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1377 - Der rote Hauri

Titel: 1377 - Der rote Hauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon die ganze Zeit wie in Trance handelte. Und hiermit war auch der Zeitpunkt des Zusammenbruchs vorgegeben. Er mußte erfolgen, sobald der Trancezustand nachließ und die Realität in ganzer Härte über Shallun zusammenbrach.
    Etwas langsamer überflogen sie die ersten Industrieanlagen. Es handelte sich um chemotechnische Komplexe, riesige, bauchige Behältnisse und verzweigte Rohrleitungen, teils abgesichert durch Energiefelder und gekennzeichnete Sperrzäune. Kurz über dem Boden krochen Schwertransporte gemächlich dahin.
    Shallun fädelte sich in den dichten Verkehrsstrom über den Anlagen ein. Jedoch bestand wenig Hoffnung, auf diese Weise der Ortung zu entkommen -man würde sie auf den Schirmen verfolgen und kaum so rasch verschwinden lassen.
    Dazu gehörte mehr, ein Gleiterwechsel zum Beispiel. „Ich lande da unten, beim Gleiterdepot", sagte Shallun.
    Rhodan sah eine enge Fläche, deren Zweck offenbar darin bestand, für die verschiedensten Zwecke öffentlich Gleitfahrzeuge bereitzustellen. Es gab klobige Frachtmodelle, wenig schnelle Einpersonenmodelle und einen breiten Mittelklassebereich.
    Ihr Fahrzeug ging am Rand der Fläche nieder, und aus einer Baracke direkt nebenan trat der Verwalter des Depots, ein alter Hauri in abgetragener Monteurkleidung.
    Rhodan und Shallun stiegen aus. Die Augen des Verwalters trugen einen irritierten Ausdruck. „Was wünscht ihr?" fragte er. „Und vor allem: Was hat dieser da außerhalb des Schulungszentrums zu suchen?"
    Der Terraner begriff, daß mit dem abfälligen Ausdruck er gemeint war. Es war nicht eben günstig, in dieser Form aufzufallen. Also mußte hinterher irgend etwas mit dem alten Hauri geschehen, um ihn am Reden zu hindern. Aber zunächst ließ er Shallun tun, was notwendig war. „Mein Begleiter geht dich wenig an", versetzte der andere mit drohendem Unterton, der für Rhodans Gefühl nicht eben echt klang. „Wir benötigen einen Lastengleiter mit Videokom-Ausrüstung. Und zwar schnell, die Zeit drängt!"
    Der Verwalter versuchte keine weiteren Einwände. Er führte Rhodan und Shallun zu einem der klobigen Gefähxte, die der Mann schon aus der Luft bemerkt hatte. „Ist das hier recht? Beachtliche Ladekapazität, hohe Geschwindigkeit und Videokom-Ausrüstung. Es ist reiner Zufall, daß ich einen solchen Laster hier stehen habe. Normalerweise wird Videokom-Ausrüstung nicht gewünscht..."
    Shallun sah Rhodan fragend an. „Wir kommen damit klar", bestätigte der Terraner. Er zog kurz'erhand nochmals die Paralysewaffe und drückte ab. Der Verwalter sank zu Boden. „Und jetzt laden wir meine beiden Freunde um."
    Rhodan öffnete die Heckklappe ihres Kleingleiters, hob vorsichtig Beodu an und trug ihn zum Laster hinüber. Hinterher kam Shallun, der mit Nai-Lengs Gewicht schon mehr Schwierigkeiten hatte. Sie luden die beiden im Stauraum ab und begaben sich in den Fond. Der Videokom war von jener Sorte, deren Bedienung Rhodan auf Anhieb erfaßte. Zunächst ließ er Shallun den Laster in die Luft bringen, dann aktivierte er den Bildschirm und schaltete auf höchste Sendeleistung.
    Innerhalb von Sekunden hatte der Verkehrsstrom über der Technozone sie aufgesogen. Shallun hielt einen Kurs Richtung Stadtrand. Hoffentlich hatte man sie nicht in der Ortung behalten; denn allmählich war es Zeit, daß Narmon ald Tiil zu sich kam und auf Rhodans Bedeutung hinwies. In spätestens zehn Minuten würde die tatsächliche Auseinandersetzung beginnen, schätzte der Terraner.
    Er wählte eine Frequenz, um deren Gebräuchlichkeit bei Benguel und Juatafu er genau wußte. Rhodan hatte ja mehrfach mit den Imagosuchern zu tun gehabt und karinte sich deshalb ein wenig aus. „Ich bin Imago!" sprach er mit deutlicher Betonung Richtung Kamera. „Ich bin Imago." Immer wieder der gleiche Satz - und er hoffte, daß man seine Stimme auf den Schiffen der Benguel und Juatafu vernahm.
    Zwei Minuten später zeigte eine Nebenstelle des Videokoms, daß es auf der Sendefrequenz von Rufsignalen nur so wimmelte. Rhodan unterbrach sich und spielte eine davon ein. „Bist du die Imago?" fragte ein vielflächiger Robot, der an sieben Spinnenbeinen von einer nicht erkennbaren Decke hing. „Wir spüren dich."
    Rhodan dachte sich nichts bei der ungewohnten Form. Es gab mehr Arten von Juatafu, als er bislang hatte entdecken können. „Ich bin Imago", bestätigte er dem Robot, der stellvertretend für alle Imagosucher stand. „Mein Aufenthaltsort ist der achte Planet Talluur. Versammelt euch im

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