Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1375 - Friedhof der Nakken

Titel: 1375 - Friedhof der Nakken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vergeblich auf wichtige Enthüllungen. „Verhindert, daß ein harmloser Splitter zur vernichtenden Keule wird", sagte Namenlos mit schwächer werdender Stimme. „Das Charif-System darf nicht zum Friedhof der Nakken werdeh ..."
    Die letzten Worte waren fast nicht mehr zu verstehen. Kaum hatte Namenlos geendet, als seine Facettenaugen allen Glanz verloren und er in sich zusammensackte.
    Es war Gil-Gor, der nun die Geduld verlor, zu dem Legendenforscher sprang und ihn an der Schulter packte. Er rüttelte ihn und herrschte ihn an: „Was wird aus dem Anklam-Projekt? Gib uns Befehle! Wie sollen wir uns in dieser Situation verhalten?
    Sprich! Was wird ...?"
    Jetzt war es an Rhodan, Gil-Gor zur Ordnung zu rufen. Er löste ihn gewaltsam von Namenlos und legte dessen wie leblosen Körper auf einen freien Sessel. „Ich kann deine Enttäuschung verstehen", sagte Rhodan zu Gil-Gor. „Aber ich habe dir schon einmal vorgeschlagen, daß die Projektorganisation die Initiative ergreifen soll, wenn die Zentrale Wissensautorität versagt."
    „Ich verstehe das nicht", sagte der Kartanin verständnislos. „Statt einer Stellungnahme zu aktuellen Problemen ... nur belangloses Geschwätz ..."
    „So belanglos erscheint mir das Gesagte gar nicht", widersprach Rhodan. „Aber dennoch - in einem bestimmten Zusammenhang gesehen, klingt es wie ein diabolischer Scherz."
    Und er dachte an Beodus Traum und an die Aussage des Videos über die Nakken.
     
    *
     
    Namenlos erholte sich rasch. Aber seine Befragung ergab keine neuen Erkenntnisse. Er wußte nicht mehr, als er von sich gegeben hatte. „Es war ganz eigenartig", schilderte er. „Ich spürte, wie mich unbändige Kraft durchflutete. In mir war eine fremde Macht. Aber ich konnte mit dieser Macht nicht in einen Dialog treten. Sie suggerierte mir nur eine Botschaft ein, eine Warnung, und diese gab ich automatisch von mir. Ich bin mir eines jeden Augenblicks als Medium vollauf bewußt, und ich weiß definitiv, daß ich Kontakt mit der Zentralen Wissensautorität hatte. Aber mir ist kein über die Botschaft hinausgehendes Wissen zugeflossen. Ich weiß nur, und dies habe ich deutlicher erkannt, als ich es vermutlich wiedergeben konnte, daß das Charif-System in ernster Gefahr ist."
    „Du hast von einer Bedrohung der Nakken gesprochen", erinnerte Gil-Gor.
    Namenlos schien kurz nachzudenken, dann sagte er: „Das ist richtig, aber eine Bedrohung der Nakken betrifft das gesamte Charif-System. Eine Keule ist eine brutale Vernichtungswaffe, mit der man nicht nur das Teil eines Ganzen zerstören kann."
    „Wenn die Zentrale Wissensautorität das so meinte, dann hast du dich jedenfalls nicht klar ausgedrückt", hielt Rhodan ihm vor. „Namenlos war nur das Medium", verteidigte Gil-Gor den Legendenforscher. „Er hat die Botschaft sinnund wortgetreu weitergegeben. Es liegt an der Shuo-Gon-Wen, sie richtig zu interpretieren."
    „Trotzdem", sagte Rhodan und wandte sich wieder Namenlos zu. „Versuche dich zu erinnern, ob du als Medium irgendeine Assoziation mit den Hauri hattest oder mit deren Geheimorganisation im Charif-System, der Han-Shui-Kwon. Ist dir vielleicht irgend etwas im Zusammenhang mit den >Sechs Kurzen Tagen< eingefallen, Namenlos?"
    Der Legendenforscher verzog seinen Schnabelmund spöttisch. „Ich bin kein Medium mehr", sagte er. „Und alles, was ich dazu äußern kann, ist meine eigene subjektive Meinung. Aber es dürfte wohl klar sein, daß eine systemumspannende Bedrohung nur von den Agenten des Hexameron kommen kann."
    „Und die Bedrohung muß von Nansar, der Heimatwelt der Nakken, kommen", fügte Rhodan hinzu. „Das mag so unrichtig nicht sein", sagte Gil-Gor vorsichtig. „Ich kann mich nicht festlegen. Wir werden die Botschaft auswerten, und dann wird sich die Projektorganisation zur Beratung zurückziehen."
    „Mit Worten allein werdet ihr nicht viel ausrichten", sagte Rhodan. „Ihr müßt endlich initiativ werden, und ihr müßt rasch handeln."
    „Das werden wir tun", versicherte Gil-Gor. „Ich werde mich persönlich dafür einsetzen. Wir werden ein starkes Truppenkontingent nach Nansar schicken. Und wenn sich die Han-Shui-Kwon dort eingenistet hat, dann werden wir sie diesmal zerschlagen."
    Rhodan dachte verbittert daran, daß die Sicherheitskräfte der Projektorganisation schon einmal eine Großrazzia auf Nansar durchgeführt hatten. Das einzige Ergebnis dieser Maßnahme war gewesen, daß man die Han-Shui-Kwon für nicht existent erklärt hatte. Es hatte erst zu

Weitere Kostenlose Bücher