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137 - Insel des Grauens

137 - Insel des Grauens

Titel: 137 - Insel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Scheinbar ruhig und entspannt rauchte der Dämonenkiller seine filterlose Players. Weder Ira noch er fielen sonderlich auf der Insel aus dem Rahmen; sie waren gutaussehend, salopp, aber teuer angezogen, schienen reich oder gut bemittelt zu sein und konnten sich anpassen. Vor Dorian stand ein großer Bourbon, Ira trank Espresso mit Grappa, landesüblich.
    „Es gibt praktisch nur eine Meinung", sagte Ira leise. „Beide Frauen oder Mädchen sind selbst an ihrem Tod schuld."
    „Typische Verdrängung der Wahrheit", brummte Dorian und spielte mit dem Dämonenbanner an der Silberkette. „Jedenfalls verdächtigt niemand die Musiker."
    „Nicht im geringsten. Nicht einmal die Polizei denkt daran. Warum auch? Die Jungs aus London können ohnehin fast jedes Mädchen haben."
    „Das stimmt natürlich."
    Während des Fluges hatten sie den Polizeibericht abgehört und so vom Tod der jungen Italienerin erfahren. Die Polizei tappte im dunkeln, obwohl sie von einigen Merkwürdigkeiten erfahren hatte. Das Kettchen hatte Monica Varnese gehört. Um Mitternacht erst kamen die Musiker von der Hauptinsel herüber, und je nach Gelegenheit wurden sie nach dem Auftritt wieder zurückgebracht. „Wieviel sind es eigentlich, dieser ,Zeppelin und seine Klapperschlangen'?" wollte Ira wissen. „Boylan und vier andere. Sehen angeblich hinreißend aus."
    Dorian brauchte nicht darüber zu sprechen. Sie würden sich auf John Boylans Doppelgänger konzentrieren. Die Nachricht von seinem Londoner Tod war inzwischen in einigen Zeitungen zu lesen gewesen. Teilweise wurde der Name nicht genannt, und sicherlich würde sich der falsche PopMusiker damit herausreden, daß irgendein Schwindler seinen Namen benutzt hatte. Es war eine weite, schwer überwindbare Distanz zwischen London und diesem herrlichen Inselchen. Dorian nahm einen tiefen Schluck und fügte hinzu:
    „Die Musiker wohnen in einer großen Villa, drüben auf der Hauptinsel. Mit Dienstmädchen und so weiter. Um dieses Schlangennest kümmern wir uns später."
    Leise Musik und kühle Luft aus der Klimaanlage, ein aufmerksamer Barmann und eine hervorragend sortierte Bar waren eine weitere Empfehlung dieses Hotels. Ira und Dorian bedauerten den Direktor, der den Eindruck eines Gehetzten machte.
    „Ich kann mir nur schwer vorstellen, was die Polizei anstellt, wenn ein weiteres Opfer bekannt wird."
    „Und es wird Opfer geben!" bestätigte Ira. „Leider und, wie ich weiß, unvermeidbar."
    „Vor Sonnenaufgang sind wir alle klüger", versicherte Dorian und leerte sein Glas. „Wenn ich
alle
sage, meine ich auch unsere schwarzen Freunde."
    Sie kehrten in ihr Zimmer zurück. Es war modern-behäbig mit wenigen landschaftlich bedingten Kleinigkeiten eingerichtet. Vorhänge mit buntgestickten breiten Borten hingen vor den Jalousietüren. Jedes Zimmer hatte eine eigene Klimaanlage.
    Dorian öffnete einen Türflügel und ging auf die gepflasterte Terrasse hinaus. Sie lag halb im Schatten des vorspringenden Daches. Zwei Liegesessel und eine Sitzgruppe standen auf den tiefroten Terrakottakacheln, die in den schmalen Garten übergingen.
    Frischer, grüner Rasen, ein paar Mäuerchen aus Steinbrocken, Büsche und ein immerblühender Mimosenbaum erstreckten sich zwischen dem Zimmer und der freien Fläche, die bis zum Meer hinunterführte. Bei der Entwicklung waren ganze Schiffsladungen von Erdreich hierher geschafft worden.
    Weit hinten, nahe des Heliports, standen vier oder fünf kleine Privatmaschinen. Wie Ira erfahren hatte, war die Familie des getöteten Mädchens abgereist. Sonst läge die Jacht ARCA III noch an ihrem Platz.
    Dorian blickte hinüber zu der bergigen Kulisse der Hauptinsel. Diese Bilder kannte er schon. Selbst am Nachmittag schien es, als ob die Küstenberge in einem leichten Nebel verschwammen. Ein riesiges Fährschiff zog schnell vor dieser Kulisse vorbei. Am Himmel zeichneten sich parallele Kondensstreifen ab.
    „Ein tödliches Paradies", bemerkte Ira, die wieder den Badeanzug trug. „Gehst du auch zum Strand?"
    „Ich werde ein wenig schnorcheln", versprach er. „Einverstanden?"
    Ira nickte, setzte eine modische Sonnenbrille auf, nahm das Badetuch und ging an ihm vorbei in Richtung des Strandes. Dorian überprüfte die Ausrüstung seines Koffers und kontrollierte das Magazin der Pistole.
    Jetzt war das Magazin voller Geschosse mit silbernen Kugeln. Dorian führte ein zweites mit sich, das Pyrophoritgeschosse enthielt. Heute abend würde er, sorgfältig versteckt, viel Silber bei

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