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137 - Fluch der Seelenwanderer

137 - Fluch der Seelenwanderer

Titel: 137 - Fluch der Seelenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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anderen.
Er erreichte das andere Ende des Hauses, ohne den geringsten Zwischenfall und
noch ehe es Fo Chung gelungen war, die rund drei Meter hohe Trennmauer zum
Nachbargrundstück zu überwinden.
    Fo Chung war hoch genug geklettert, so daß er
seine Hände in das Mauerwerk über sie krallen konnte.
    Behend zog der kleine Mann sich empor.
    Auf der anderen Seite fiel die Mauer steil
ab. Hier gab es keine Kisten und Fässer, auf denen er wiederum hätte nach unten
klettern können.
    Kurzerhand lief er auf der Mauer entlang bis
zu einem knorrigen, uralten Kastanienbaum, der dort stand und der sicher schon
einige Jahre keine Früchte und keine Blätter mehr trug.
    Die weit über die alte Mauer ragenden Äste
und Zweige dienten dem Chinesen als Hilfsmittel.
    Er kletterte auf einen dicken Ast und von
dort über den knorrigen Baum und einzelne Äste wie auf einer Leiter
affenschnell nach unten.
    Larry Brent lief in äußerster Hast über das
Gemäuer.

Der Chinese, schon den Boden erreichend, warf
schnell einen Blick nach oben und sah seinen Verfolger. Der Mann aus Hongkong
warf sich herum und stürmte in die Dunkelheit.
    Larry Brent alias X-RAY-3 machte sich nicht
die Mühe, bis zum Ende des Stammes nach unten zu klettern.
    Dem blonden PSA-Agenten mit den eisgrauen
Augen und dem sonnengebräunten Gesicht, dem jungenhaften Lächeln um die markant
geschnittene Lippen, sah man trotz des schnellen Laufs über das Gemäuer und die
Klettertour über den Baum nicht die geringste Anstrengung an. Larry Brents
Körper war sportlich gestählt, so schnell brachte ihn nichts außer Atem.
    Aus drei Meter Höhe sprang er kurzerhand in
die Tiefe, um die Klettertour abzukürzen. Er heftete sich dem Fremden, der
unmittelbar nach dem Betreten von Nanettes Apartment wie eine Raubkatze über
die Frau hergefallen war, an die Fersen.
    Jetzt holte er rascher auf.
    Der Chinese hörte die eiligen, sich schnell
nähernden Schritte hinter sich. Er wandte ruckartig den Kopf. Sein Gesicht
wirkte gehetzt, Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    Zwei, drei Sekunden zögerte der Mann. Sah er
die Sinnlosigkeit seiner Flucht ein?
    Nein!
    Nervös blickte er sich nach allen Seiten um.
Er war so verwirrt, daß es einen Augenblick schien, als wolle er in den
Innenhof zurücklaufen, aus dem er gerade gekommen war.
    Vor dem Chinesen lag die Straße. Eng, düster, menschenleer ...
    Auf der anderen Seite standen alte Häuser mit unansehnlich Fassaden. Hohe Fenster und Türen. Von
rechts ein düsterer düsteren Winkel, der in eine enge Gasse mündete.
    Der Chinese lief los. Er rannte über die
Straße, an den Häusern entlang und hinein in den düsteren Winkel.
    Larry Brent war noch zwei Schritte hinter dem
Verfolgten. Er hörte dessen rasselnden Atem. Er roch den scharfen Schweiß.
    Noch einen Schritt... dann konnte er schon
nach dem Mann greifen.
    Da holte der Chinese noch mal alles aus sich
heraus, warf sich nach vom und verschwand um die Häuserecke.
    Im nächsten Moment bog auch Larry ab. In
vollem Lauf jagte er in die dunkle, mit holprigem Kopfsteinpflaster versehene
Gasse.
    Und in vollem Lauf - wurde er gebremst!
    »Stehenbleiben !« zischte eine heisere Stimme. Etwas Hartes, Metallisches schob sich zwischen
seine Rippen.
    X-RAY-3 blieb wie vor einer unsichtbaren
Mauer stehen. »Ich schieße Sie nieder wie einen tollen Hund«, sagte die fremde
Stimme, »wenn Sie auch nur noch einen einzigen Schritt weiter gehen. Nehmen Sie
ganz langsam die Hände hoch! Und keine falsche Bewegung! Ich bin nervös, Mister
...«
    Larry Brent wußte, mit wem er es zu tun
hatte. Das war der Chinese. Der PSA- Agent schalt sich im stillen einen Narren.
Wie ein blutiger Anfänger war er in diese geschickt und doch so primitiv
gebaute Falle gelaufen.
    Er mußte sich eingestehen, daß er mit einer
solchen Entwicklung nicht gerechnet hatte.
    Bei diesem Mann, den er unter so merkwürdigen
Umständen kennengelernt hatte, mußte man wahrhaftig mit allem rechnen.
    »Gehen Sie immer geradeaus !« wurde er aufgefordert. »Da vom, zwischen den beiden Müllcontainern, bleiben Sie
stehen, ohne daß ich noch ein weiteres Wort sagen muß! Sie brauchen sich dann
keine großen Sorgen mehr zu machen. Da vom ist Ihr Weg zu Ende. So eine
Sackgasse hat doch manchmal auch ihr Gutes. Ich verspreche Ihnen, daß es
schnell gehen wird. Ich werde die Kugel mitten in Ihr Herz pflanzen ...«
     
    *
     
    Iwan Kunaritschew lieferte die alte Frau beim
nächsten Polizeirevier ab.
    Dort atmete man erleichtert auf. »Das

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