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1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verrissen, weil er wieder etwas hörte.
    Diesmal war es kein Zischeln mehr. Es hatte sich gewandelt. Er hörte eine Stimme.
    Links ran!
    Bremsen!
    Etwas tuckerte in seinem Kopf. Er schnappte nach Luft und wusste nicht, ob er über die plötzliche Stille froh sein sollte, denn jetzt war das fremde Geräusch noch deutlicher zu hören.
    Worte – eine Botschaft!
    Aldo Stone hielt den Atem an. Er sah in seiner Nähe keinen Menschen, und auch draußen hielt sich niemand am Wagen auf, und trotzdem war die Stimme zu hören. Er hatte sich nicht geirrt.
    »Wir kriegen dich…«
    Es war nur ein Satz, den sie sprach. Der aber wiederholte sich permanent, und die Worte hämmerten auf ihn nieder wie harte Schläge. Aldo Stone, der Typ, der bereit war, durch Höllen zu gehen, fühlte sich plötzlich sehr klein. Es ärgerte ihn, dass er sich duckte wie vor einem unsichtbaren Feind. Wenn ihn jemand so gesehen hätte, hätte er ihn ausgelacht. Da wäre der Respekt dahin gewesen.
    »Wir kriegen dich…«
    Wieder der gleiche Satz. Und wieder stockte ihm der Atem. Er hatte das Gefühl, umzingelt zu sein, aber er bekam keine fremde Person zu Gesicht. Weder innerhalb noch außerhalb des Fahrzeugs.
    »Rache. Rache für das, was getan wurde. Wir haben nichts vergessen. Wir kommen wieder…«
    »Scheiße!«, brüllte er los. Der Sicherheitsgurt fuhr vor ihm in die Höhe. Endlich hatte er mehr Bewegungsfreiheit, und er fuhr auf dem Sitz hockend herum. Jetzt merkte er, dass er in den letzten Jahren zu schwer geworden war. Der massige Körper, der Bauch – selbst auf dem Daimler-Sitz wurde es eng.
    Er sah keinen Menschen!
    »Rache…«
    Ob es eine Stimme war oder mehrere, konnte er nicht gut unterscheiden, nur hatte er genau verstanden, was da gesagt worden war, und er stand kurz vor dem Durchdrehen.
    »Zeigt euch, verdammt! Zeigt euch!«
    Er konnte schreien wie er wollte, die Gegner dachten gar nicht daran, sich zu zeigen.
    Stone heulte auf. Er wollte es nicht wahrhaben. Er hasste seine Umgebung plötzlich. Das Innere des Autos kam ihm vor wie eine Gefängniszelle.
    Wo waren die Sprecher?
    Verrückte Ideen schossen ihm durch den Kopf, und er konnte es im Auto nicht mehr aushalten. Mit einer heftigen Bewegung stieß er die Fahrertür auf und wuchtete seinen Körper ins Freie. Beinahe wäre er noch gefallen, so heftig hatte er sich bewegt.
    Nach der klaren Luft im Wagen hatte er das Gefühl, die andere Luft trinken zu können. In seinem Kopf war ein Durcheinander.
    Stone sah alles so deutlich vor sich, er war trotzdem von der Rolle.
    Wie ein Psychopath rannte er um den Wagen herum und suchte nach einem Ort, wo sich die unheimlichen Sprecher versteckt halten konnten.
    Es gab ihn nicht.
    Sie waren zudem nicht da. Zumindest nicht sichtbar. Sie hielten sich verborgen, aber sie ließen ihn nicht in Ruhe.
    Immer nur das eine Wort.
    RACHE!
    Für sie schien es nichts anderes zu geben. Es war grausam, das wusste Stone, doch er war nicht dazu in der Lage, die Unsichtbaren zu stoppen. Zweimal war er um den Daimler herumgelaufen, doch entdeckt hatte er nichts. Die andere Seite hielt sich verborgen. Sie attackierte ihn aus dem Unsichtbaren.
    Irgendwann schlich Aldo Stone wieder auf die Fahrertür zu. Er atmete heftig durch den offenen Mund. So geschwitzt wie in diesen Augenblicken hatte er selten in seinem Leben, und beim Ausatmen hörte er sich leise stöhnen.
    Als er an der Fahrertür anhielt, stellte er fest, dass er seine Waffe gezogen hatte. Die Luger lag in der rechten Hand, doch er fand kein Ziel.
    Unsichtbare kann man nicht mit Kugeln durchlöchern…
    Aldo Stone öffnete die Wagentür. Bevor er einstieg suchte er das Innere des Autos ab, ohne allerdings jemanden zu sehen. Niemand hielt sich zwischen den Sitzen versteckt.
    Die Ruhe war da, und sie blieb auch weiterhin bestehen.
    Aldo Stone nahm seinen Platz hinter dem Lenkrad wieder ein.
    Allmählich beruhigte er sich auch. Seine Mundwinkel zuckten, nur war es kein Lächeln, das sie in Bewegung brachte.
    Er wollte an etwas denken, was ihm jedoch nicht gelang. Er saß hinter dem Steuer, und seine Hände hatten feuchte Abdrücke auf dem Lenkrad hinterlassen. Seine sowieso nicht gerade kleinen Augen waren fast aus den Höhlen gequollen, und das Zittern wollte nicht aufhören.
    Er war jemand, der sich so leicht nicht fürchtete. Was er hier erlebt hatte, das passte einfach nicht in sein Weltbild hinein. Das war zu verdreht. Er fand keine Lösung, aber er wusste, dass es Feinde gab und dass sie anders

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