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1376 - Saladins Phantome

1376 - Saladins Phantome

Titel: 1376 - Saladins Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nutzen, denn…«
    Er kam nicht mehr weiter.
    Jemand rammte die Tür auf.
    Schlagartig veränderte sich die Lage!
    ***
    Diesmal war mir das Glück treu geblieben, denn Saladin hatte es nicht für nötig gehalten, die Tür zu verschließen. Sicherlich auch, um seinen Phantomen den Zutritt zu erleichtern.
    Genau das war mir natürlich zugute gekommen.
    Ich sprang mitten in eine Szene hinein, die auf mich wirkte wie eine Probe auf der Theaterbühne.
    »Es wird dir nichts nutzen, denn…«
    »Nichts wird es!«
    Ich gab die Antwort und erlebte einen Hypnotiseur, der von meinem Auftreten völlig überrascht wurde, obwohl er damit hatte rechnen müssen.
    Er drehte sich ruckartig von Sir James weg, und genau das reichte mir als Zeit aus.
    Diesmal kam ich mir vor wie ein Phantom, so schnell war ich bei ihm und schlug mit meiner Waffe zu.
    Die Beretta erwischte ihn am Hals. Der Treffer machte ihn für eine gewisse Zeitspanne unbeweglich. Ich wollte ihm auf keinen Fall in die Augen schauen, weil ich letztendlich nicht wusste, ob ich seiner Kraft widerstehen konnte.
    Durch den Schlag fiel er nach hinten. Genau das hatte ich gewollt und fing ihn ab. Bestimmt nicht aus Menschenfreundlichkeit. Ich wollte ihn nur in einer gewissen Kipplage haben, sodass ich mich hinter ihn stellen konnte.
    Es klappte diesmal wie am Schnürchen. Ich fing ihn mit dem linken Arm ab, den ich dann um seinen Hals legte und meine Hand gegen sein Kinn stemmte, damit der Kopf in die Höhe gedrückt wurde.
    Das war noch nicht alles. In der Rechten hielt ich noch immer meine Waffe, deren Mündung ich gegen die rechte Wange des Hypnotiseurs drückte.
    »Und jetzt wirst du nicht mal mit der Wimper zucken!«, zischte ich ihm ins Ohr.
    Er reagierte nicht. Das war mir auch lieb.
    Dafür bewegte sich Sir James auf seiner Couch. Ich hörte sein Räuspern und konnte mir denken, wie verlegen er war. In einer Lage wie dieser hatten wir ihn noch nie erlebt.
    Seine Antwort war natürlich typisch. »Nun ja, John, Sie kommen zwar spät, aber immerhin sind Sie gekommen. Sie scheinen in all den Jahren wirklich etwas gelernt zu haben.«
    »Danke, Sir, nur waren die Umstände auf der Insel leider etwas gegen mich, und so verlor ich Zeit.«
    »Es hat sich ja noch alles gerichtet.«
    »Beinahe, Sir.«
    »Lassen wir das.« Er stand nicht auf, und ich glaubte, dass seine linke Wange angeschwollen war. Dafür hob er seinen rechten Arm und deutete zum Tisch hin.
    »Sehen Sie dort den Koffer?«
    »Sicher.«
    Sir James räusperte sich, und plötzlich lächelte er auch. »Er war mit diesem Teufelszeug gefüllt, das leider Mrs. Perkins eingespritzt worden ist. Den Koffer gibt es noch, die Ampullen nur noch als Scherben und ausgelaufenes Serum.« Er hob die Schultern. »Nun ja, es wurde vom Samt oder vom weichen Stoff aufgesaugt, als die Ampullen zerbrachen.«
    Was mir Sir James da in seiner etwas gestelzten Form erklärt hatte, das war der Hammer überhaupt, den ich in den letzten Wochen gehört hatte. Das konnte ich nicht fassen, und weil dies so war, zog ich ein entsprechendes Gesicht.
    »Sie glauben mir nicht, John?«
    »Ähm, ich…«
    »Bitte, dann zeige ich es Ihnen.« Er stand etwas mühsam auf, trat an den Tisch, hob den Koffer an und drehte ihn dann um.
    Es tropfte keine Flüssigkeit mehr nach unten. Die war tatsächlich aufgesaugt worden. Dafür sah ich kleine Glassplitter fallen, die wie Eiskörner nach unten rieselten.
    »Der Rest, John…«
    Ja, jetzt glaubte ich es auch. Und wollte auch wissen, wie es dazu gekommen war. Nur hütete ich mich vor einer zu großen Freude.
    Noch existierte Saladin. Einer wie er hielt noch immer einen dicken Trumpf in der Hinterhand.
    Zunächst aber bekamen wir noch Trümpfe zugespielt. Jemand huschte in die Hütte. Es war Suko, der Glenda im Schlepptau hatte.
    Beide waren sie bewaffnet, und beide bekamen große Augen, als sie sahen, was sich hier abspielte.
    »Ich träume – oder?«
    »Nein, Glenda, du träumst nicht.«
    »Aber… Saladin …«
    »Wird sich hüten, etwas zu unternehmen. Außerdem kann ich dir sagen, dass es das verdammte Serum nicht mehr gibt.«
    »Wieso das denn nicht?«
    Von der Couch her räusperte sich Sir James. »Saladin selbst hat es zerstört.«
    »Nein!«
    Sir James gestattete sich ein Lächeln. »Doch«, sagte er, »das hat er getan.«
    »Und wieso…«
    »Später, Glenda. Zunächst sollten wir uns um den großen Hypnotiseur kümmern.«
    »Das ist eine sehr gute Idee.«
    Ich hielt ihn noch immer in der Schräglage.

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