gerechnet!
    Kaum daß er den Balkon betreten hatte, ging
es bereits drunter und drüber.
    Ein Rumpeln und Scheppern aus Nanettes Zimmer
veranlaßte ihn, blitzschnell nach vom zu laufen.
    Er hörte einen spitzen, gellenden Schrei.
    An den Schatten, die wie bewegliche
Scherenschnittfiguren auf dem zugezogenen Vorhang spielten, erkannte er, daß
Nanette offenbar in der Tat ihren Mörder empfangen zu haben schien. Der stürzte
sich sofort auf sie. Mit beiden Armen umschlang er ihren Hals und zog sie mit
sich.
    Nanette war auf diesen plötzlichen Angriff offensichtlich
nicht gefaßt. Der kleine Chinese preßte blitzschnell seine Hand auf den Mund
der blonden Tänzerin, um ihren gellenden Schrei zu ersticken. Das gelang ihm
nur noch bedingt.
    Larry Brent reagierte. Zwei-, dreimal trat er
mit voller Wucht gegen das geklappte Fenster, als er die tödliche Gefahr für
die Frau erkannte.
    Larry riß das kleine Fenster mit dem alten
Rahmen förmlich aus den Scharnieren. Er fetzte den Vorhang von der
Gardinenstange, der wie ein Mantel auf ihn fiel und den er blitzschnell vom
Körper zerrte.
    Alles geschah in Sekunden.
    Nanette stürzte zu Boden. Mit einem Hieb
hatte Fo Chung sie niedergestreckt. Es war erstaunlich, welche Kraft in diesem
kleinen, untersetzten Chinesen steckte.
    Er löste die Hand vom Mund der Frau, die nun
ruhig war, und schob seine Hände schnell unter ihre Achseln, um sie zur Tür zu
ziehen.
    Fo Chung erblickte den Mann, der durch das
Fenster gesprungen war und wie ein Geist vor ihm aus dem Boden wuchs.
    Die Augen des Chinesen wurden groß. Ein neuer
Gegner! Damit hatte er offenbar nicht gerechnet.
    Der Chinese reagierte mit einer
Schnelligkeit, die X-RAY-3 nicht erwartet hatte.
    Fo Chung ließ sein Opfer kurzerhand los,
drehte sich blitzschnell um die eigene Achse und warf sich der Tür entgegen.
    Er riß sie nach innen und stürmte auf den
Flur, noch ehe Larry Brent auf den Beinen war.
    Das Interesse des PSA-Agenten galt sowohl dem
Schicksal dieser Frau, als auch dem Täter, der sich so eigenartig benahm.
    War er zu spät gekommen?
    Bleich und reglos lag Nanette auf dem Boden.
Larry kümmerte sich um sie. Zu seiner Erleichterung stellte er fest, daß die blonde
Tänzerin nur niedergeschlagen war, äußerlich aber keine Verletzungen auf wies.
    Ihr Herz schlug. Flach und unregelmäßig ging
ihr Atem.
    Unruhe entstand im Haus. Türen wurden
aufgerissen. Einige Schritte näherten sich der weitaufgerissenen Tür zu
Nanettes Apartment.
    Zwei, drei junge Tänzerinnen tauchten auf.
    Erschreckt starrten sie auf die reglose
Kollegin.
    Larry Brent lief ihnen entgegen. »Sie lebt.
Es ist nichts weiter geschehen. Da war ein Mann in ihrem Zimmer! Ich muß hinter
ihm her .«
    Der gellende Hilfeschrei Nanettes und die
danach allgemein herrschende Unruhe hatten auch das männliche Personal und den
Geschäftsführer alarmiert.
    Aber wiederum reagierte er mit der ihm
eigenen Schnelligkeit.
    Er stürmte kurzerhand in den nächtlichen Hof,
durchquerte ihn und eilte zur Wand neben dem hölzernen Schuppen, wo leere
Kästen und Bierfässer standen.
    X-RAY-3 ahnte, daß dem Chinesen der Weg
abgeschnitten war, und warf sich herum. Er drängelte sich nicht durch die
Menschen, die ihm entgegenliefen. Sein Ziel war das Fenster, durch das er gekommen
war.
    Vom Balkon aus blickte er in den Hof.
    Es war deutlich zu sehen, was Fo Chung im
Schild führte.
    Der kleine, glatzköpfige Mann aus Hongkong
kletterte flink auf die Kisten und Fässer und versuchte über die Mauer in das
Nachbargrundstück zu steigen.
    Larry Brent verlor keine Sekunde. Es zeigte
sich, daß auch er ein geübter Fassadenkletterer war. Die kleinen Balkone an der
Rückwand des alten Hauses waren jeweils gut zwei Meter voneinander entfernt.
Zwischen ihnen ein Abgrund, der zum Grab werden konnte, wenn er jetzt einen
falschen Schritt tat...
    X-RAY-3 sprang von einem Balkon zum

Weitere Kostenlose Bücher