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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heute auch noch«, sagte ich.
    »Aber man bringt sie nicht um, John! Zumindest nicht hier. Und jetzt deutet alles darauf hin, dass sich die alten Zeiten wiederholen sollen. Dass es diesem Terrible Riordan, wie er sich nannte, wieder darum geht, Kinder in seine Gewalt zu bekommen.«
    »Richtig. Und die verschwundene Cindy Blake hat eine Beziehung zu Kindern.«
    »Genau das ist das Problem. Über Cindy ans Ziel gelangen. Die Kinder holen wie der Rattenfänger von Hameln seine Tiere. Ich denke, dass er es bisher noch nicht geschafft hat. Aber er steht dicht davor, und das müssen wir verhindern.«
    Sie hatte mir aus der Seele gesprochen. Nur standen wir leider am Anfang. Wir wussten auch nicht, wie wir an ihn herankommen konnten. Freiwillig würde er uns nicht in die Arme laufen.
    Auch Jane Collins hatte nachgedacht und war zu einem Ergebnis gekommen. »Einer wie dieser Riordan wird sich hier versteckt halten. Nicht unbedingt weit weg, denn er braucht die Nähe der Menschen. Ich weiß, dass sein Helfer Robin auf den Steinbruch zugelaufen ist, zumindest hat er die Richtung eingeschlagen, und wenn es für mich ein Versteck gibt, John, dann eben diesen Steinbruch.«
    »Gut gedacht.«
    »Was sagst du sonst noch?«
    »Abgesehen davon, dass ich Durst habe, würde ich meinen, dass der Steinbruch nicht eben klein ist. Es wird eine Weile dauern, bis wir ihn durchsucht haben.«
    »Klar. Aber siehst du eine andere Möglichkeit?«
    »Nein, das nicht. Allerdings sollten wir unsere Chancen optimieren, meine ich.«
    »Schön, ich bin dafür. Aber wie?«
    »Indem wir eine gewisse Cindy Blake finden, denn sie wird uns vielleicht mehr sagen können.«
    Jane konnte nicht anders. Sie musste einfach lachen. »Wenn das nur so einfach wäre, aber das ist es nicht. Cindy Blake ist wie vom Erdboden verschwunden, und ich bezweifle, dass ihr die Flucht gelungen ist. Dann hätte sie sich gemeldet. Ich gehe davon aus, dass Riordan sie sich geholt hat.«
    »Wobei er sie am Leben lässt.«
    »Na klar. Er braucht sie. Er braucht sie für die Kinder. Er wird sie vorbereiten auf ihre große Aufgabe.« Jane schaute mich starr an.
    »Denn eines steht fest. Die Kinder vertrauen Cindy. Sie kennen sie. Wenn Cindy sagt, dass sie einen Ausflug mit ihnen machen möchte, wird sie keine Probleme bekommen.«
    »Das befürchte ich auch.«
    Jane verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Wie gehen wir vor, um sie zu finden?«
    »Wir müssen in den Steinbruch.«
    »Das sehe ich auch so.«
    Mir kam eine Idee. »Es ist klar, dass wir nicht den ganzen Steinbruch durchsuchen können. Wir müssen zielorientiert vorgehen, und das können wir nur, wenn wir die entsprechenden Informationen über dieses Gelände erhalten.«
    »Gut gedacht. Wer könnte sie uns geben?«
    »Dein Aufraggeber, zum Beispiel. Zwar kümmerte er sich nicht um das Haus seines Vaters, aber ich denke schon, dass ihm die Umgebung hier nicht unbekannt sein wird. Wir müssen ihn anrufen und darauf ansprechen.«
    »Er wird nicht begeistert sein, John.«
    »Dass weiß ich selbst.«
    Jane überlegte noch. »Gut, ich werde es tun. Es ist mein Job, und ich denke, dass es ihn beruhigen wird, dass wir zu zweit sind.«
    »Genau, und dann sehen wir weiter.«
    ***
    Cindy Blake hatte der Kirche ihren Rücken zugedreht. Sie mochte den Backsteinbau nicht mehr, über dessen Fassade sich schlangengleich die Efeugewächse rankten. Sie hasste ihn. Sie konnte ihn nicht anschauen. Sie bekam kalte Schauer, wenn sie das tat, und sie würde sich bestimmt übergeben, wenn sie in die Kirche hineinging.
    Das war vor zwei Tagen noch nicht so gewesen. Da hatte sie der Kirche und ihrer Lehre großes Vertrauen entgegengebracht. Heute allerdings nicht. Sie war gedreht worden, und wenn sie versuchte, sich an die nahe Vergangenheit zu erinnern, bekam sie ebenfalls Probleme. Alles war im Dunkel der Erinnerung verschwunden. Nur ab und zu tauchten Bilderfetzen aus diesem tiefen See auf.
    Sie sah sich noch halb ohnmächtig auf den Armen des Predigers liegen. Er hatte sie nach ihrer Flucht gefangen und sie wieder zurück in seine »Kirche« gebracht.
    Dort hatte er sie dann gedreht. Ihr war der eigene Wille und der Glauben genommen worden. Sie musste immer nur daran denken, was er ihr einsuggeriert hatte.
    Hass gegen den Allmächtigen.
    Aber Liebe zum Satan!
    Zum Teufel, für den man alles tun musste, um ein gutes Leben zu führen. Riordan hatte es getan. Er war dem endgültigen Tod entwischt, obwohl er schon vor Hunderten von Jahren hatte

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