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1375 - Wächterin der Toten

1375 - Wächterin der Toten

Titel: 1375 - Wächterin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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richtig ernst hat sie keiner genommen.«
    »Sie muss schon ihren eigenen Kopf gehabt haben, sagt zumindest Clara. Deshalb ist sie auch nicht hier auf dem Dorffriedhof begraben worden.«
    »Das hat sie abgelehnt.«
    »Warum?«
    »Frag ihre Enkelin. Beide hatten immer einen guten Kontakt. Sie hat in ihrem Testament den Ort der Beerdigung festgelegt, und da konnte sich auch der Pfarrer nicht weigern. So ist das eben gewesen.«
    »Klingt ja richtig spannend.«
    »Ach nein«, wehrte die Wirtin ab. »So würde ich das nicht sehen. Eher eigenbrötlerisch. Aber sonst war sie ganz nett. Wenn sie dich interessiert, frag die da.«
    Mitte der rechten Hand deutete Ruby nach vorn über das Grundstück hinweg, das an der Straße endete. Von hier aus führte ein schmaler Weg bis an den kleinen Garten heran.
    Der schwarze Mini fuhr bis zu dem kleinen Parkplatz am Rand.
    Dort standen noch einige Ersatzstühle und auch zwei Tische.
    »Dann will ich nicht länger stören«, sagte die Wirtin. »Möchtet ihr etwas trinken?«
    Johnny nickte. »In London habe ich die Apfelschorle kennen gelernt. Scheint Mode zu sein. Jemand hat mir gesagt, dass sie vom Festland rübergekommen ist…«
    »Die kenne ich schon lange. Apfelsaft gemischt mit Mineralwasser. Stimmt es?«
    »Genau.«
    »Okay, ich bringe euch zwei Schorlen.«
    »Bitte zwei große.«
    »Geht klar.«
    Die Wirtin verschwand im Haus, und Johnny wartete auf seine neue Freundin Clara…
    ***
    Sie trug ein schwarzes T-Shirt mit der hellgrünen Aufschrift Scotland. Die Beine verschwanden unter einer Hose aus dünnem Stoff, der gelbe und blaue Streifen zeigte. Die Hose endete in Höhe der Waden und war dort leicht ausgestellt. Dazu trug sie flache Turnschuhe, in denen sie bequem laufen konnte.
    Ihr Haar war lang und lockig. Aber nicht unbedingt blond. Es hatte einen etwas bleichen Farbton angenommen, der nicht hineingefärbt worden war, wie Johnny wusste. Man konnte sie als einen nordischen Frauentyp bezeichnen, nur passten die dunklen Augen nicht so recht dazu, sie hätten eigentlich blau oder noch heller sein müssen.
    Clara schlenderte näher, und Johnny merkte, wie sehr er sich freute. Sein Herzschlag hatte sich sogar beschleunigt, und er lächelte breit, als er sich von seinem Platz erhob.
    Er streckte ihr die Arme entgegen und freute sich darüber, Clara halten zu können. Sofort fiel ihm auf, das ihr Körper eine gewisse Steifheit zeigte.
    Das wunderte ihn, doch er ging nicht darauf ein. Zudem kam die Wirtin und brachte die Getränke.
    »Oh, danke, den Schluck kann ich jetzt vertragen«, flüsterte Clara.
    »Ich habe einen wahnsinnigen Durst.«
    Clara trank, und die Wirtin ging nach einem letzten Augenzwinkern wieder zurück in die Gaststätte.
    Das Glas war fast bis zur Hälfte leer, als sich Clara hinsetzte. Sie wirkte auf Johnny leicht erschöpft oder auch etwas abwesend, so genau konnte er das nicht sagen. Auch blickte sie nicht ihn an, sondern schaute ins Leere, was Johnny verstehen konnte, denn der Besuch am Grab eines lieben Menschen ist nicht eben mit dem in einer Disco zu vergleichen.
    Er beschloss, ihr einige Minuten der Entspannung zu gönnen und sie dann erst anzusprechen.
    Das war nicht nötig, denn sie sprach von allein. »So, das habe ich hinter mir.«
    »Es war nicht gut, wie?«
    Clara senkte den Blick und schaute in ihr Glas. »Nein, Johnny, es war nicht gut.«
    »Kann ich verstehen. Wenn man erst mal am Grab ist, dann steigen die Erinnerungen hoch und…«
    Sie fasste nach seinem Handgelenk. »Das ist es nicht, Johnny. Ehrlich nicht.«
    »Was dann?«
    Sie lehnte sich zurück. Dann schloss sie die Augen und stellte das halb leere Glas auf ihren rechten Oberschenkel.
    »Es ist nicht leicht zu erklären, Johnny, verstehst du?«
    »Nicht so richtig. Aber versuche es trotzdem.«
    »Du musst mir versprechen, nicht zu lachen.«
    »Abgemacht.«
    So richtig wollte sie nicht mit der Sprache herausrücken, schließlich brachte sie es doch übers Herz.
    »Glaubst du an Geister?«
    Johnny, der bisher recht entspannt gewesen war, zuckte plötzlich zusammen. Er konnte kaum glauben, was er da gehört hatte. Seine Reaktion passte Clara nicht, denn sie sagte: »Das hatte ich mir gedacht. Du hältst mich für eine Spinnerin.«
    »Moment, das habe ich nicht gesagt.«
    »Aber gedacht.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Deine Reaktion…«
    »Tut mir Leid, Clara. Ich habe zunächst nicht reagiert, sondern nur zugehört, was du gesagt hast.«
    »Und jetzt lachst du mich aus,

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